Indy-New York: FBI-Attacke

Z( 11# ) 06.09.2004 01:44 Themen: Indymedia Medien Repression
Das FBI und die Sicherheitsdiensate der USA versuchen an die IP`s der NutzerInnen von Indymedia-New York zu kommen. Provider zur Herausgabe der Daten aufgefordert
Bereits am 02. September ging diese Information durch's Netz :

Das FBI und die Sicherheitsdienste der USA haben eine justizielle Untersuchung zur Herausgabe der NutzerInnen-Daten von Indymedia New York in die Wege geleitet, welches minütlich über das aktuelle Geschehen im Ramen der Proteste gegen Bush und die Republikaner Berichterstattung leistet (siehe hier: Feature und Indymedia Global)

Zitat eines der freiwillig Arbeitenden für das IMC: "Mich erreichte eine Warnung zur Vorsicht, dass unser Provider "Clayx Internet Access" unter der Überwachung des Sicherheitsdienstes der Vereinigten Staaten steht und verpflichtet würde unsere Verbindung zu unterbrechen. Auserdem wurde mir offenbart, dass die Daten der diesbezüglichen Kontaktierung von der Regierung eingefordert wurden; möglicherweise um mich direkt dadurch zu belangen." Der Sicherheitsdienst behauptet keine direkte Verbindung mit dem IMC, sondern bezieht sich stattdessen raffinierterweise auf die indirekten Kommunikationskontaktstellen. Parallel versuchten sie Indymedia zu überlisten, indem der Kontakt zum Provider telefonisch erfolgte.

Es gibt keinerlei Autorisierung oder Legitimation zur Erlangung der Daten weder der NutzerInnen noch bezüglich eines Artikels der (in mehreren Varianten) anonym ins Netz gestellt wurde: "Warnung an VertreterInnen des Informationsdienstes Indymedia, angesichts der Einschüchterungen seitens des FBI keine geschalteten IP' s weder Lesender noch von Postings zu speichern."

Seit Beginn der Mobilisierungen am 29. August gibt es 1000de Festgenommer welche die Kommisariate Newe Yorks überfüllen. Festgenommene verschiedenster Zugehörigkeit; darunter auch freiwillig für Indymedia Arbeitende, deren Vergehen ihr Einsatz freier Berichterstattung sein soll. Ausserdem wurden, 1000de Kilometer von hier in Santiago de Chile Indymedia - companer@s während der demonstrationen gegen APEC in Chile verhaftet.

Die Kontakte des Providers "Clayx Internet Access" mit Indymedia werden - legal - representiert von der "Amerikanischen Union für zivile Freiheit" und der Fundation "Elektronische Front".

Diese Art von Attacken - Kampagne gegen Indymedia ist nicht die erste ihrer Art....im April 2001 als 1000de in Quebec gegen die Amerikanische Freihandelszone (ALCA/FTAA www.stopftaa.org) auf die Strasse gingen wurden die daten für den 20. Und 21. April vom FBI über einen Richter Benton ebenfalls eingefordert. Der Anwalt des IMC, Lee Tien intervenierte jedoch erfolgreich. Seine Argumentation besitzt nach wie vor Gültigkeit: "Diese Art von Kampagne ist ein weiterer, gewichtiger Teil des Versuches der Regierung die politischen Diskurse der Opposition und des Aktivismus zu zerschlagen. 1956 verhinderte der Oberste Gerichtshof in Alabama die Herausgabe von Mitgliedsdaten des NAAP. Diese aktuelle Order gegen Indymedia ist ein Angriff auf freie Meinungsäusserung, freien Zusammenschluß und die Privatshäre."
Information: www.indymedia.org/fbi
Damals war das Freie Medien Center stark genug, den Kampf gegen die Verletzung unserer Rechte zu gewinnen und entwickelte diese Art der Politik, keine Daten über NutzerInnen oder Postende an die Regierung preiszugeben. Indymedia speichert zum Schutz der Privatshäre seiner NutzerInnen keine IP's.
Der Oberste Gerichtshof hat anerkannt, dass die erste Entscheidung (1956) das Recht auf anonyme Kommunikation der politischen Presse schützt. Wir verstehen daher nicht, weshalb der Sicherheitsdienst diese Respektverletzung gegenüber dem Obersten Gerichtshof begeht.
Doch dies ist noch nicht alles... ein föderales Statut fordert, dass solche Vorgehensweise gegen die Presse von der Generalstaatsanwaltschaft angeornet werden müssen - und auch erst dann, wenn alle anderen Möglichkeiten erschöpft sind. Es ist offensichtlich, dass diese Kriterien weder in der Vergangenheit noch im jetztigen Fall Respekt erfahren. Das Aktenzeichen dieses konfusen "Falles New York" ist : 18 U.S.C. 594- "Einschüchterung oder Einmischung gegen die Stimmberechtigten". Es entbehrt nicht der Ironie, dass dies
während Republikanerabstimmungen geschieht wodurch sich die Erinnerung an die Verbindungen Buhs's bezüglich des Wahlbetruges in Florida aufdrängt
Ein weiteres Beispiel für Republikanerverbindungenwar die chaotische Organisierung zur elektronischen Stimmabgabe der corporation "Diebold" im Oktober 2003, zu welcher Indymedia Links (recherchiert von der Foundation Electronic) über unwiderlegbare Falschinformationen seitens Diebold publizierte Presseerklärung dazu: www.onlinepolicy.org/media/.031016dieboldthreat.shtml
Infos: www.eff.org/Activism/E-Voting/

