Statement zur Kellerbesetzung der Skalitzer Straße 106
Statement zur Kellerbesetzung der Skalitzer Straße 105
Wie wir heute durch einen anonymen Anruf erfahren haben, wurden die Kellerräume der Skalitzer Straße 106 besetzt.
Leider telefonierten die Besetzer*innen nicht mit dem Besitzer des Hauses, welcher letztendlich die einzige Instanz ist, welche über einen weiteren Handlungsspielraum entscheiden kann, sondern suchten sich ein Familienmitglied aus.
Zur Skalitzer Straße 106:
Ja es ist richtig, das Haus wurde gekauft und die Kellerräume werden derzeit ausgebaut. Auch ist es richtig das es eine von vielen Ideen ist, dort eine Ferienwohnung rein zu setzen. Aber es ist nur eine von vielen Ideen und auch noch nicht entschieden.
Ferienwohnung – geht ja gar nicht in Kreuzberg…
Machen wir uns nichts vor, wir leben im Kapitalismus und momentan sieht es nicht danach aus, als würde er morgen abgeschafft werden. Und ja, Kreuzberg wird gentrifiziert und viele alte Mieter*innen verdrängt. Das ist Scheiße und auch wir sind wütend über diese Entwicklung.
Als das Haus gekauft wurde, gab es viele Überlegungen, wie es möglich ist die alten Mieter*innen im Haus zu halten, ohne das es zu Mieterhöhungen kommt. Um dies zu gewährleisten, entstand die Idee, die ungenutzten Kellerräume auszubauen um damit zusätzliche Einnahmen zu erzielen und dadurch die Miete für alle Mieter*innen stabil zu halten.
Durch diesen Umbau wurde niemand verdrängt und wie schon gesagt, war und ist es unser Anliegen, die alten Mieten stabil – in einem immer teurer werdenden Kiez – zu halten.
Die anonymen Drohungen, gegen jemanden, der nicht Eigentümer des Hauses ist und letztendlich in Sippenhaft genommen werden soll, ist nicht mehr nur fragwürdig, sondern ein Armutszeugnis.
Wie gesagt, die Planung für den Raum ist nicht abgeschlossen, klar ist allerdings, wenn nicht die Mieten für die Altmieter*innen erhöht werden soll, muss mit den vorher leerstehenden Räumen ein Gewinn erzielt werden.
Momentan sehen wir hier wenig Diskussionsbereitschaft, denn mit Drohungen ist es schwierig eine gute Gesprächsebene zu finden.
Ihr könnt gerne die Mieter*innen fragen, ob es zu Verdrängungen, Mieterhöhungen oder Kündigungen gekommen ist, seit dem es den Besitzerwechsel gegeben hat. Uns ist es wichtig den Mieter*innen eine Sicherheit zu bieten,auch langfristig in ihrem Sozialraum zu vernünftigen Mieten wohnen bleiben zu können.
Da bisher nur die Besetzer*innen zu Wort gekommen sind, wollten wir euch auch unsere Sichtweise transparent machen.
Update: Nach Rücksprache mit dem Eigentümern, wird es unter diesen Bedingungen wohl keinen Handlungsspielraum geben und so wird es wohl zu einer Räumung kommen.
Kontaktmöglichkeit unter: skalitzer@outlook.de
Ergänzungen
Gut wäre mal gewesen, wenn
Gut wäre mal gewesen, wenn bei dem Text stehen würde, wer (also zumindest welche Position/Rolle) diesen Text verfasst hat.
Mal nachdenken
Wir scheißen auf "ethische" Kapitalist*innen. Dass diese natürlich den Zwängen des Kapitalismus ausgesetzt sind klar. Das hindert aber Leute nicht daran, weiter zu besetzen und die Logik/Zwänge des Systems zu überwinden.
hoho
Lustiger Text von destm Erben eines Multimillionärs. Am Ende ein wenig wie die Eröffnungsszene in so nem SSIO Rapvideo, wo der Typ im Luxushotel liegt und ihn einer anruft. Und er dann antwortet: Bruder, kann dir nichts geben, leider, ich trink auch nur noch Freeway-Cola, schlechte Zeiten.
