[sr] zur auseinandersetzung beim corona-spaziergang

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am vergangenen montag dem 27.12. fand in straubing bereits zum vierten mal ein „corona-spaziergang“ statt. im umkreis des spaziergangs wurde eine person verletzt die zum umfeld der spaziergänger zu zählen ist. aus dem lager der organisierenden des spaziergangs werden indes vorwürfe erhoben und lügen verbreitet die vom „straubinger tagblatt“  reproduziert werden. daher der versuch einer richtigstellung sowie einer einordnung der spaziergänge in straubing.

darstellung im „straubinger tagblatt“in der ausgabe des „straubinger tagblatts“ vom 29.12. ist von einem grundlosen angriff von fünf bzw. acht personen "der antifa“ die rede die mit verstärkten handschuhen bewaffnet gewesen seien. als folge der auseinandersetzung trug die person aus dem umfeld der spazierenden offenbar eine nasenbeinfraktur davon. Im nachgang der auseindersetzung wurden zwei personen von der polizei festgesetzt die bei einer späteren gegenüberstellung vom verletzten aber nicht als täter*innen identifiziert wurden.   was ist passiert?entgegen der aussagen und märchen mit denen offenbar die redaktion von idowa zugespammt wurde ging dem angriff durchaus eine verbale auseinandersetzung voraus. bereits  in der vergangenheit kam es im umfeld derartiger spaziergänge offenbar zu pöbeleien und angriffsversuchen auf anwesende journalist*innen. auch am montag waren wieder journalist*innen in straubing unterwegs die von lokalen antifaschist*innen begleitet wurden um ihnen ein sicheres arbeiten zu ermöglichen. nachdem sich der zug der corona-spaziergänger*innen aus dem bereich des stadtplatzes hinausbewegt hatte bewegte sich die gruppe der journalist*innen mitsamt ihren unterstützer*innen wieder in richtung innenstadt also vom aufzug weg. dabei wurde festgestellt dass die gruppe von einer person die offenbar mit handy am ohr den aufzug instruierte verfolgt wurde. diese person wurde zur rede gestellt und aufgefordert weiter abstand zur gruppe zu halten oder noch besser einfach in einer andere richtung als die gruppe zu laufen. als der später verletzte aber anstatt der aufforderung nachzukommen lieber am telefon verstärkung anforderte und in seine jackentasche fasste folgte ein griff in richtung dessen arm um den einsatz möglicher waffen zu unterbinden. diesen griff quittierte er mit einem schlag in richtung der*des antifaschist*in von der*dem er zuvor zur rede gestellt wurde. dieser angriff konnte abgewehrt werden wobei sich der angreifer und verfolger vermutlich die fraktur seines nasenbeins zuzog. im anschluss folgte eine weitere aufforderung an den angreifer jetzt endlich zu gehen und die gruppe in ruhe zu lassen. dieser kam er nach um direkt zur polizei zu rennen. diese nahm im anschluss zwei personen mit die später aber vom angreifer nicht als beteiligte an der auseinandersetzung identifiziert werden konnten.   entgegen der anschuldigungen die auch im „straubinger tagblatt“ zu lesen sind waren mitglieder der gruppe weder mit irgendwelchen verstärkten handschuhen bewaffnet noch wurde der verfolger von der gesamten gruppe angegriffen. auch dass der angriff geplant worden sei muss an dieser stelle zurückgewiesen werden. wer die zahlenverhältnisse in straubing bei diesen spaziergängen kennt weiß dass ein solcher plan niemals sinn machen würde und vollzogen werden könnte. vielmehr war es an diesem abend wichtig den anwesenden journalist*innen ein ungestörtes und sicheres arbeiten zu ermöglichen. einschüchterungen wie das verfolgen der gruppe anschließendes lautes „verstärkung holen“ am telefon und demonstratives in die jackentasche greifen sind dabei teil und ausdruck eines bedrohlichen klimas im umfeld der von rechten kräften iniitierten und im teil auch dominierten corona-spaziergänge auch in straubing (an dieser stelle sei auch an das hashtag #ausgebranntepresse verwiesen unter dem journalist*innen aus ganz deutschland ihre teils traumatisierenden erlebnisse bzgl ihrer arbeit bei corona-spaziergängen schildern https://twitter.com/search?q=ausgebranntepresse&src=typed_query).  die auseinandersetzung ist als akt des konsequenten antifaschstischen selbstschutzes zu sehen. wer denkt im zuge der enthemmung die mit diesen spaziergängen einhergeht andere menschen verfolgen und bedrohen zu können muss und wird auch weiterhin mit konsequenzen rechnen müssen - egal wo! weiterhin muss erwähnt werden dass es am selben abend an anderer stelle erneut zu einem angriff auf journalist*innen kam die den spaziergang fotografisch dokumentierten (https://twitter.com/Recherche_SR/status/1475549842688651269).  wer spaziert da in straubing und wer steckt dahinter?bereits zu anderen „corona-spaziergängen“ in straubing wurde in der nachbetrachtung offensichtlich, dass dort offen antisemitische symbole gezeigt werden (https://www.idowa.de/inhalt.judenstern-in-straubing-antisemitismus-auf-corona-demos-praegend.6fd5f5a9-a93d-4431-b78e-af2107ed0f47.html). ebenfalls ist beobachtbar dass auch in straubing akteure der niederbayerischen naziszene aufwind wittern im hintergrund telegramgruppen administrieren und sich bei überregionalen aufmärschen wie zuletzt in nürnberg mit anderen rechten vernetzten. nazis haben namen und adressen... zudem kam es im nachgang der auseinandersetzung am montag zu morddrohungen gegen das lokale demokratiebündnis „wir sind straubing" in der telegramgruppe "freiheitsboten straubing-sogen".   was folgt?der vorfall von montag und die berichterstattung im nachhein zeigen dass rechte kräfte nicht nur auf der straße präsent sind und damit eine drohkulisse schaffen. auch die vehemente umdeutung der auseinandersetzung von seiten der organisierenden des spaziergangs und die reproduktion noch so absurder aussagen aus dieser ecke von seiten des „straubinger tagblatts“ in seiner printausgabe eröffnen gleichzeitig ein weiteres problem nämlich das des anspruchs auf eine diskurshegemonie selbst in einer niederbayerischen kleinstadt wie straubing. es bleibt weiterhin notwendig dass unabhängige journalist*innen wie am montag angedacht sicher ihrer arbeit nachgehen und die spaziergänge und ihre auswüchse dokumentieren können. das „straubinger tagblatt“ täte ebenfalls gut daran diese richtigstellung bei ihrer berichterstattung über die auseinandersetzung aufzugreifen um die dreisten lügen und anschuldigungen aus dem lager der coronaleuger-spaziergänger, antisemiten und rechtsradikalen nicht länger zu reproduzieren. gleichzeitig braucht es eine reaktion der straubinger zivilgesellschaft. denn am montag ist offensichtlich geworden dass auch in straubing im umfeld der corona-spaziergänge ein klima der gewalt und einschüchterung herrscht das nicht unkommentiert bleiben darf. wer aber glaubt, dass lokale antifaschist*innen sich bedrohen und angreifen lassen der wird sich auch weiterhin eine blutige nase holen.   antifa bleibt handarbeit! es gibt kein ruhiges hinterland!

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