QUERDENKEN IN HALLE BLOCKIERT

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No Pasarán!" - Ein Statement von Antifaschist*innen aus Halle

Gestern hat sich eine kleine, aber gut organisierte Gruppe von Antifaschist*innen dem Querdenkenmob entgegengestell und konnte !trotz! Polizei verhindern, dass diese durch die Innenstadt zogen.

Stattdessen musste das Gemisch aus Verschwörungstheoretiker*innen, Esoteriker*innen, religiösen Extremist*innen und nicht zuletzt stadtbekannten Nazis auf die Hochstraße ausweichen. Dort konnten die Querdenker*innen dann ca. eine Stunde Autos anpöbeln, um danach direkt zu ihrem Endpunkt trotten zu müssen. Auch dort waren sie nicht ungestört und es gab lautstarken Protest. Im Anschluss zog eine spontane antifaschistische Demo durch die Leipziger Straße Richtung Marktplatz und löste sich dort auf.
Es ist eigentlich unverständlich, dass die selbsternannten "Bewegung Halle" und die angereisten "Freien Sachsen" überhaupt laufen durften. Abstände wurden nicht eingehalten und Masken trugen die wenigsten Teilnehmenden, nach derzeitigem Versammlungsrecht ein No-Go. Auch kam es wärend den Blockade-Aktionen immer wieder zu Angriffen durch Demoteilnehmer der Bewegung Halle. Die Polizei schien dies nicht zu interessieren, stattdessen gab es Verletzte durch Polizeigewalt auf Seite des Gegenprotestes.
https://twitter.com/OehlerJakob/status/1470450641252372488
https://twitter.com/OehlerJakob/status/1470508375951785993

Was ohne entschlossenen Gegenprotest und erfolgreiche Blockaden passieren kann, konnte in Magdeburg am selben Abend beobachtet werden. Dort stürmten die Querdenker*innen den Weihnachtsmarkt und es kam zu physischen und verbalen Übergriffen auf Gäste, dort arbeitendes Personal und Journalist*innen.

https://twitter.com/robert_fietzke/status/1470689796435714050

Wir alle haben gründlich die Schnauze voll von der Pandemie und ihre Auswirkungen auf unseren Alltag und das Zusammenleben. Der Staat und seine Organe (hier die Polizei) haben sich im Umgang mit dieser Krise nicht mit Ruhm bekleckert, stattdessen zeigt sich einfach: Der Kapitalismus ist Krisen nicht gewachsen, denn er kennt keine Solidarität!
Sich während der Pandemie solidarisch zu verhalten kann Vieles bedeuten. Impfung und räumliche Distanzierung sind hier einfache solidarische Handlungen. Nicht zuzulassen, dass verquerte Extremist*innen Hand in Hand mit Neo-Nazis antisemitische Verschwörungen verbreiten und Kapital aus der Krise schlagen, ist eine weitere Möglichkeit.
Wenn die Querdenker*innen also das nächste Mal versuchen, unsere Stadt für sich zu beanspruchen, stellt euch ihnen entgegen! Schließt euch spontanem Gegenprotest an (mit Mund-Nasen-Bedeckung), öffnet eure Türen für Antifas, stellt euren Sperrmüll auf die Straße, oder äußerst einfach euren Unmut aus dem Fenster.

Halle bleibt stabil.
¡No Pasarán!

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