(B) Bauindustrie markiert

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Heute in der Nacht zum 27.Juni wurde der Hauptverband der deutschen Bauindustrie in der Kurfürstenstraße mit Farbe markiert. Dieser ist einer der wichtigsten Verbände im Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA), welcher sich heute in der Verti Music Hall zum „Tag der Immobilienwirtschaft“ trifft. ZIA gilt als Lobby-Organisation der Immobilienwirtschaft, der sehr gute Kontakte zu Politiker_innen auf Bundes- und Kommunalebene unterhält.

 

 

 

 

 

So kommt es, dass auf einem Panel eine Bundestagsabgeordnete der Grünen sitzt und über „umweltfreundliches“ Bauen spricht, die gleichzeitig auf ihrer Website Werbung für „Ende Gelände“ gemacht hat. Hier wird ein Interesse an Nachhaltigkeit suggeriert, um den Ruf von Korruption und Vetternwirtschaft, der dem Berliner Immobilienmarkt anhaftet, zu überdecken.

 

Doch Bauen ist in den seltensten Fällen nachhaltig und ressourcenschonend. Wer das Klima schützen will, schreit nicht nach Neubau, sondern sollte lieber ein Abriss-Moratorium beschließen, bestimmte Baustoffe verbieten und ökologische Baustoffe fördern. Die Bau-Industrie macht genau das Gegenteil: unter dem Narrativ Nachhaltigkeit werden Baukosten in die Höhe getrieben, gleichzeitig entwickeln sich Städte zu Betonwüsten aus Malls, Luxusapartements, zubetonierten „Parkanlagen“ und Büroklötzen die niemand braucht. Dafür steht ZIA und dafür setzt sich vor allem der Hauptverband der deutschen Bauindustrie ein. Der Vorsitzende Peter Hübner ist zufällig auch Chef des europäischen Bauunternehmens und Immobilienkonzerns Strabag AG. Genauso wie es es vor 40 Jahren Bullshit war, dass hunderte Häuser in West-Berlin abgerissen werden mussten (von denen viele durch Instandsbesetzungen gerettet wurden), ist es heute Bullshit, dass Immobilienkonzerne für ein besseres Klima bauen.

 

Noch einige Gründe um sich gegen ZIA aufzulehnen: Die Lobbyist_innen feiern beispielsweise als politischen Erfolg des Verbandes, dass Neubau völlig von der Mietpreisbremse ausgenommen wurde. Sie setzen sich konsequent für eine Neoliberalisierung des Wohnungsmarkts ein, die für uns in immer höheren Mieten endet, für Eigentümer_innen und Investor_innen in immer höheren Profiten.

 

Die graue Fassade des Verbandes der deutschen Bauindustrie haben wir mit neuer (ökologisch-abbaubarer) Farbe verschönert und den Satz „Ihr baut nicht für uns!“ hinterlassen.

 

 

 

Für einen kämpferisches Jahr 2019 - Solidarität heißt Angriff!

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Ergänzungen

Danke dafür. War lange überfällig

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