[FFM] Hausbesetzung in Frankfurt - Freiräume statt Glaspaläste
Am Samstag den 03.12. haben wir die Günderrodestraße im Gallus besetzt. Über das Wochenende gelang es den Cops nicht abschließend, die Eigentümer*innen zu ermitteln und einen Räumungstitel zu erwirken.
Mittlerweile können wir stolz sagen: Das Haus ist seit über 50 Stunden besetzt und mit Ausstellung, Filmabenden, Diskussionen und Menschen belebt worden! Wir wollen hier bleiben und kämpfen weiter!
Ende November wurden die letzten Menschen aus dem Haus aus ihren Unterkünften vertrieben. Das Haus soll im Frühjahr 2023 abgerissen und durch ein Neubauprojekt ersetzt werden.
Die sogenannten "Hellerhöfe" schaffen Wohnraum für die, die ihn sich leisten können.
Die Quote von 15% reinen Sozialwohnungen geht an der Realität in der Stadt Frankfurt vorbei, in der sich schon jetzt nur Besserverdienende eine Wohnung in Innenstadtnähe leisten können und weitere Menschen täglich aus ihren Vierteln, ihren sozialen Zusammenhängen und ihren Wohnungen gerissen werden.
Wir fordern:
- Grundbedürfnisse dürfen kein Spekulationsobjekt sein, besonders in Zeiten von Krise und Inflation.
- Wir sagen: Häuser denen, die drin wohnen - gegen Luxus- und Mittelstandsverdrängung im Gallus, gegen jede Zwangsräumung!
- Mindestens 60% Sozialwohnungen im Förderweg 1 für das Projekt "Hellerhöfe"
- Die Zusicherung von Wohnraum im Neubauprojekt für alle hier verdrängten Personen und eine bis dahin lebenswerte Übergangslösung.
Ermöglichung kostenfreier Zwischennutzung durch wohnungslose Personen für die Zeit des Leerstands bis zum Abriss.
Unser Appell an die Stadt Frankfurt:
Alle leerstehenden und bezugsfertigen Gebäude in Frankfurt als kostenfreien Wohnraum, besonders für bedürftige Menschen und ihre Familien zur Verfügung zu stellen.
Kein Abstellen von Strom und Gas aufgrund von Zahlungsunfähigkeit sowie ein allgemeiner Zwangsräumungsstop.
Abstimmung über den Frankfurter Mietentscheid.
Verpflichtung zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für alle.
Wohnung darf kein Luxus sein!
Die Häuser denen die drin wohnen!
Zwangsräumungen verhindern, Gentrifizierung stoppen!
Das Kollektiv " Freiräume statt Glaspaläste"
Ergänzungen
zeitung
„Auf Wohnungsnot aufmerksam machen“: Aktivist:innen besetzen Haus im Gallus
Polizei war am Samstag vor dem besetzten Haus im Frankfurter Gallus präsent. Die Einsatzkräfte unternahmen aber keinen Räumungsversuch. © Michael Schick
Im Gallus besetzen Aktivist:innen ein Haus. Mit der Aktion wollen sie auf die prekäre Wohnsituation vieler Menschen in Frankfurt hinweisen.
Frankfurt - Aktivist:innen des Kollektivs „Freiräume statt Glaspaläste“ haben im Stadtteil Gallus in Frankfurt ein Haus besetzt. Wie die Polizei auf Nachfrage berichtet, drangen die Besetzer:innen am Samstag (3. Dezember) gegen 15 Uhr in das Gebäude ein. Es habe friedliche Gespräche mit den Aktivist:innen gegeben, eine Räumung habe die Polizei nicht vollzogen, da der Mieter der betroffenen Wohnungen bislang nicht erreichbar gewesen sei. In dem Haus in der Günderrodestraße stehen nach Angaben der Polizei mehrere Wohnungen leer.
Der Webseite frankfurter-info.org sagten die Aktivist:innen, dass sie mit der Besetzung „auf die Wohnungsnot und die prekäre Wohnungspolitik der Stadt Frankfurt aufmerksam machen“ wollten. Die Anwohner:innen des Gallus seien täglich mit Gentrifizierung und der Verschärfung der Energie und Lebenshaltungskosten konfrontiert.
Aktivist:innen besetzen Haus in Frankfurt: „Mit Menschen ins Gespräch kommen“
In dem besetzten Gebäude möchten die Aktivist:innen nach eigenen Angaben Ausstellungen, Diskussionen und Workshops anbieten. „Damit wollen wir über die aktuelle Situation zu Wohnen und Leben im Gallus informieren und mit Menschen ins Gespräch kommen“, zitiert frankfurt-info.org das Kollektiv. Vor der Besetzung hatte es in Frankfurt am Samstag mehrere Demonstrationen gegen Wohnungsnot und hohe Mieten gegeben. (nhe)
https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-gallus-haus-besetzt-aktivisten-kol...