Black Lives Matter - Free Mumia - Free them all

Event Datum: 
Samstag, Juli 4, 2020 - 13:30
Stadt/Region: 
Am 4. Juli, dem "Nationalfeiertag" der USA rufen wir zu Protesten in Solidarität mit den eingesperrten schwarzen Revolutionär*innen und dem aktuellen Aufstand auf. Internationalistische Solidarität gegen systematischen Rassismus und die Gefängnisindustrie. 13.30 Fahrraddemo vom Hermannplatz 15.00 an der US Botschaft.

Black Lives Matter – Free Mumia – Free them All

George Floyd wurde nicht ermordet, weil er angeblich mit einem gefälschten 20 Dollar Schein bezahlen wollte. George Floyd wurde ermordet weil er schwarz war. Sein Tot reiht sich in eine lange Reihe von rassistischen Morden durch den Staat in den USA. Tagtäglich werden überall auf der Welt People of Color ermordet, allzu oft ohne das die Öffentlichkeit davon Notiz nimmt. Die 8 Minuten und 46 Sekunden die der Mörder Derek Chauvin auf Georges Hals kniete, die 8 Kugeln die Breonna Taylor das Leben kosteten und die Schüsse in den Rücken von Rayshard Brooks sind die Tropfen, die das Fass für viele Menschen zum Überlaufen gebracht haben. Seit Wochen lehnen sich mutige Menschen in den Vereinigten Staaten gegen die systematische, rassistische Gewalt des Staates auf. In Zeiten einer globalen Pandemie in der die politische Führungen entschieden haben lieber das Leben von Millionen Arbeiter*innen, und damit auch vor allem nichtweißer Menschen, zu riskieren um ihre Profite zu sichern findet der Aufstand weltweit Widerhall. Trotz einer massiven Desinformationskampagne und brutalen Angriffen sind weiter zehntausende auf der Straße.

Die gerechte Wut sitzt tief. Es braucht nicht viel um sie zu verstehen.

Schwarze Menschen werden in den USA 3 mal häufiger von Polizisten getötet als Weiße!Dabei sind die Getöteten Schwarzen sind häufiger unbewaffnet! Aber auch wenn es nicht tödlich endet sind Schwarze Menschen in den USA viermal so häufig Ziel von Polizeigewalt! Die rassistische Gewalt der Polizei ist ein Ausdruck des tief verwurzelten systematischen Rassismus in den USA. Die ersten amerikanischen Polizeieinheiten waren Sklavenjäger. Die Polizei war nie etwas anderes als eine Truppe für die Verteidigung des Status quo der Herrschenden. In der kapitalistischen Wirtschaftsordnung sind die Unterdrückung und Verarmung der Massen durch Gewalt teil ihrer DNA. Der Wohlstand und die Hegemonie der westlichen Welt wurde mit Millionen von Leben nicht weißer Menschen bezahlt. Seit 400 Jahren wird unser Lebensstandart durch die brutale Ausbeutung nichtweißer Menschen bezahlt. Aber die Geschichte von Sklaverei und Unterdrückung ist auch die Geschichte eines 400 jährigen Widerstandes dagegen.

 

Es ist die Geschichte der Maroons im Great Dismal Swamp, wo tausende entflohene Sklaven eine eigene Community aufbauten.

Es ist die Geschichte der Haitianischen Revolution, die die Kolonisatoren hinwegfegte.

Es ist die Geschichte der Underground Railroad, mit der hunderttausend Sklaven befreit wurden.

Es ist die Geschichte der schwarzen Anarchistin Lucy Parsons.

Es ist die unerzählte Geschichte von zehntausenden Akten des Widerstandes im Alltag.

Es ist die Geschichte von Martin Luther King, James Baldwin, Rosa Parks und Malcolm X

Und nicht zu Letzt ist es die Geschichte der revolutionären Black Panther Party for self defense,

deren Revolutionär*innen bis heute in den amerikanischen Knästen sitzen.

Einer von ihnen ist Mumia Abu Jamal, der seit über 30 Jahren der Isolationsfolter und den unmenschlichen Bedingungen im Knast widersteht. Er ist ein Symbol für den Kampf gegen das Vernichtungssystem Knast.

Die profitorientierte Gefängnisindustrie, in der Insassen so gut wie keine Bürger- oder Arbeiterrechte mehr haben ist die direkte Fortsetzung der Sklaverei. Nirgends wird das so deutlich wie im Staatsgefängnis von Louisiana, dem größten Knast der USA, gebaut auf dem Überresten einer ehemaligen Sklavenplantage, in der die zu dreiviertel aus Schwarzen bestehenden Gefangenen heute wieder Baumwolle anpflanzen..

 

Es ist Zeit den Aufstand gegen die ausbeuterischen Zustände, gegen Rassismus, Patriarchat und Kapitalismus, auch hier weiterzutragen. Hier auf die Straße zu gehen heißt also nicht nur, sich mit den Kämpfen in den USA zu solidarisieren, sie auch hier sichtbar zu machen, sondern ist auch ein Zeichen gegen das systematischen Rassismus hier. Am 4. Juli feiern die USA die angebliche „Freiheit“ ihrer Nation. Diese Freiheit war noch nie für alle. Deswegen rufen wir euch auf, am 4. Juli um 13.30 zum Hermannplatz zu kommen, von wo eine Fahrraddemo zur Hauptkundgebung um 15.00 vor der US Botschaft fahren wird

Black Lives Matter
Abolish slavery!
Free them all

 

Den Bündnisaufruf und mehr Infos findet ihr unter freethemallberlin.nostate.net

 

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