[B] Zum Naziaufmarsch am 3. Oktober

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Zum Aufmarsch "Merkel muss weg"-Aufmarsch von Wir für Deutschland am 3. Oktober in Berlin

  "Tag der Nation" heißt die neue Hoffnung von „Wir für Deutschland“(WfD). Unter diesem Motto versucht die Nazitruppe rund um Enrico Stubbe und Kay Hönicke die nationalistischen Massen nach Berlin zu mobilisieren, wie es bei der ersten „Merkel muss Weg“-Demonstration im März 2016 mit 3000 Faschist*innen schon einmal gelang.Im Laufe der verschiedenen WfD-Aufmärsche brachen die Zahlen der Teilnehmer*innenzahlen aber ein. Teilweise nur noch knapp 500 Personen kamen. Auch ein anderes Motto, wie „No GroKo“ konnten nicht an die Größe der Demonstrationen im Jahr 2016 anschließen. Hauptaktionsfeld von den beiden WfD-Chefs Stubbe und Hönicke ist das streamen von Nazi- und AfD-Versammlungen. Sei es eine AfD-Demo in Eberswalde oder bei ProChemnitz, die beiden reizen alles aus dem Handyakku und Datentarif aus. Aber auch mal eine Hells-Angel-Demo kann da mal hinzu kommen, die Spendenden müssen wohl bei Laune gehalten werden.Weil die Zeit mit dauerhaften Handystreams für Stubbe, der mittlerweile in der AfD ist, und Hönicke nicht schnell genug vergeht, wird jetzt wieder zur Demo gerufen. Neben dem 3.10. ist auch schon der 9.11.als „Trauermarsch für die Opfer von Politik!“ in der Mobilisierung.  Als Redner werden wie immer die bekannten Wanderredner*innen genannt: Da ist der Österreicher Georg Immanuel Nagel, ehemaliger Sprecher von Pegida Wien und Autor für die Blaue Narzisse, Dorothea Hohner aus Augsburg, die bei Pegida München und in Wien und in Kandel redet, die Ex-AfD-Stadträtin Myriam Kern aus Landau, die „Kandel ist Überall“ mitgründete und Lucia Wacker vom „Frauenbündnis Südbaden“, einem Ableger von „Kandel ist Überall“.Ach und natürlich Ignaz Bearth von Pegida Schweiz, der aber mehr Anhänger*innen in Deutschland hat und bisher so gut wie immer bei WfD reden durfte.Diese Wanderredner der 2. Reihe treten fast überall auf. Ob diese Ansammlung auf ein breites Interesse stößt bleibt abzuwarten.Auch inhaltlich sind die altbekannten Schwerpunkte vertreten: Schuld ist „Merkel mit ihrer Flüchtlingspolitik“ und woran? Scheinbar so ziemlich an allem! Vor allem im Hinblick auf die Zentralen Einheitsfeiern werden die Nazis versuchen "Regierungskritik von rechts" in die Presse zu bekommen, wie es schon im letzten Jahr in Dresden geschafft haben. Durch die stärkere Seperation der Demonstration und des Festes ist ein solches Szenario aber eher unwahrscheinlich.
 Auf Facebook interessieren sich weniger als 5.000 Profile für die Veranstaltung von Wir für Deutschland. Dies ist natürlich keine Richtwert für tatsächlich Erscheinende, aber ist für diese Art der Veranstaltung vergleichsweise wenig, zumal schon seit Ostern mobilisiert wird. Trotzdem ist es schwer einzuschätzen, wie viele Teilnehmende der Aufmarsch schlussendlich haben wird. Bisher schwankten die Zahlen immer zwischen 300 und ca. 3000, sodass die "Merkel-muss-weg"-Demos gewissermaßen eine Blackbox sind. Die „Merkel-muss-weg“-Demonstrationen hatten immer auch die Motivation, dienationalistischen Spektren zusammenzubringen und Menschen aus bewegungsarmen Regionen oder Städten zu motivieren zu Demonstrationen zu fahren und sie in ihrem völkischen Nationalismus zu bestärken. So reisten aus allen Ecken Deutschlands Nazis zu dieser Demo, um dort mit Mitgliedern der "Identitären" und AfD'lern zusammen zu laufen.Im Laufe der Zeit sind viele Organisationen von Pegida zusammengebrochen. Außer in Dresden und Berlin kommt es zu keinen Montagsdemos mehr. Dies war immer ein Mobilisungsfaktor für Stubbe und Hönicke.Die neue Entwicklung, dass die AfD offen zusammen mit Pegida und allen anderen völkischen Nationalisten, wie freien Kamerradschaften, der Rechten, dem III. Weg und der NPD marschiert, so wie es in den letzten Wochen in Chemnitz und Köthen passierte, war immer das Ziel von Wir für Deutschland. Durch die zentralen Einheitsfeiern müssen die Nazis aber weg aus dem unbewohnten Teil von Mitte und rein in den bewohnten Teil, Richtung Rosenthaler Platz und Torstraße. Bisher ist es noch nie gelungen einen Aufmarsch von Merkel muss weg zu blockieren. Manchmal scheiterte es an fehlender Mobilisierungsstärke oder allgemeiner Unterschätzung des Aufmarsches, manchmal aber auch am gewohnt aggressiven Operieren der Cops. Vielleicht ändert sich das ja in diesem Jahr. *Heraus zum 3. Oktober! Gegen Naziaufmarsch und Einheitsfeiern!Deutschland ist Brandstifter!* *Tagsüber: Gegen den Nazisaufmarschab 17:30: Konzert mit YOK, Lena Störfaktor und anderen im Mauerparkab 19:30: Demo gegen die Einheitsfeiern!*

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