22.09. AFD-Demo verhindern - Heraus zur antifaschistischen Vorabenddemonstration gegen rechte Strukturen im Rostocker Zentrum!
Am 22. September will die faschistische AfD erneut in Rostock aufmarschieren. Evershagen, Lütten Klein und Warnemünde hat sie bereits abgeklappert. Nun plant sie ihre rassistische Hetze in der Innenstadt zu verbreiten. Viele antifaschistische Gruppen mobilisieren dagegen. Wir laufen uns schon am Freitagabend für den Widerstand gegen den rechten Marsch warm. Kommt zur Antifa-Demonstration gegen rechte Strukturen in der City! Los geht es um 18 Uhr auf dem Margaretenplatz in Rostock.
Wieso, weshalb, warum?
Seit 2014/15 nimmt der Rechtsruck in der Gesellschaft stetig zu. Damals halfen viele Menschen Geflüchteten, die unter anderem auch nach Rostock kamen. Rechte Kräfte begannen bundesweit gegen die Ankommenden zu mobilisieren. Mit wöchentlichen Massenaufmärschen, Lügen, Hetze und brennenden Unterkünften drängten sie das gesellschaftliche Klima mehr und mehr nach rechts. Mit dem Einzug der AfD in Land- und Bundestage hat es die organisierte Rechte erneut in Parlamente geschafft. Medien wie die Bild und Politiker wie Innenminister Seehofer heizen die Stimmung immer wieder massiv mit an. Traurier Höhepunkt ist ein tagelang tobender Mob in Chemnitz, der nicht-weiße Menschen, Linke und Journalist*innen jagt.
Mittlerweile gehören schwere rassistische Übergriffe auch in MV und Rostock wieder zum Alltag:
Im Juli griffen drei Rassist*innen zwei Syrer in Lütten Klein mit einem Messer an und verletzten einen Menschen schwer. Im August schubste eine Gruppe Rassist*innen eine ältere Frau aus Syrien, die ein Baby im Arm hielt, in einen Teich in Toitenwinkel. Vor wenigen Wochen griffen drei Männer einen Geflüchteten in Wismar an. Sie benutzten eine Eisenkette und verletzten ihn schwer. Am ersten September griff ein Paar in Rostock Marienehe drei Studenten aus Aserbaidschan mit einem Knüppel an. Hinzu kommen zahllose körperliche und verbale Attacken unter anderem in Nahverkehrsmitteln der Stadt. Diese Gewalt ist nicht mehr hinnehmbar!
Wer, wie, was?
Einige der Drahtzieher*innen, die für diese Entwicklung und seine brutalen Folgen mitverantwortlich sind, sitzen auch im Rostocker Zentrum. Hier finden sich Strukturen der neuen und alten Rechten.
Da wäre etwa die Burschenschaft Redaria-Alemania, eine Studentenverbindung. Im Jahr 2013 versuchte sie eine Art Ariernachweis im Dachverband Deutscher Burschenschaften (DB) einzuführen. In dem Antrag hieß es:
„Nur Bewerber, die männliche studierende Deutsche sind, können in eine Burschenschaft der Deutschen Burschenschaft aufgenommen werden. Deutscher ist grundsätzlich, wer sich durch Sprache, Kultur, gleiches geschichtliches Schicksal und Abstammung als Deutscher auszeichnet.“.
Damit machte sie eindeutig ihre radikalen sexistischen, nationalistischen und rassistischen Grundpositionen klar. Personell existieren zudem Überschneidungen zu den faschistischen Identitären.
Die unterhalten ihre Bundeszentrale in der Graf-Schack-Straße, unweit der Redaria-Alemania. Hier wird der bundesweite Versand von Propagandamitteln vorgenommen und werden rechte Schulungen abgehalten. Eine der wichtigsten Personen der deutschen Identitären, Daniel Fiß, kommt zudem aus Rostock und geht in der Graf-Schack-Straße ein und aus. Die Identitären sind sehr stark mit der AfD verwoben.
Besonders eng im Bunde mit den Identitären ist der Rostocker AfD-Landtagsabgeordnete Holger Arppe. Er fiel durch Verbindungen zum bewaffneten, rechten Netzwerk Nordkreuz auf. Das besteht zum Beispiel aus Waffenträger*innen der Reserve und Polizei. Die Nordkreuz-Gruppe legte unter anderem Listen von politischen Gegner*innen an, die im Ausnahmezustand zu ermorden seien. Des weiteren fiel Arppe durch pädophile Vergewaltigungsgedanken und Mordfantasien an politischen Gegner*innen auf. Arppe unterhält eine Galerie in der City, die bereits mehrfach Ziel von Interventionen wurde.
Wehrhafte Strukturen schaffen!
Wie in Lichtenhagen 1992, so auch in Heidenau, Bautzen oder Chemnitz, die Polizei behauptet bei rassistischen Ausschreitungen stets, sie hätte das Potential unterschätzt und zu wenig Kräfte. Bei jeder linken Demo oder jedem Fußballspiel hingegen ist sie immer ausreichend präsent und motiviert wegen Kleinigkeiten brutal vorzugehen. Und bereits der NSU-Komplex hat uns gezeigt: Wir können auf diesen Staat nicht bauen! Stattdessen müssen wir wehrhafte Antifa-Strukturen schaffen, die gegen rechte Banden und Mobs vorgehen können und den Drahtzieher*innen des Rechtsrucks das Leben erschweren.
Gleichzeitig müssen wir uns bewusst machen, dass das Wirtschafts- und Gesellschaftssystem und das Konstrukt von Volk und Nation grundlegend für die Entstehung von rassistischen und faschistischen Bewegungen ist.
Für eine bessere Welt!
Rechte Kräfte wollen eine autoritäre und rassistische Volksgemeinschaft in einer starken Nation. Den Kapitalismus mit seiner Ausbeutung und seinem imperialistischen Kriegswahnsinn wollen sie dabei nicht antasten. Wir bekämpfen diese Ideologie, weil sie rassistisch und mörderisch ist. Sie führt direkt nach Auschwitz. Der Ausbeutung, Armut und Konkurrenz stellen wir einen solidarischen, anti-autoritären Sozialismus entgegen. Das Privateigentum an Produktionsmitteln gehört abgeschafft und in die Hände der Lohnabhängigen. Nationen, die immer wieder zu Aggression und Ausgrenzung führten und die die Menschen schon oft genug gegeneinander aufwiegelten, lehnen wir ab. Wir wollen nicht weniger als die Weltrepublik der freien und gleichen Menschen!
Dafür müssen wir auch antifaschistisch Kämpfen, um dem Rückfall in Zeiten des Faschismus, der uns und unsere Ideen vernichten will, mit aller Macht entgegen zu treten. Darum heraus zur antifaschistischen Vorabend-Demo gegen rechte Strukturen im Rostocker Zentrum. Die Reihen schließen, die Antifa-Strukturen stärken und warm laufen zum Kampf!
Wann: Freitag 21. September / 18 Uhr
Wo: Rostock / Margaretenplatz
Infos zum 21. und. 22.09.: rostock.blackblogs.org
Bisher geplante Info- und Mobivorträge:
-06.09. Hamburg, 19 Uhr Lüttje Lüüd
-13.09. Lübeck, 19 Uhr Café Brazil
Wenn ihr Material haben wollt oder wir zu einem Mobivortrag vorbei kommen sollen, schreibt uns einfach eine Mail an