Turkey: 10.000 pol. Prisoners in Hungertrike

Hundreds of Kurdish political prisoners have entered an indefinite hunger strike, challenging Turkey's treatment of Kurdish political prisoners. Through their protest, some are demanding re-trials and language rights while others want to raise international attention about Turkey's treatment of Kurdish political prisoners. Despite their hunger strike, which is nearing six weeks, international media outlets have largely remained silent. This is not particularly surprising, since domestic media outlets in Turkey have both ignored the hunger strikes, and refused to report on them.
A Kurdish blogger explains how the protests began. Memed Boran, currently residing in London, says;
On 12th September 2012, nine women prisoners in Diyarbakir E type prison began an indefinite hunger-strike. In the statement they made via lawyers they highlighted two demands: the right to use their Kurdish mother tongue in the public sphere, including court and the removal of obstacles preventing imprisoned Kurdish leader Abdullah Ocalan from negotiating in peace talks with the Turkish state. Soon after, many other inmates, men and women, from prisons in every corner of Turkey began joining the hunger-strike; sometimes in groups and in certain prisons individually. Now there are 380 prisoners in 39 prisons who are on what has surpassed a hunger-strike and become a ‘death fast.’

The number of Kurdish political prisoners is unknown, but according to Human Rights agencies there are thousands of political prisoners in Turkey, and this had led activists to believe that all of them, or rather significant number of them are on hunger strike. Elif from Turkey, Istanbul says the media has chosen to ignore Kurds on hunger strike, and that many of them may soon die.

One Pro-Kurdish rights activist, who tweets under @Hevallo has been desperately trying to get people on Twitter to send Vitamin B1 tablets to the prisoners on hunger strike, in an attempt to minimise the damage to their bodies, and the potentially inevitable consequence, death.

On Facebook Sedat Yezdan says:
n the last 3 years Turkish state has arrested more than 10,000 Kurds, who are students, children, mothers, activists, journalists, lawyers, doctors, mayors, MPs, and many people who are member of Peace & Democracy Party(BDP).

Hunger strikes are a form of non-violent protest, and despite the ongoing and large number of hunger strikers, Turkish media has willfully ignored their plight, perhaps hoping that through their silence the international human rights agencies will also follow a similar path. The lack of interviews with prisoners on hunger strikes has facilitated a justification for media outlets to ignore it, particularly journalists who complain about the lack of resources available.
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Ergänzungen

Propagandanullen

Zeilenschlager 18.10.2012 - 07:28
Da sind wohl zwei Nullen zuviel in der Schlagzeile;

Dem Text zufolge sind Hunderte im unbefristeten Hungerstreik, von den über 10.000, die in den letzten Jahren wegen kurdistanbezogener Politgeschichten verhaftet wurden (und von denen Tausende noch sitzen).

Trotzdem natürlich alles viel zu viele. Ich sag's nur, damit sich Eure Soli-Bekundungen auf die richtigen Zahlen beziehen.

anmerkung

098 18.10.2012 - 08:23
Nach den Berichterstattungen der türkischen sowie kurdischen Linken, Menschenrechtsorganisationen in der Türkei und der PKK nahen Zeitungen sind es tatsächlich bis zu 10.000 (Zehntausend) Inhaftierte im Hungerstreik verteilt in 76 Gefängnissen. Wenn man die Zahl der politischen Inhaftierten in der Türkei betrachtet ist das sogar eine relativ kleine Anzahl derer die am Hungerstreik teilnehmen.

Dies ist auch bestimmt eines der Gründe weswegen es in den türkischen bürgerlichen Medien und hierzulande verschweigen wird.

Unterstützungsaufruf für hungerstreikende

Gefangene 18.10.2012 - 10:20
Unterstützungsaufruf für hungerstreikende Gefangene in türkischen Gefängnissen:
Freiheit für Abdullah Öcalan und alle politischen Gefangenen!

Am 30. Jahrestag des Militärputsches in der Türkei begann erneut ein Hungerstreik von politischen Gefangenen in türkischen Gefängnissen, der sich Tag für Tag weiter ausbreitet und ein kritisches Ausmaß erreicht hat.

