Ein Gruß der autonomen Betonbauer*innen

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Wir haben uns sehr, sehr, sehr über die Ankettaktion gegen den Uranhexaflouoridzug nach Gronau im Oktober 2017 gefreut. Vor einer bereits sehr, sehr, sehr langen Weile (womit wir von mehreren Jahren sprechen) bauten wir 2 Betonblöcke ins Gleisbett und hatten mittlerweile schon fast nicht mehr daran geglaubt, dass es wirklich noch die dazugehörende Blockadeaktion geben würde, und dann auch noch für ganze 17 Stunden. Herzlichen Glückwunsch!

Offensichtlich hat also sowohl das Wissen um das Vorhandensein, als auch um den genauen Ort der Betonblöcke tatsächlich seinen Weg zu den richtigen Menschen gefunden.

 

 

 

Weil bestimmt alles noch besser geht, beschreiben wir im Folgenden den Aufbau unserer Konstruktion. Wir regen ausdrücklich die Nachahmung und Weiterentwicklung an!

 

 

 

Die beiden Betonblöcke waren im Grunde baugleich. Wir beschreiben im Folgenden die Dinge bei denen wir nach den uns via twitter / Presseberichten etc zur Verfügung stehenden Informationen davon ausgehen, dass sie der Polizei ohnehin schon bekannt sind oder bei denen wir es zur Nachahmung sinnvoll fanden, sie euch hiermit auch mitzuteilen.

 

 

 

„Unsere“ Betonklötze waren mittig ins Gleisbett gegossen. Das ist unserer Einschätzung nach nur bei der Wendland-Castorstrecke nicht zu empfehlen, weil dort im Vorfeld der Transporte mittels Sonar nach genau solchen Konstruktionen gesucht wurde. In der Vergangenheit gab es genau deswegen auch seitlich neben und direkt unter den Schienen angebrachte Betonblöcke.

 

 

 

Die Betonblöcke haben wir gebaut, indem wir zunächst ca einen Kubikmeter Schotter entfernt haben. Diesen Hohlraum haben wir mittig unter einer Schwelle ausgehoben und dann die Ankettrohre (genaueres dazu folgt unten) hineingestellt, die wir jeweils einzeln auf einer Trägerplatte verschweißt hatten. In die beiden neben der freigelegten Schwelle liegenden Schwellenzwischenräume haben wir je zwei Rohre platziert, sodass pro Betonblock vier Ankettmöglichkeiten entstanden. Wir haben dann vor Ort angerührten Beton hineingefüllt (mit etwas mehr Zementanteil als in normalen Mischungen) und in den feuchten Beton Dinge wie Baustahl, Rasengitter, Reifenteile und Draht hineingedrückt. Danach haben wir oben ca 10-20 cm Schotterschicht draufgelegt. Dabei haben wir versucht drauf zu achten, die zuvor oberste Schotterschicht, die wir separat gelagert hatten, wieder zuoberst zu legen, da diese durch die Verwitterung weniger auffällig aussehen als weiter unten liegende Steine.

 

 

 

Die Ankettrohre liefen senkrecht nach unten und hatten eine Länge von 40 cm und einen Durchmesser von 10cm. Uns war beim Bau bewusst, dass es Menschen mit schmaleren Armen gibt, aber uns erschien es dennoch in dieser „Universalgröße“ am sinnvollsten. In 30 cm Tiefe waren im jeweils inneren Rohr Metallstege angebracht. Die Rohre waren mehrwandig und aus Metall und die Zwischenräume unter anderem mit Bitumen und Metall gefüllt. Die Öffnungen der Rohre nach oben haben wir mit mehreren Lagen Müllbeuteln verklebt, die verhindern sollten, dass Steine hinein fallen und Wasser direkt hineinläuft, sich aber dennoch schnell entfernen lassen sollten.

 

 

 

Insgesamt haben wir mehrere Stunden pro Ort gebaut, sind aber in zwei Nächten fertig geworden. Wir haben in Teams gearbeitet, waren mit mehreren Autos und Funk-sowie Telefonabsicherung unterwegs.

 

autonome Betonbauer*innen
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