Genf/G8: Deutsche Polizei verletzt Indymedia Fotograf schwer
Ein englischer Fotograf und Medienaktivist von Indymedia London wurde am Sonntag in Genf schwer verletzt und musste mehrere Stunden operiert werden. Berichten zufolge war er aus kurzer Entfernung mit einer Schockgranate ("concussion grenade") beschossen worden - von deutscher Polizei!
Gegen 4 Uhr war eine größere Gruppe Menschen, die sich auf dem Rückweg von der großen Demonstration befand, von deutschen PolizistInnen angegriffen worden. In dieser Gruppe befand sich auch Guy von Indymedia London. Dem Bericht zufolge war das deutsche Polizeikontingent äußerst aggressiv und begann sofort damit, die Gruppe zu attackieren. Sie waren "seemingly out of control" (Zitat). Guy und einige andere versuchten, wegzurennen, und wurden dabei mit einer großen Anzahl Schockgranaten eingedeckt. Eine davon traf sein Bein und riss einen Teil des Unterschenkelmuskels weg. Ein Notarztwagen wurde erst nach einer Stunde zu ihm vorgelassen. Im Krankenhaus folgte eine zweistündige Operation. Momentan ist er im stabilen Zustand aber er wird noch weitere Operationen benötigen.
Ganzer Artikel: http://www.uk.indymedia.org/front.php3?article_id=70454&group=webcast
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Fotos, Audios und Berichte
http://www.guardian.co.uk/international/story/0,3604,968618,00.html
Zum Überfall auf das Indycenter:
pics of the police raid on "L´usine" and (IMC_Geneve)
http://de.indymedia.org/2003/06/53406.shtml
Fotos/Bericht: http://de.indymedia.org/2003/06/53358.shtml
Details zur Stürmung der Usine
http://de.indymedia.org/2003/06/53382.shtml
Fotos/Audios von der Stürmung: http://de.indymedia.org/2003/06/53324.shtml
Nach der Aktion misshandelten dieselben Zivibullen noch irgendwelche Leute in der Stadt:
http://de.indymedia.org/2003/06/53359.shtml
Deutsche Polizei und Blendschockgranaten?
schockzeugs?
(europaweit wär nett...)
son guter link könnte den artikel oben noch gut ergänzen.
Online-Infos über Polizeiwaffen ...
http://Pigbrother.info
z.B. Dossiers über "Tränengas":
http://www.ssi-media.com/pigbrother/Gas.htm
http://www.ssi-media.com/pigbrother/Dokgas.htm
http://www.ssi-media.com/pigbrother/Dokgas2.htm
"Gummigeschosse":
http://www.ssi-media.com/pigbrother/Gummi.htm
http://www.ssi-media.com/pigbrother/Gummi1.htm
http://www.ssi-media.com/pigbrother/IntpelGG.htm
Artikel zu neuen Polizeiwaffen wie FN-303:
http://www.ssi-media.com/pigbrother/Gummi1.htm #3d
ARWEN 37:
http://www.ssi-media.com/pigbrother/Dokgas.htm#gunsB
die scheints bei der Usine-Razzia eingesetzten Teleskop-Stahlstöcke (Stahlruten):
http://www.ssi-media.com/pigbrother/Stahlrudi.htm
etc. Siehe auch die Reports 2001, 2002, 2003:
http://www.ssi-media.com/pigbrother/Report1.5.01.htm
http://www.ssi-media.com/pigbrother/Report2002.htm
http://www.ssi-media.com/pigbrother/Report2003.htm
Eine Broschüre zu "Gummigeschossen" auch in Irland gibts unter
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/sanis/archiv/gummi
--> ansonsten ist natürlich niemand böse, wenn Du mal Schockgranaten, Blendgranaten, concussion grenades etc. googelst und die Links bei indy reinstellst ...
Versichert über Indymedia UK?
komplette übersetzung
Eine Gruppe von friedlichen Demonstranten, bestehend aus NGOs, Kindern, älteren Menschen und Behinderten wurde gestern, Sonntag, dem 1.Juni, von deutschen Riot-Cops angegriffen, als sie von einer Anti-G8-Demosntration in Genf zurückkehrten.
Ein Fotograf der die Demonstranten begleitet hat, wurde schwer verletzt und andere erlitten leichte Verletzungen, die durch Schockgranaten verursacht wurden, die aus naher Entfernung abergeschossen wurden.
Die Demonstranten kehrten von einer großen und friedlichen Demonstration gegen das G8-Treffen zurück liefen auf einer Hauptstraße am Rande von Genf, als deutsche Polizisten Teil eines 1000-Mann starken Kontingents, das der Schweiz „ausgeliehen“ wurde – auftauchten, aggressiv in ihre Megaphone schrieen und alle Straßen blockierten, so dass die zurückkehrenden Demonstranten und Passanten zusammengetrieben wurden.