Die Wahrheit ist simpler: Der Hauseigentümer halt Geld wie Heu. Hin und wieder schenkt er seinen Kindern ein paar Hunderttausend hier, ein paar Mille da. Und dem einen Sohnemann hat er eben dieses Haus zur Verwaltung übergeben. Hartes los, jaja. Die Behauptung, man "muss" da Profit erzielen, sonst "muss" man die Mieten erhöhen, stimmt natürlich nur unter der Voraussetzung, dass man Hauseigentümer/Kapitalist ist, Profit machen und das auch bleiben will. Ok. Und wir anderen sind eben keine Hauseigentümer/Kapitalisten und Gegner von denen. Nennt man Klassenkampf. Brauchste nicht persönlich nehmen.
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alles in allem sagt euer tolles "statement" nur das ihr schiss habt, dass euer ach-so-tolles "konzept" als das entlarvt wird was es ist, ne gemäßigtere und "liberalere" form der kapitalistischen profitgier.
ihr erzählt hier bunt und fröhlich das ihr die alten mieter*innen im haus behalten wollt und das ihr (noch!) keine kündigungen ausgesprochen habt, nachdem ihr das haus gekauft habt und das ihr ja auch keine leute verdrängen wollt, euer anliegen ist die alten mieten stabil zu halten und so weiter und so fort.
das alles ganz fein brav mit gendersternchen und natürlich alles *nur* im sinne der altmieter*innen, weil ja sonst deren mieten steigen würden "in einem immer teurer werdenden Kiez".
dabei überseht ihr aber eine ganz grundlegende problematik:
die mieten in diesem kiez(wie auch vielen anderen) steigen wegen solchen leuten wie euch, leuten die mit wohnraum profite erwirtschaften wollen.
ja genau, profit wollt ihr erwirtschaften, ganz schnöde kapitalistische gier verkleidet ihr hier als "dienst an den altmieter*innen", dabei wisst ihr ganz genau das ihr überhaupt nicht gezwungen seid die mieten zu erhöhen nur weil die mieten im umliegenden kiez steigen, ihr seid nämlich die eigentümer*innen des hauses und habt somit nach unten einen riesigen handlungsspielraum.
scheiße, ihr könntet sogar die mieten senken, wie wärs denn damit, hm?
das haus steht nämlich schon, ihr habt es gekauft, zusammen mit dem grundstück auf dem es steht, und ihr sagt es ja selber, ihr wollt mit den kellerräumen gewinn erzielen.
und transparent gemacht habt ihr hier überhaupt nix, euer ganzer text ist nur ein einziges mimimi von immobilienspekulant*innen.
wenn ihr ach so transparent seid, dann legt doch einfach mal offen(also so öffentlich, wie wärs mit indymedia, ihr wisst ja anscheinend wie's benutzt wird) was so die einnahmen und ausgaben des hauses skalitzer str. 106 sind, schön bürokratisch mit nachweisen und so.
ich bin mir sicher ihr habt auch ohne die kelleräume als ferienwohnung zu verschwenden noch genug profit den ihr aus dem haus herausholt.
na ja.....
wenn alle hausbesitzer in berlin vor zehn jahren so gehandelt hätten, hm,
das wäre bestimmt reformistisch aber mehr als szeniges-dicke-eier geprotze
welche nur noch war-loard-politik betreibt.......bis die angels kommen.
berlin kriegt die nuss von hausbesetzungen nicht geknackt und die zeit läuft
davon........es wird immer enger. z.b. hamburg ist da fünf jahre voraus.......
ich sprühs an jede wand, neue konzepte braucht das kiezland
die old-skoolz halten nur auf......