Seit dem 12. September 2012 befinden sich 380 Mitglieder der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der Partei der Freien Frauen Kurdistans (PAJK) in 39 Gefängnissen im unbefristeten Hungerstreik. Der Gesundheitszustand der Hungerstreikenden verschlechtert sich gravierend. Unter ihnen befinden sich auch gefangene Mütter im Alter von 60 Jahren, JournalistInnen und Minderjährige. Obwohl der Hungerstreik eine lebensbedrohliche Phase erreicht hat, hüllt sich die türkische AKP-Regierung in Schweigen. Demgegenüber erklärten SprecherInnen der Gefangenen, dass sie den Hungerstreik noch weiter ausweiten und sich ab dem 15. Oktober 2012 alle Mitglieder der PKK und PAJK, die als politische Gefangene in Gefängnissen in der Türkei und Kurdistan inhaftiert sind, dem Hungerstreik anschließen. Damit befinden sich nun Tausende politische Gefangene im Hungerstreik.

In einer Erklärung der PAJK-Gefangenen aus dem Gefängnis von Diyarbakir heißt es: “Seit Juli letzten Jahres ist Herr Öcalan unvergleichlichen Isolationshaftbedingungen ausgesetzt, sowohl gegen die kurdische Zivilbevölkerung als auch gegen die Guerilla werden Vernichtungsoperationen durchgeführt, PolitikerInnen sollen durch die ‘KCK-Operationen’ ausgeschaltet werden. Roboski war kein Unfall. Es war ein geplantes Massaker und zugleich ein Startsignal für den physischen Völkermord am kurdischen Volk.”

Die Gefangenen betonten in einem Brief an die Öffentlichkeit, dass sie ihren Hungerstreik bis zur Erfüllung ihrer Forderungen fortsetzen werden. Ihre zentralen Forderungen lauten: „Die Aufhebung der Isolationshaftbedingungen gegen Abdullah Öcalan, die Gewährleistung seiner Gesundheit, Sicherheit und Freiheit, sowie die umfassende Anerkennung der kurdischen Sprache – einschließlich des Rechtes auf Bildung in der kurdischen Muttersprache und die Aufhebung jeglicher Assimilationspolitik gegen KurdInnen“.

Die hungerstreikenden Gefangenen sind nicht allein!

Cenî - Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V. unterstützt die Forderungen der Hungerstreikenden Gefangenen und ruft zu Solidaritätsaktionen auf. Auch in Europa müssen wir den Forderungen der Hungerstreikenden Gehör verschaffen. Der Krieg und die Repressionen gegen die kurdische Bevölkerung in der Türkei aber auch der wachsende Widerstand gegen die menschenverachtende Politik der AKP-Regierung haben ein Ausmaß erreicht, welches die Dringlichkeit einer politischen Lösung der kurdischen Frage stärker denn je vor Augen führt. In diesem Sinne unterstützen wir die Forderung nach Freiheit für Abdullah Öcalan und die politischen Gefangenen in der Türkei, wie sie von den hungerstreikenden Gefangenen, aber auch von der Bevölkerung in allen vier Teilen Kurdistans sowie von MenschenrechtsverteidigerInnen mittels der internationalen Unterschriftenkampagne „Freiheit für Öcalan“ erhoben wird. Wir sind der Meinung, dass die Freiheit Öcalans einen Durchbruch für die Demokratisierung der Türkei, einen Friedensprozess in Kurdistan und im Mittleren Osten darstellen wird.

Auch Sie können einen Beitrag für Frieden und Menschenrechte leisten und sich für das Leben und die Gesundheit der politischen Gefangenen in der Türkei einsetzen. Durch Briefe und Emails an das türkische Innen- und Justizministerium können Sie die türkische Regierung auffordern, den legitimen Forderungen der Hungerstreikenden Gehör zu schenken.

Innenministerium – Innenminister Idris Naim Sahin
T.C. İçişleri Bakanlığı, Bakanlıklar / ANKARA
 gsekreter@icisleri.gov.tr;  mustesarlik@icisleri.gov.tr

Justizministerium – Justizminister Sadullah Ergin
T.C. Adalet Bakanligi, 06659 Kizilay / ANKARA
 info@adalet.gov.tr; Abteilung für Gefängnisse:  cigm@adalet.gov.tr

Desweiteren können Sie sich an der internationalen Unterschriftenkampagne „Freiheit für Öcalan“ beteiligen, die am 1. September 2012 begonnen hat und derzeit mit einer Bustour durch Europa unterstützt wird:  http://www.freeocalan.org


„Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“ – Freiheit für alle politischen Gefangenen!


Cenî – Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V.
15. Oktober 2012

Kurdisches Frauenbüro für Frieden – Cenî
Corneliusstr.125, D-40215 Düsseldorf
tel. +49 (0) 211 59 89 251, fax: +49 (0) 211 59 49 253
Email :  Ceni_Frauen@gmx.de, www.ceni-kurdistan.org


weiter Infos: isku.org

übersetzung des artikels

übersetzer 18.10.2012 - 22:00
Hunderte kurdische politische Gefangene sind in einen unbegrenzten Hungerstreik getreten. Damit soll der Umgang der Türkei mit kurdischen politischen Gefangenen in Frage gestellt werden. Mit ihrem Protest fordern einige die Wiederaufnahme ihrer Verfahren und das Recht auf Sprache, während andere das internationale Interesse auf den Umgang der Türkei mit kurdischen politischen Gefangenen lenken wollen. Obwohl ihr Hungerstreik nun schon fast sechs Wochen lang andauert, hat sich die internationale Presse bisher nicht dazu geäußert. Das ist nicht besonders verwunderlich, denn die türkische Presse hat die Hungerstreiks ignoriert und weigert sich darüber zu berichten.

Ein kurdischer Blogger erklärt, wie es zu den Protesten kam. Memed Boran, der sich momentan in London aufhält, sagt:
Am 12. September 2012 traten neun weibliche Häftlinge im E-Typ Gefängnis Diyarbakir in einen unbegrenzten Hungerstreik. In ihrer Stellungnahme, die sie von ihren Anwält_innen veröffentlichen ließen, stellten sie vor allem zwei Forderungen: das Recht, in der Öffentlichkeit und auch vor Gericht ihre kurdische Muttersprache zu sprechen und die Beseitigung von Hindernissen, die den inhaftierten Kurdenführer Abdullah Ocalan davon abhalten, mit dem türkischen Staat in Friedensgespräche zu treten. Kurz danach schlossen sich viele andere Gefangene, Frauen und Männer in Gefängnissen überall in der Türkei, dem Hungerstreik an, manche in Gruppen und in bestimmten Gefängnissen auch einzeln. Nun gibt es 380 Häftlinge in 39 Gefängnissen, die sich einer Sache angeschlossen haben, die einen Hungerstreik übertrifft und sich zu einem ‚Todesfasten‘ entwickelt hat.

Wie viele kurdische politische Gefangene es gibt ist unbekannt, doch laut Menschenrechts-Organisationen gibt es tausende politische Gefangene in der Türkei. Das hat Aktivist_innen zu dem Glauben veranlasst, dass sie sich alle, oder ein großer Teil von ihnen, im Hungerstreik befinden. Elif aus Istanbul, Türkei, sagt, die Medien hätten sich dazu entschlossen, die hungerstreikenden Kurd_innen zu ignorieren und dass viele von ihnen bald sterben werden.

Ein pro-kurdischer Aktivist, der unter dem Pseudonym @Hevallo schreibt hat auf Twitter verzweifelt versucht, Menschen dazu zu bewegen Vitamin B1 Tabletten an die hungerstreikenden Gefangenen zu schicken, um so die körperlichen Schäden und die mögliche unausweichliche Konsequenz des Hungerstreiks – den Tod - zu minimieren.

Auf Facebook schreibt Sedat Yezdan:
In den letzten drei Jahren hat der türkische Staat über 10.000 Kurd_innen, Student_innen, Kinder, Mütter, Aktivist_innen, Journalist_innen, Anwält_innen, Ärzt_innen, Bürgermeister_innen, Abgeordnete und Menschen, die Mitglied der Partei Peace & Democracy Party(BDP) sind, festgenommen.

Hungerstreiks sind eine Form von gewaltlosem Protest. Doch obwohl sich so viele an diesen andauernden Hungerstreiks beteiligen haben die türkischen Medien mutwillig deren Bedrängnis ignoriert und hoffen vielleicht, dass durch das Verschweigen die internationalen Menschenrechts-Organisationen ihrem Weg folgen werden. Der Fakt, dass die Häftlinge nicht zu den Hungerstreiks befragt wurden, hat die Begründung der Medienkanäle und vor allem der Journalist_innen, die sich über mangelnde Ressourcen beklagen, begünstigt, sie einfach zu ignorieren.