[LB] Antifaschistische Beteiligung auf der Protestkundgebung der Caro-ArbeiterInnen

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Heute fand in Ludwigsburg eine Kundgebung in Solidarität mit der Belegschaft des Nestle-Werks statt. Das Ludwigsburger Werk, in dem schon seit Jahrzehnten Caro-Kaffe hergestellt wird, soll im Rahmen eines Sparplans des Nestle-Konzerns geschlossen werden. Die Produktion soll wegen geringerer Lohnkosten nach Portugal verlegt werden. Für Nestle bedeutet dieser Vorgang höheren Profit, für die Arbeiterinnen und Arbeiter Arbeitslosigkeit und eine unsichere Zukunft. Doch die Belegschaft lässt sich nicht widerstandslos auf die Straße setzten:

 

Immer wieder gab es Straßenaktionen, sogar vor der Nestle-Konzernzentrale in der Schweiz wurde protestierte. Auch die Option des Streiks als Kampfmittel wurde zumindest immer wieder diskutiert. Gerade deshalb ist es wichtig, den Beschäftigten unsere Solidarität auszudrücken.

 

Die heutige Kundgebung wurde von der Gewerkschaften NGG, DGB, Verdi und der IG Metall organisiert. Auch das Arbeitslosen Zentrum Ludwigsburg, die Betriebsseelsorge und die Katholische Arbeitnehmerbewegung, die Partei Die Linke und das Stuttgarter Zukunftsforum waren beteiligt. Sicherlich sind nicht alle der organisierenden Gruppen „klassische“ Bündnispartner antifaschistischer Akteure. Aber die allermeisten sind aus der Arbeiterbewegung hervorgegangen, als deren Teil auch wir uns begreifen. Etwa 50 Menschen, vor allem ArbeiterInnen des Caro-Konzerns, versammelten sich auf dem Betriebsgelände und hörten Grußworte der verschiedenen Organisationen, auch von lokalen Antifas, die mit einem Transparent und Fahnen präsent waren. Die Stimmung war fast durchweg kämpferisch und die Belegschaft wurde dazu aufgerufen, weiter zu kämpfen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Negativ aufgefallen ist nur der Ludwigsburger Oberbürgermeister, der leere Versprechungen machte und dafür auch zurecht von einem Caro-Kollegen kritisiert wurde („Wir Arbeiter wurden nur belogen und betrogen“). Unser Redebeitrag und unser Auftreten allgemein kamen bei den Beschäftigten gut an und wir konnten einige negative Vorurteile gegenüber unserer Bewegung abbauen.

 

Wir als Antifas halten es für notwendig, auch in betrieblichen Kämpfen präsent zu sein. Unsere Hauptaufgabe bleibt natürlich weiterhin die Zurückdrängung rechter Kräfte, doch wir müssen unsere Inhalte möglichst breiten Teilen der Bevölkerung bekanntmachen. Gerade in Zeiten in denen der DGB-Vorsitzende keine Räume an „die Antifa“ vermieten will, ist es wichtig gewerkschaftliche Kämpfe zu unterstützen und so die Spaltungsversuche abzuwehren. Mit unserer Beteiligung heute haben wir klar gemacht, dass Antifas ein relevanter gesellschaftlicher Akteur sind, der fest an der Seite der Lohnabhängigen steht.

 

Außerdem wurde in direkter Nähe zum Caro-Werk und vom Bahnhof aus gut sichtbar ein Transparent aufgehängt, welches sich mit der Caro-Belegschaft solidarisiert. Damit wurden Menschen, die von der Kundgebung nichts mitbekommen haben auf den Kampf aufmerksam gemacht und den Beschäftigten nochmal deutlich gemacht, dass sie nicht alleine sind.

 

Antifa heißt Solidarität mit kämpfenden Arbeiterinnen und Arbeitern!

Kampf auf der Straße, Streik in der Fabrik – Das ist unsere Antwort auf ihre Politik!

 

 

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