(B) Laut und deutlich gegen den rechten Schweigemarsch!

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Coronaleugner*innen, radikale Impfgegner*innen und Verschwörungsgläubige demonstrieren seit Monaten Hand in Hand mit rechtsradikalen Gruppen und Parteien, organisierten Neonazis, Reichsbürgern und rechten Hooligans in ganz Deutschland. Sie geben sich dabei als „besorgte Bürger*innen“, Demokrat*innen, die um das Grundgesetz fürchten oder Eltern, die ihre Kinder vor dem „Maskenzwang“ schützen wollen. Hinter dieser Fassade verbreiten sie antisemitische Verschwörungsideologien, offenen Rassismus oder krude Träume von einer „Verfassungsgebenden Versammlung“ und einem neuen Deutschen Reich. Die Ausschreitungen in Leipzig zeigten genauso wie der sogenannte Sturm auf den Reichstag, wie und wo die von diesen Gruppen herbeigesehnte Revolution enden soll. Jedes Mal wieder stehen plötzlich keine besorgten Eltern mehr, sondern bekannte Neonazis in der ersten Reihe.

 

Diese Demonstrationen und Kundgebungen sind eine Mimikry, eine Inszenierung. Eine ganz besonders absurde Inszenierung dieser rechten Coronaleugner*innen stellt der sogenannte Schweigemarsch dar. Mit viel Abstand und Maske inszenieren sie sich hier als zum Schweigen gebrachte Opfer einer angeblichen Corona-Diktatur und protestieren gegen das Tragen von Masken und alle anderen Maßnahmen zum Infektionsschutz. Dieser Schweigemarsch fand am 10.10. das erste Mal auf dem Kurfürstendamm in Berlin statt. Die Anmelderin Andrea Feuer (Netzwerk Impfentscheid) meldete diesen als „Schweigemarsch gegen Rassismus“ an. Die Opferinszenierung, bei der die Coronaleugner*innen sonst oft mit Symbolen und Anspielungen den Holocaust verharmlosen, indem sie sich mit den verfolgten Jüdinnen und Juden zur Zeit der Naziherrschaft vergleichen, vergreift sich hierbei am Leid von Menschen, die von Rassismus betroffen sind. Andrea Feuer argumentiert, dass Maskenverweigerer in Deutschland „rassistisch“ diskriminiert würden.

 

Wozu die Teilnehmer*innen des rechtsoffenen Marsches aber tatsächlich schweigen, sind die Coronatoten und die Menschen, die auf Intensivstationen jeden Tag um ihr Leben kämpfen.Wozu sie tatsächlich schweigen, sind die Folgen ihres egoistischen und antisozialen Verhaltens für alle anderen Menschen. Sie schweigen zu den Gefahren für Risikogruppen und zu den verzweifelten Bitten von Ärzt*innen und Pflegepersonal, sich an Hygieneregeln zu halten. Sie schweigen zu den sozialen Kämpfen der Beschäftigten gegen die Folgen der Coronakrise. Vor allem aber schweigen sie zu den Rechten und Neonazis in den eigenen Reihen. Dieses Schweigen werden wir ihnen am 22.11. nicht durchgehen lassen!

 

Normalerweise suchen sich die Verschwörungsgläubigen und Coronaleugner*innen das Berliner Regierungsviertel oder ähnlich unbewohnte Orte für ihre Aufmärsche aus. Am 22.11. wollen sie nun aber durch den Prenzlauer Berg marschieren. Ihr Marsch startet um 12 Uhr an der Bornholmer Straße und führt dann über die Schönhauser Allee und die Greifswalder Straße. Ziel ist der Pariser Platz. Wir sagen: Diesmal haben sie sich den falschen Kiez ausgesucht! Prenzlauer Berg wird ihnen keine Kulisse für ihre Opferinszenierung bieten. Wir rufen dazu auf, den rechtsoffenen Schweigemarsch lautstark zu stören!

Kommt am 20.11. zur antifaschistischen Kiezdemo, um die Nachbarschaft zu mobilisieren!

 

Hängt am 22.11. Banner und Transparente aus euren Wohnungen!
Kommt mit Töpfen, Pfannen und allem was Lärm macht an eure Fenster, Balkone oder raus auf die Straßen! Die rechte Opferinszenierung stören! Laut und entschlossen gegen den rechten Schweigemarsch im Prenzlauer Berg!

 

Fr. 20.11.2020
Antifaschistische Kiezdemo
18:00 Uhr, Mauerpark

 

So. 22.11.2020
Protest gegen den Aufmarsch
12:00 Uhr, ab S-Bhf. Bornholmer Str.

 

Bündnis gegen den rechten Schweigemarsch

 

Infos, Route und Material: www.antifa-nordost.org

Nutzt unsere Kopiervorlagen für Flyer und Poster um den Kiez zu informieren!

 

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Ergänzungen

Aktionskarte für den 22. November (Stand: 16.11.)

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