Aktion gegen SUV-Reifen-Inflation

Erneute Aktion gegen SUVs bei der Luft aus den Reifen gelassen wurden. Gegen die Dekadenz der Reichen und Kapitalismus.

 

Dürre, Hitze, Überflutungen, Flüchtende,Tote. Die Auswirkungen der Klimakrise sind weltweit immer drastischer zu spüren. Gleichzeitig nehmen die steigenden Lebenserhaltungskosten vielen Menschen die Sicherheit oder verschärfen ihre bereits bestehende prekäre Lage. Inmitten der sich zuspitzenden sozialen und ökologischen Krise leben die Wohlhabenden in einer Parallelwelt, in der beschränkte Ressourcen und Emissionsbudgets für ihre Privatjets, ihre Yachten und eben ihre Luxusautos überhaupt keine Rolle spielen. Während die einen sich ab dem nächsten Monat wieder sogar die Kosten für kurze Bus-Strecken zusammensparen müssen, fahren die anderen unbekümmert mit dem SUV zum Flughafen.

 

 

 

Doch die Luft im Kapitalismus ist raus, genauso wie die Luft aus den Reifen von 50 Münchner SUVs. Als Fortsetzung der Aktionen, die letztes Jahr in München begonnen und in ganz Deutschland wiederholt wurden, haben wir erneut SUVs durch Luftablassen lahmgelegt, ohne diese zu beschädigen, und haben diese mit einem Sicherheitshinweis versehen. Denn SUVs stehen nicht nur für Reichtum im Überfluss, sondern sind Ressourcen verschlingende Drecksschleudern, die die Umwelt weiterhin zerstören und Energie verschwenden. Das macht angesichts steigender Energiepreise Aufrufe zum Energiesparen durch kaltes Duschen zur Farce.

 

 

 

Der Kapitalismus zelebriert das Recht der Reichen, nach eigenem Belieben gesellschaftliche Ressourcen – Energie, Wasser, Rohstoffe, Platz – auf Kosten der Allgemeinheit zu verschwenden. Wir sagen: Niemand hat dieses Recht. Deshalb richtet sich unsere Aktion nicht nur gegen die umweltzerstörende Dekadenz der Reichen, sondern auch gegen das System, das diese ermöglicht und fördert. Wer angesichts der drastischen Ausmaße des Klimakollaps einen SUV benutzt, zeigt damit, dass er oder sie auf Klimagerechtigkeit scheißt.

 

 

 

Konservative Medien wollen Proteste gegen die Energiepreise schon als von Rechts unterwandert delegitimieren, bevor sie überhaupt beginnen. Damit wollen sie davon ablenken, dass gerade der Kapitalismus nicht anders kann als Krisen zu erzeugen, in denen jedes Mal von unten nach oben umverteilt wird. Wir müssen nun das Gegenteil beweisen. Wir müssen einen solidarischen, sozialen und global gerechten Weg aus der Krise aufzeigen. Einen Weg aus dem Kapitalismus. Eine Vision, die nicht Klimaschutz gegen die finanziellen Sorgen der meisten Menschen ausspielt oder kurzsichtige Interessen deutscher Konzerne gegen das Fortbestehen der globalen Bevölkerung.

 

 

 

Erst, wenn wir als Gesellschaft demokratisch entscheiden, ob wir SUVs oder Straßenbahnen, Parks oder Parkplätze, kostenlosen ÖPNV oder Privateigentum erhalten, besteht die Chance einer klimagerechten Zukunft. Die Macht, das zu entscheiden, müssen wir kollektiv erkämpfen, indem wir die bestehenden Eigentumsverhältnisse der Konzerne überwinden. Und damit fangen wir an, indem wir SUVs die Luft rauslassen.

 

 

 

 

 

Anleitung:

Man nehme sich mindestens zwei Gefährt:innen als Späher:innen mit, einen Sticker/Zettel als Sicherheitshinweis (um lebensgefährliche Unfälle unbedingt zu vermeiden) und eine kleine Kugel, z.B. eine Mungbohne.

 

 

 

Man ziehe sich Handschuhe an, um unnötige Fingerabdrücke zu vermeiden.

 

 

 

Man suche sich ein Reichenviertel aus, schraube das Reifenventil der lahmzulegenden Drecksschleuder auf, lege die Kugel in die Ventilkappe und schraube wieder zu.

 

 

 

Man genieße das Pfffffff-Geräusch.

 

 

 

Man haue ab.

 

 

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Ergänzungen

… zumindest wenn man nicht später einmal irgendwann noch erwischt werden will. Denn die Bullen nehmen mittlerweile wegen jedem Scheiß DNA und hier bietet es sich aufgrund von definitiv angefassten Teilen, die am Tatort zurück bleiben einfach an!

Wer keine DNA hinterlassen will trägt daher mehrere Lagen (sauberer!) Handschuhe – sauber heißt eingeschweißt und ungeöffnet transportiert und ohne jeden Kontakt von Körper und/oder Kleidung mit den Außenflächen der Handschuhe angezogen. Für verwendete Kügelchen wie Mungobohnen gilt das selbe.

Die Handschuhe sind dann jedesmal konsequent zu wechseln, wenn Kontakt mit Körper und/oder Kleidung bestaden hat. Zudem sind die behandschuhten Hände ausgestreckt vom Körper weg zu halten, damit keine Hautschuppen, etc. darauf fallen.

Das alles ist ziemlich aufwendig. Leichter wäre es daher, die Reifen mit einem spitzen Gegenstand wie einer Ahle oder einem Messer, die jeweils entsprechend sauber gehalten wurden, zu durchstechen. Da bleibt nichts außer der Einstichstelle durch die zudem die ganze Luft strömt und dabei DNA-Anhaftungen mit nach außen befördert am Tatort zurück. Und die Bonzen haben auch länger etwas von eurem Besuch.