[LE] Silvester ist vorbei – der Schaden bleibt!

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Wir haben die chaotischen Stunden und den polizeilichen Fokus auf Connewitz an Silvester genutzt, in denen selbst Spießer:innen und besoffene Almans zu Aufständigen werden, um unserer Wut Ausdruck zu verleihen.

 

 

Wir haben die Scheiben von einem Vonovia-Büro eingeschlagen, den Innenraum mit Farbe dekoriert und außen eine nette Botschaft hinterlassen. Das Büro in Stötteritz ist nun schon mehrmals auf Indy als Angriffsziel aufgetaucht. Wann haut ihr endlich ab?

 

 

 

Auf dem Rückweg sind wir am neuen Denn‘s-Biomarkt vorbei gekommen und haben erfreut festgestellt, dass dieser ebenfalls Besuch bekommen hat. Auch diese Art von Gentrifizierungs-player kann sich gerne ins Yuppie-Viertel zurück verpissen.

 

 

 

Bevor wir uns aufgemacht haben, um was kaputt zu machen, waren wir noch im Eisenbahnstraße-Kiez unterwegs.

 

Dort wurden wir beim ankommen mit Feuer auf der Straße und überforderten Bullen, die ein, zwei mal ganz schön wegrasen mussten, begrüßt. Grade in den ersten Stunden des neuen Jahres hatte die Lage Stimmungs- und Materialtechnisch tatsächlich Potenzial für mehr Randale. Hier wäre es solidarisch gewesen die Leute nicht alleine zu lassen, sondern eben vielleicht so aufständische Momente in sinnvollere Bahnen zu lenken um den Effekt und auch vor allem die Sicherheit der unerfahrenen Randalierer vor Repression zu erhöhen. Das ist nicht paternalistisch gemeint, sondern als Wunsch gemeinsam die Bullen statt die eigenen friends zu bewerfen und auf die Positionierung von Kameras und Sinnhaftigkeit von Vermummung hinzuweisen. Vielleicht wäre dann tatsächlich längeres Chaos stiften möglich gewesen. So konnten die Bullen die Lage nach einer Stunde weitestgehend beruhigen ,obwohl sie eigentlich noch nicht wirklich die Kontrolle zurück gehabt hätten.

 

 

 

Unsere Augen haben geleuchtet, als wir von den Bundeswehr-Fahrzeugen gehört haben. Außerdem hat es uns ebenfalls gefallen, dass scheinbar in der Mariannenstraße ein Haus besetzt wurde. Es hat sich gezeigt, dass die Belagerung von Connewitz dafür gesorgt hat, dass sie im Osten viel zu wenige waren. Es ist sehr begrüßenswert, dass Menschen den Mythos Connewitz ausnutzen konnten, um an anderen Orten die kapitalistische Ordnung anzugreifen.

 

 

 

Alles in allem würden wir uns wünschen, dass sich mehr antagonistische Menschen auf eben genau solche in gewisser Weise erwartbare aufständige Momente vorbereiten und übertriebene Prioritäten der Staatsmacht ausnutzen. Wir sollten weiterhin die polizeifeindlichen Tendenzen außerhalb von Connewitz nutzen, uns dort einbringen und versuchen die Wütenden zu supporten.

 

 

 

Für mehr Krawall! Wenn ihr Connewitz besetzt knallt es halt woanders!

 

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Ergänzungen

Auch in Connewitz sind nicht alle brav zu Hause geblieben. Einige Straßen waren gut besucht, hier und dort brannte es und so manche Bullenkarre wurde mit einigen Gegenständen bedacht. Nur irgendwie sollte in diesem Jahr dies der Bullerei keine Silbe in ihrer Meldung Wert sein. Dass einige sich über die Bundeswehrfahrzeuge freuten, die Lautstark für Böllerverbote und Versammlungsverbote geschrien haben, bleibt wohl deren Geheimnis.