Wer einen Antisemiten wie Uwe Steimle hereinlässt...

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Zur Farbbombenattackierung des Steintor Varietés in Halle in der vorgestrigen Nacht - Und weiteren Aktionen!

In der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag haben wir die Fassade des Steintor-Varietés in Halle (Saale) einer künstlerischen Umgestaltung unterzogen. Dort soll nächsten Freitag, dem 17.06., der Schauspieler und "Kabarettist" Uwe Steimle auftreten. Dieser ist absolut kein unbeschriebenes Blatt. Man kennt Steimle nicht nur für seines schrecklichen "Humor", er spielte unter anderem auch in der früheren TV-Serie Polizeiruf 110 mit (diese wurde 2009 abgesetzt unter widerlich NS-relativierendem Protest seinerseits) und konnte seine Weltanschauungen auch in "Steimles Welt" zum Besten geben (bis das MDR ihm 2020 endlich die Show strich, nachdem er das Format wiederholt für rechte, demokratifeindliche, antisemitische Hetze nutzte). In seinen Kabarettauftritten inszeniert er sich dabei als Ur-Ossi, trieft dabei vor antiwestlicher, antimoderner, relativierender DDR-Nostalgie, lässt keine Chance ungenutzt, gegen die lenkende, verschwörerische Regierung und Medienlandschaft zu hetzen, vergleicht pausenlos US-amerikanische und israelische Politik mit der von NS-Deutschland und legt sein Verständnis von Realität und Wahrheit gerne mal so aus, wie es ihm am Besten passt. Nebenbei wirbt er für die AfD und trägt seine Gesinnung durch T-Shirts mit dem Logo des Compact Magazins oder abgewandelten Nazisprüchen ("Kraft durch Freunde") zu Tage. Außerdem ist er offener Anhänger von Pegida und produzierte zuletzt mit Sacha Korn ein Song für einprozent (IB nahes "Produktionsstudio"). MIt seinem Auftreten trifft er genau den Nerv der Querdenker, der Wutbürger, der Nazis die sich vielleicht nicht im ersten Moment so nenen würden, kurzum des angestachelten Volkes. Er stellt ein Konglomerat aus antisemitischer, rassistischer, konspirativer, hetzender, holocaustrelativierender Ideologie dar, bei dem jeder stattfindende Auftritt einer zu viel ist.

Das sieht Rudenz Schramm, der Betreiber des Steintor-Varietés, scheinbar nicht so. Dieser wurde bereits auf die Kritik an der Person Steimle hingewiesen und vom Einladen der Person abgeraten, zunächst privat, im Laufe der Zeit jedoch mit steigendem öffentlichen Druck. Er hält jedoch weiter an der Veranstaltung fest und nennt so eine Scheiße auch noch Meinungsfreiheit. Ob er dabei einfach nur dumm, inkosequent oder sogar Bruder im Geiste von Steimles widerlicher Gesinnung ist, bleibt dabei offen. Er kann jedenfalls nicht sagen, er wüsste von nichts.

Erschreckenderweise sitzt Schramm außerdem im hallischen Stadtrat für die Fraktion Die Linke. Diese ist verdächtig ruhig gegenüber ihres Schützlings, von der geplanten Veranstaltung gab es schließlich kein Abwenden, auch nachdem die Partei in Kenntnis gesetzt wurde.

Auf Worte müssen nun Taten folgen, die Chance einzulenken gab es (und gibt es, Rudenz!). Jetzt ist Zeit zu handeln. Wir rufen hiermit alle antifaschistischen Akteure und Gruppen aus Halle und der Umgebung auf, den Auftritt mit allen Mitteln zu stören, am besten komplett zu verhindern. Bleibt kreativ und radikal. Alerta Antifascista!

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