Scheinbesetzung in Ingolstadt

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Heute wurde an der Ecke Am Bachl / Donaustraße ein leerstehendes Gebäude scheinbesetzt.

Mit unserer Aktion möchten wir auf fehlenden und zu teuren Wohnraum und spekulativen Leerstand aufmerksam machen.

Spekulativer Leerstand bedeutet, dass Gebäude, die genutzt werden könnten, trotzdem nicht vermietet oder verkauft werden. Oft ist es für Immobilieneigentümer*innen günstiger, Gebäude leerstehen zu lassen und auf steigende Mieten oder Verkaufspreise zu spekulieren. So verdienen sie am Verfall der ungenutzten Häuser, während wir von Wohnungsnot betroffen sind und uns mit einem schlecht bezahlten Job kaum die hohen Mietpreise leisten können. Im Kapitalismus ist Wohnraum nur eine Ware, die den Besitzenden dazu dient, möglichst viel Profit zu machen. Das Wohlergehen der anderen Menschen ist dabei egal und so wird außer Acht gelassen, dass Wohnen ein Grundbedürfnis ist, das unabhängig von unseren persönlichen Lebensumständen oder finanziellem Hintergrund erfüllt sein muss.

 

Den Ort der Scheinbesetzung haben wir bewusst gewählt. Die ehemalige Pension „Grüner Baum“ ist seit vielen Jahren ein Symbol für Leerstand in der Innenstadt. Sie wurde im Mai 2003 geschlossen, die weitere Nutzung wurde wegen Brandschutzmängeln untersagt. Statt zu sanieren, steht das Gebäude nun schon seit 19 Jahren leer. Der ehemalige Besitzer hatte kein Interesse an einer Instandsetzung und die Stadt hat einen Kauf der Immobilie wohl aus Kostengründen abgelehnt. Bis jetzt ist uns keine zukünftige Nutzung bekannt.

 

Dabei ist gerade bezahlbarer Wohnraum in zentralen Lagen wichtig. Menschen mit weniger Geld werden an die Ränder der Städte verdrängt und haben dadurch oft weite Wege, auch zur Arbeit. Durch ÖPNV-Tickets entstehen erneut hohe Kosten.

 

Die Häuser denen, die sie brauchen!

 

 

 

 

 

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