Es ist schlicht absurd, dass die Regierung der Vereinigten Staaten welche die Ideale der Moral von Freiheitlichkeit in Diskurs und Versammlungsfreiheit proklamiert darin fortfährt, die WählerInnen der so vortrefflichen "AmerikanerInnen" einzuschüchtern und zu terrorisieren.
 http://www.nyc.indymedia.org

Es verdaderamente decepcionante que el gobierno de Estados Unidos, que sostiene los ideales morales del libre discurso y libre asamblea, continúe recurriendo al miedo, a la intimidacion y a la aterrorizacion de la gente que valora estos valores "americanos".

(Quelle:  http://uruguay.indymedia.org/news/2004/09/28220.php)

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Das läuft international :
BUNDESTAG berät Repression gegen das Internet
 http://de.indymedia.org/2004/01/71942.shtml
 http://www.heise.de/newsticker/data/jk-15.01.04-011/

REPRESSIVZENSUR in ARGENTINA
Sie bringen Dich zum Schweigen
 http://de.indymedia.org/2004/01/71836.shtml

Baskenland / Espana
Red Vasca Roja - Internetseite lahmgelegt
 http://de.indymedia.org/2004/03/77510.shtml

DIE FUNKTIONALISIERUNG VON TERROR
Feature zum Thema
 http://de.indymedia.org/2004/03/76895.shtml
Feature bei Indymedia.global
 http://www.indymedia.org/en/2004/01/110259.shtml
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Ergänzungen

Aufwand erhöhen, anonym bzw öffentlich surfen

küsschen 06.09.2004 - 02:48
Bei der Indymedianutzung sollten wir nicht die Verantwortung allein den BetreiberInnen überlassen. Auch wenn wir voraussetzen, dass sie integer sind und nichts mitloggen - in Vorstufen, sprich - bei deren Providern oder den Netzknotenpunkten lassen sich mit etwas Aufwand Verbindungsdaten ermitteln.

Dieser Aufwand lässt sich von seiten von uns NutzerInnen drastisch erhöhen, indem wir wechselnde, öffentlich zugängliche Terminals verwenden (z.B. Internetcafes, Bibliotheken) oder Anonymisierungsmöglichkeiten nutzen, z. B. tor oder jap.

Es ist für Spitzelbehörden ein erheblicher Unterschied, ob sie durch einzelne Nachfragen oder Erzwingungen tausende von Identitäten sofort erhalten und bestimmten Inhalten zuordnen können, oder ob sie nur mit riesigem finanziellem Aufwand und großem zeitlichen Abstand an Informationen herankommen. Der Unterschied ist banal: Im esten Fall nutzen sie die Gelegenheit - wenn nichts oder nur wenig dabei herauskommt, schadet es nicht viel. Im anderen Fall werden sie es nur in absoluten Ausnahmefällen probieren. Ein Misserfolg bei hohem personellen und materiellen - sprich: finanziellen Aufwand ist schwer zu rechtfertigen und schlecht für die Karriere. Das gilt sogar für ineffiziente, überfinanzierte und korrupte Organisationen wie es Überwachungsbehörden in der Regel sind.

zwei frühere Artikel zum Thema

egal 06.09.2004 - 03:04
Anonym surfen mit TOR
 http://de.indymedia.org/2004/09/91988.shtml

US-Behoerden untersuchen Logs bei indymedia
 http://de.indymedia.org/2004/09/91790.shtml

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