Die Polizisten, anscheinend außer Kontrolle, bewaffnet und in voller Kampfmontur, begannen die Leute ohne Grund zu beschimpfen, zu provozieren und sie schossen Tränengas- und Schockgranaten auf sie.
Als die Situation eskalierte und eine Gruppe von 10 Black Bloc Leuten und türkischen Kommunisten Steine auf die Polizisten schmissen, versuchten drei Leute einer schweizer Anti-G8-Organisation vergeblich mit der Polizei zu verhandeln.
Die Polizisten fuhren fort gegen die Steineschmeißer vorzugehen, indem von den Seitenstraßen her ausschwärmten und die zurückkehrenden Demonstranten, Passanten und den Reporter von Indymedia UK zwangen, rennend Deckung zu suchen. Als sie versuchten aus der Schußlinie zu geraten schossen die Polizisten eine Salve von 20-30 Schockgranaten in ihre Richtung.
Guy Smallman, ein Fotograf aus Brixton und Freiwilliger bei Indymedia UK, wurde an der Rückseite seines Beines von einer Granate getroffen, die aus nächster Nähe abgeschossen wurde. Dabei wurde sein Bein unterhalb des Knies aufgerissen.
Die deutschen Polizisten fuhren mit ihren gewalttätigen Attacken auf die friedlichen Demonstranten fort, die vesuchten, diese zu beruhigen und sagten: „Hört auf, wir haben hier Schwerverletzte.“ Außerdem versuchten sie mit dem Einsatzleiter zu verhandeln.
Es dauerte eine gute Stunde bis ein Krankenwagen ankam. In dieser Zeit riefen die Polizisten abfällige Bemerkungen und Beleidigungen zu dem verletzten IMC-Reporter, um den sich die Demonstranten kümmerten.
Die am vor Ort anwesenden Reporter von Reuters und Agence France Press konnten nicht erklären, warum die Demonstranten angegriffen wurden.
Ärzte im Genfer Zentralkrankenhaus bestätigten, dass viele Leute in den letzten tagen bon Schockgranaten verletzt wurden.
UPDATE:
Gegenwärtige Situation von dem verletzten Reporter:
Nach einer zweistündigen Operation in Genf am Sonntag, in der ein Ärzteteam versucht hat, den Wadenmuskel an seinem linken Bein wiederherzustellen, ist Guy Smallman in stabilem Zustand. Es wird aber angenommen, dass noch mehrere Operationen notwendig sind, um Nerven, Muskeln und Haut wieder auf das Bein zu transplantieren
Der Mann heißt...
name
Guy Smallman
covering the G8 demonstrations in Geneva yesterday when he was badly injured by riotpolice etc." Der Guardian ist nicht gerade für seine Korrekheit berühmt.
Die Frage bleibt: Was tut Indymedia UK?
Tipps für ergiebige Suche
Wer forschen will, der suche mal nach "non-lethal-weapons", nach "law enforcement ammunition", nach "crowd control" und kombiniere eventuell nach belieben mit "riot", "pacification", "products", "strategy" etc. Der so sucht, wird mehr als fündig. Einfach passende keywords zu den genannten teilbereichen eingeben und es wird sich euch ein Business eröffnen, der einfach gigantisch ist. Und dann ist zusätzlich zur technischen in Teilen oft auch die entsprechende taktisch-strategische Wissenschaft zu finden.
Hier ein Satz von einer Firma aus der Branche:
(bezieht sich auf Warnhinweise bei der Handhabe von einem der Listenmäßig angebotenen Artikel)
"IMPORTANT NOTE: Never aim at or above the Sternum. Less Lethal Ammunition can cause contusions, abrasions, broken ribs, concussions, loss of eyes, superficial organ damage, serious skin lacerations massive skull fractures, rupture of the heart or kidney, fragmentation of the liver, hemorrhages, and death. Medical assistance should be contacted immediately after an actual deployment of a less lethal munition even if no physical injuries appear on subject or subjects. Penetration, though not a desired effect, can occur regardless of manufacturer or design."
( http://www.ozarkmtns.com/less-lethal/products/als12LC.htm ) weitere Beispiele finden sich bei geegneten Suchworten ganz von allein.
Allerdings ist das, was auf uns zu kommt noch eine Stufe extremer. Der nächste Text fast zusammen, was man alles unter dem Begriff "non lethal weapons" finden kann, als das, wo die Herren der Security hinwollen.
Aus: The Globalization of Repression - A Special Report to the European Parliament
Earth Island Journal, Winter 2001-2002
http://www.thirdworldtraveler.com/Dissent/Globalization_Repression.html
WEAPONS OF THE NEAR FUTURE
In the 1990s the revolution in so-called "non-lethal weapons" was given fresh impetus. The new policy was avidly pushed in the US by the likes of Col. John Alexander, who made his name as part of the Operation Phoenix assassination program during the Vietnam war.
