Rechter Angriff auf Straßenfestbesucher*innen in Hamburg-Wilhelmsburg

Themen: 

In der Nacht vom 09. auf den 10. Juni 2018 wurden während eines in der Fährstraße in Hamburg-Wilhelmsburg stattfindenden spontanen Straßenfests mehrere Personen von einer Gruppe von drei Angreifern verletzt. Das spontane Straßenfest fand zeitgleich zum „48h Wilhelmsburg“ Festival statt. Überall im Viertel wurde musiziert, gefeiert und getanzt.

 

Die Angreifer, die alle identische T-Shirts des Motorradclubs „MSK INSEL BIKER“ trugen, standen vor Häusern der Fährstraße und provozierten durch die laute Besprechung ihres Vorhabens, einen „REFUGEES WELCOME!“-Schriftzug auf einer Hauswand durchzustreichen. Als sie von einer Person auf darauf angesprochen und aufgefordert wurden, den Ort zu verlassen, schlug einer der Angreifer sofort zu. Während er weiter – dem Anschein nach – ziellos auf Besucher*innen des Straßenfests einschlug, schirmten ihn die beiden anderen gegen Umstehende ab. Dabei schrie der Schläger laut: „Wollt ihr Stress, ihr linken Fotzen?“. Die Angreifer wirkten Kampfsport-erprobt und erhielten keine direkte Gegenwehr. Anschließend gingen die Angreifer zu zwei etwa 100 Meter entfernt geparkten Autos, in denen weitere Personen saßen. Nachdem umstehende Menschen die Autos und deren Kennzeichen fotografiert hatten, stiegen einige Personen aus den Autos aus und forderten die Menschen, die Fotos gemacht hatten, in einem drohenden, aggressiven Ton auf, die Fotos zu löschen. Darauf wurden die Fotos gelöscht und die Personen stiegen wieder in die Autos und fuhren davon.

 

Drei durch die Angreifer verletzte Personen mussten unverzüglich im Krankenhaus medizinisch behandelt werden, darunter zwei Personen ambulant mit Nasenbruch bzw. Augenverletzung sowie eine Person stationär mit einer Gehirnerschütterung. Der Vorfall wurde bei der Polizei zur Anzeige gebracht und diese darauf hingewiesen, dass angesichts der Äußerungen der Angreifer von einem politischen Hintergrund der Straftaten auszugehen ist.

 

Nach einem Sprengstoffangriff an der S-Bahnstation Veddel im Dezember letzten Jahres und einem Angriff auf den Infoladen ist dies der dritte gewalttätige Übergriff von dem rechten Spektrum zuzuordnenden Täter*innen in wenigen Monaten.

 

Das nehmen wir nicht hin!

 

Dieser Artikel wurde möglichst sachlich gehalten, da wir eine weite Verbreitung der Informationen für die oberste Priorität halten. Das heißt weder, dass wir uns einschüchtern lassen, noch, dass wir uns rechte Angriffe auf friedliche Feiernde und andere Menschen einfach gefallen lassen!

 

Gemeinsam & solidarisch gegen rechte Gewalt – in Wilhelmsburg und weltweit!

 

Solidarische Menschen aus Wilhelmsburg

 

webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen