Von #besetzen und anderen Irrwegen

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Nachdem die erste Freude darüber, dass es in dieser Stadt tatsächlich noch möglich ist, solche eine konzertierte Aktion wie die Besetzungen am Pfingstmontag durchzuführen, verklungen war, machte sich schnell Ernüchterung breit. Schnell wurde klar, dass es am Ende doch wieder um Symbolpolitik, mediale Aufmerksamkeit, Verhandlungen mit Staat und Eigentum, um Partizipation und demokratische Teilhabe ging.  

Wer die Verhältnisse in dieser Stadt kennt, war dann letzendlich doch wenig überrascht davon, dass es natürlich eine Räumung durch die Bullen gab (die berühmte Berliner Linie) und auf Seiten der Aktiven Platzwunden und erneute Ohnmachtserfahrungen. Und so wird es mit #besetzen genauso enden wie mit der Großdemo zur Wohnungspolitik die jüngst über 20.000 Menschen auf die Straße brachte. Alles wird im Sande verlaufen.

Zu der Frage, warum es nicht gelingt in dieser Stadt zu einer der zentralen sozialen Fragen etwas Fundamentales auf die Beine zu stellen, dass über den Tag und das Symbolische hinaus weist, haben sich vor einigen wenigen Jahren ein paar Genoss*innen ein paar Gedanken gemacht und ihre Überlegungen in einer Broschüre aufgeschrieben und unter die Leute gebracht. Da das Rad ja eben nicht alle paar Jahre neu erfunden werden muß, sondern es darum geht, den in dieser Stadt wirklich reichen Fundus an Erfahrungen an Kämpfen zur Wohnungspolitik auch für die jetzigen Kampfzyklen zu nutzen, hier also nun der Hinweis auf die Broschüre, die unter dem Titel "Rauschen erschien"

"....Wir gehen von einem sozialen Krieg aus, indem das Terrain, das wir hilfsweise als umkämpfte Stadt benennen wollen, ein Schlachtfeld ist. Warum wir uns entschlossen haben, uns mit den Gegebenheiten dieser Zone näher zu beschäftigen, erklärt sich an unserem grundsätzlichem Interesse daran, herauszufinden, wie und wo antagonistische Perpektiven überhaupt denkbar sind..."

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