This second generation of kinetic, chemical, optico-acoustic, microwave, disabling and paralyzing technologies is on the horizon.
Much of the initial new work has been undertaken in US nuclear laboratories such as Oak Ridge, Lawrence Livermore and Los Alamos. The Pandora's box of new technologies includes:
* Ultra-sound generators that disturb the inner ear system that controls balance, inducing nausea, disorientation, vomiting and involuntary defecation. The system, which uses two speakers, can target individuals in a crowd.
* High-intensity strobes that pulse in the critical epileptic fit-inducing frequency
* Illusion techniques that use holograms to project "active camouflage."
* Disabling, sleep-inducing agents mixed with DMSO [a skin-penetrating chemical that quickly delivers drugs into the bloodstream].
* Pain-causing, paralyzing and foul-smelling area-denial chemicals, some of which are chemically engineered variants of the heroin molecule. They work extremely rapidly: one touch and disablement follows.
* Microwave and acoustic disabling systems.
* Human capture nets that can be laced with chemical irritant or electrified to pack a disabling punch.
* Guns that shoot a sticky foam that expands to between 35-50 times its original volume, gluing a target's feet and hands to the pavement.
* Blinding laser weapons.
* Isotrophic radiator shells that use superheated gaseous plasma to produce a dazzling burst of laser-like light.
* Thermal guns that incapacitate through a wall by raising body temperature to 107 degrees.
* Magnetosphere guns that deliver what feels like a blow to the head.
Noch ein Artikel hier: 'NON-LETHAL WEAPONS' FOR THE MILLENIUM THE REVOLUTION IN FLEXIBLE TOOLS OF POLITICAL CONTROL >>> http://www.psep.pl/a-eg/15swwep.html
@herrmann
Deutsche Bullen haben Schockgranaten
@CDU-Wähler
http://switzerland.indymedia.org/fr/
Breakingnews - 02-06-2003 22:30
Police have charged the 1,000 demonstrators who had come to support the bridge demo and driven them back toward the train station. The streets all around are blocked off. Some indymedia people are blocked in with them. They are heading toward the police station. Police have used gas and rubber bullets against the support demonstration, who are on Place des Alpes, as well as the ones who are currently surrounded by police on the northwest side of the bridge Mont-Blanc. The two demonstrations have been broken up into small groups everywhere. Plainclothes police are running after young people.23h12 The people of the bridge never actually managed to go on the bridge, they were stuck and surrounded on the north side of it ( trainstation side ). Now they have been attacked with teargas and charged by the police, as they were still surrounded.23h20 Many injured reported, by rubber bullets especially (a women got one on her mouth)
Breakingnews - 02-06-2003 22:45
At least part of the bridge support demonstration is still surrounded by police at the intersection of Rue du Mont-Blanc and Quai du Mont-Blanc, just north of Pont du Mont-Blanc. These demonstrators are being fired upon with rubber bullets from all sides.
23.38
Nachdem die Menschen drei Stunden an der Brücke polizeilich umzingelt waren, bewegen sie sich jetzt durch die Spaliere der deutschen Polizei in Richtung Boulevard Helvetique.
das wird der deutschen polizei
Es ist zu keinerlei Zwischenfällen gekommen.
Erstmals kamen zur Verstärkung auch deutsche Sicherheitskräfte in Genf zum Einsatz. Nach Angaben des Abteilungsführers der Polizeikräfte aus Baden-Württemberg, Hans-Dieter Wagner, haben die in den Außenbereichen der Innenstadt eingesetzten Beamten mit den Auswirkungen der Krawalle zu tun gehabt. Es habe keine Verletzten gegeben. Wagner bestritt den Vorwurf von globalisierungskritischen Gruppen, dass deutsche Sicherheitskräfte auch an den Razzien in einem Zentrum der Alternativen in Genf beteiligt gewesen waren.
Nach Angaben des deutschen Innenministeriums waren insgesamt 1015 deutsche Beamte in der Schweiz im Einsatz. Es sei zu keinerlei Zwischenfällen gekommen.
http://derstandard.at/?id=1319761
Frage
wie lange noch
Blendschocker in Bayern
Angeschafft hat sich die bayerische Polizei damals, d.h. 1986 auch Gummigeschosse. Eingesetzt wurden sie aber noch nie, wahrscheinlich, weil bald darauf die Unterstützungskommandos USK geschaffen wurden, die effektiver prügeln und (meistens) keine Angst haben, direkt an die Leute ranzugehen.
Guy Smallman von Schweizer Polizisten ....
Zitat: "I spoke to Guy Smallman over the phone in hospital today and it turns out it was indeed the Zurich police who did the shooting. Their shields said 'Polizei' so he assumed they were German, as there was a report that German riotpolice had been called in by the Swiss."
Das macht die Sache natürlich nicht weniger schlimm.
MfG
Lutz Fischmann
GF - FREELENS - Verband der Fotojournalisten - Hamburg