[HM] - Ein ganz besonderer Ort

Themen: 
Regionen: 

In der Woche vor der Niedersächsischen Landtagswahl 2017 haben einige Antifaschist*innen in einem Hamelner Wahlbezirk mit (im regionalen Vergleich) besonders hohen Stimmenanteilen für die AfD bei der zurückliegenden Bundestagswahl 2017 zahlreiche Flugblätter verteilt, die in relativ kompakter Form darstellen, warum die AfD absolut nicht wählbar ist.

Die Flugblattverteilung erfolgte in der - wenngleich geringen - Hoffnung, an die Restvernunft derjenigen Menschen appelieren zu können, die meinen, mit einer Stimme für die AfD eine Form von Protest zum Ausdruck zu bringen.

Das Flugblatt sowie der vollständige Text des selbigen sind im Folgenden zu finden.

v\:* {behavior:url(#default#VML);}
o\:* {behavior:url(#default#VML);}
w\:* {behavior:url(#default#VML);}
.shape {behavior:url(#default#VML);}

Normal
0
21

false
false
false

MicrosoftInternetExplorer4

/* Style Definitions */
table.MsoNormalTable
{mso-style-name:"Normale Tabelle";
mso-tstyle-rowband-size:0;
mso-tstyle-colband-size:0;
mso-style-noshow:yes;
mso-style-parent:"";
mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt;
mso-para-margin:0cm;
mso-para-margin-bottom:.0001pt;
mso-pagination:widow-orphan;
font-size:10.0pt;
font-family:"Times New Roman";
mso-ansi-language:#0400;
mso-fareast-language:#0400;
mso-bidi-language:#0400;}

<strong>Sie leben in einem ganz besonderen Ort</strong>

Denn vor etwa drei Wochen wurden in diesem Ort zur Wahl des Bundestages im Niedersächsischen Vergleich über­durch­schnittlich viele Stimmen für eine Partei abgegeben, die auch auf lokaler Ebene durch ihr besonderes politisches Profil und ihre besonders „kompetenten“ Mitglieder von sich reden machte. Um nur einige besondere Beispiele zu nennen:

·        Das (mittlerweile ehemalige) Parteimitglied, Gunnar B., teilte auf seinem privaten face­­book-Account einen Beitrag in denen die Massenmord an den europäischen Juden im Nationalsozialismus geleugnet wird. Nachdem sich die Partei zwar öffentlich von ihm distanzierte, lancierte das immer noch Partei- und mittlerweile Ratsmitglied, Dr. Eckhard R., einen DEWEZET-Leserbrief, in dem er Gunnar B. in umständlichen Worten ver­teidigt und zu einem Galileo Galilei (also, einem zu Unrecht verfolgten Verkünder der Wahrheit) unserer Tage stilisiert.

·        Über die offizielle Homepage des Kreisverbandes der Partei wurden heutige Verwaltungsangestellte, die im Bereich von Flucht und Migration arbeiten, nicht nur mit Tätern im Nationalsozialismus verglichen, sondern sogar als verwerflicher eingestuft, da diesen bei Missachtung ihrer „Befehle“ keine Erschießung drohe.

·        Die Partei veranstaltete eine Lesung mit dem Schriftsteller Akif Pirinçci im Hamelner Hotel Mercure, der neben Vulgärsprache und wüsten Beschimpfungen gegenüber Homosexuellen, Andersdenkenden und Flüchtlingen dadurch bekannt wurde, dass er bei einer PEGIDA-Demonstration im Hinblick auf die sogenannte „Flüchtlingskrise“ bedauerte, dass die KZs von damals ja derzeit leider außer Betrieb seien.

·        Immer wieder werden über die offiziellen Online-Kanäle der Partei Beiträge extrem rechter Organisationen und Medien verbreitet, die zumeist Verschwörungstheorien, Antisemitismus, Antifeminismus und Rassismus umfassen.

·        Die Zeitung Die Welt berichtete, dass in internen Chat-Foren der Partei Hass­botschaften vor allem gegen Juden, Ausländer, Frauen und politische Gegner aus­getauscht wurden – unter den Augen des immer noch Vorsitzenden, Manfred O.

Die Partei, um die es sich hier dreht, ist – Sie ahnen es vermutlich – die Alternative für Deutschland (AfD). Und wie diese kurze Zusammenstellung zeigt, kann eine Stimmabgabe für diese Partei nicht damit entschuldigt werden, dass man „irgendwie Protest zeigen“ wollte. Die Förderung oder zumindest angestrengte Billigung rechtsextremer Positionen und Personen in der AfD – auch hier im Kreisverband Weserbergland – disqualifiziert diese Partei für jeden vernünftigen Menschen. Sehr prägnant bringt dies auch nochmals eine Stimme aus der AfD selbst auf den Punkt:

"Von der NPD unterscheiden wir uns vornehmlich durch unser bürgerliches Unterstützerumfeld, nicht so sehr durch Inhalte."

                         Dubravko Mandic (Mitglied AfD-Parteischiedsgericht Baden-Württemberg)

Wir werden beobachten, wie die Wahlergebnisse in diesem Ort bei der anstehenden Landtags­wahl ausfallen und hoffen, dass die Ergebnisse der vergangenen Bundestagswahl auf Un­kenntnis der Inhalte und Aktivitäten der AfD begründet waren. Keine Stimme der AfD!

<strong>Weitere Infos finden Sie z. B. hier: http://antifahameln.blogsport.de/</strong>

webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Public Domain (cc0): Weiternutzung ohne Einschränkung. Gemeinfrei im Sinne der Public Domain