Kraft zu den Betroffenen des rassistischen Anschlags

Rassismus ist keine psychische Krankheit sondern ein gesellschaftliches Spiegelbild.

Ein paar solidarische Worte zum rechten Terror in Bottrop/Essen

Mit einer kleinen Plakatieraktion wurde letzte Nacht in Hamburg ein solidarischer Gruß an die Betroffenen der rassistischen Anschläge in Bottrop / Essen gesendet. Allen Betroffenen viel Kraft!
Wenn nun politische Amtsträger oder einzelne Medien versuchen den Anschlag als die Tat eines psychisch kranken Einzeltäters zu verharmlosen, zeigt dies lediglich den gefährlichen und rechtsoffenen Zustand auf, in dem sich weite Teile dieser Gesellschaft befinden.
Eine psychische Krankheit heißt schweres Leiden für die Betroffenen solcher Diagnosen und kann bedeuten das eigene Leben nicht so gestalten zu können wie gewünscht. Jagd auf Menschen anderer Herkunft zu machen und in mehreren Versuchen auf ihre Tötung abzuzielen, ist keine psychische Erkrankung, sondern terroristischer Fremdenhass. Es ist die mörderische Absicht zu vernichten, was nicht dem eigenen Weltbild entspricht und damit rechter Terror. Wer dies nicht so benennt, macht sich zu Beschützer*innen der Täter*innen und zu Handlanger*innen eines rechen Mobs der Tote sehen will.
Erst vor gut einem Jahr wurde in Charlottesville (USA) der Mord an einer Frau, durchgeführt mit einem Auto das in eine antifaschistische Demonstration raste, unter anderem durch den Schurken Donald Trump als „Gewalt von vielen Seiten“ verharmlost, anstatt dies als Terrorismus zu bezeichnen.
Unsere Gesellschaft scheint an einem Punkt angelangt, an dem sich rechte Mörder ermutigt wissen Menschen zu töten, während in Polizei und Bundeswehr (siehe u.a. die Hannibal-Recherche von Taz und Focus) rechte Netzwerke ohne massive Reaktionen existieren können. An dieser Stelle sei die Vorstellung gewagt, welches Vokabular und welche Reaktionen die Öffentlichkeit gewählt hätte, würden in den geheimen Netzwerken innerhalb der Behörden Anhänger des muslimischen Glaubens zu finden sein oder der Täter von Bottrop/Essen kein Deutscher sein... Wir leben in einer rassistischen Gesellschaft und jeder Mord, jede Tat ist nicht bloß die Tat eines Einzeltäters, sondern eine Konsequenz dieses gesellschaftlichen Zustands. Dort gilt es anzusetzen! Angefangen bei der Benennung rassistischer Morde und Mordversuche, bei der Benennung des rassistischen Terrors und der bedingungslosen Solidarität aller Betroffenen des rechten Terrors. Dann bei der Bekämpfung des rassistischen Normalzustands mit klaren Botschaften an alle, die mit Wort und Schrift die Mordlust des rassistischen Mobs schüren und schließlich mit klaren Taten gegen alle, die unsere Freiheit und das Leben angreifen.
Die Solidarität wird unsere stärkste Waffe sein und dem rechten Mob die Sehnsucht einer gemeinsamen Freiheit entgegensetzen. Nie wieder Faschismus! Kein weiterer rassistischer Mord, rechten Terror unmöglich machen!

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