Protagonisten der Deutschen Stimme: Holger Apfel

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Apfel geht es darum, eine offene Verherrlichung des Nationalsozialismus in der Öffentlichkeit zu vermeiden und sich stattdessen als „Kümmererpartei“ für die „Sorgen der kleinen Leute“ zu etablieren.

Holger Apfel

Nach seinem Abitur im Jahre 1991 absolvierte Apfel eine Lehre zum Verlagskaufmann. Schon während seiner Schulzeit war Apfel Mitglied der Jungen Nationaldemokraten (JN). Von 1992 bis 1994 war er stellvertretender Bundesvorsitzender der JN, von 1994 bis 1999 Bundesvorsitzender. 1996 wurde er in den Bundesvorstand der NPD gewählt. Seine innerparteiliche Karriere ging stetig voran, von 2000 bis 2009 war Apfel stellvertretender Bundesvorsitzender der NPD. Außerdem hatte Apfel seit 2003 den Vorsitz des neonazistischen „Nationales Bündnis Dresden“ inne.

Apfel war Spitzenkandidat der sächsischen NPD, die bei der Landtagswahl am 19.9.2004 9,2% der Stimmen errang. 2009 gelang unter Apfel der erneute Einzug in den Dresdener Landtag mit 5,6% der Stimmen. Damit zog die NPD erstmals zum zweiten Mal in Folge in einen Landtag ein.  Apfel lehnt entschieden die Demokratie ab und propagiert, dass die NPD „nicht der Reparaturbetrieb eines untergehendes Systems“ sein will.[1] Er stellte fest: „Wir von der NPD sind stolz darauf, dass wir alljährlich in den deutschen Verfassungsschutzberichten stehen und als vermeintlich verfassungsfeindlich gegenüber diesem System stehen. Jawohl, wir sind verfassungsfeindlich, wenn es darum geht, dieses System zu bekämpfen.“[2] Seit 2008 übte Apfel Kritik am damaligen Bundesvorsitzenden Udo Voigt und plädierte für eine strategische Neuauslegung der Partei.

Apfel geht es darum, eine offene Verherrlichung des Nationalsozialismus in der Öffentlichkeit zu vermeiden und sich stattdessen als „Kümmererpartei“ für die „Sorgen der kleinen Leute“ zu etablieren. Dies brachte ihn in Konflikt mit den neonazistischen „Kameradschaften“, die diesen „Kuschelkurs“ nicht mittrugen. Diesen Kurs bezeichnet Apfel als „seriöse Radikalität“: „Es geht um die Profilierung der Kümmererpartei, um die Verständlichkeit unserer Botschaften und die Vermittlung von Identifikation. Wir dürfen keine Partei von Sektierern und keine Bürgerschrecktruppe sein, dürfen nicht durch Kleidung und Auftreten Selbstausgrenzung betreiben. Wir stehen für einen radikalen, an die Problemwurzel gehenden Politikwechsel, wir wollen volksnah und gegenwartsbezogen (…) sein, dem medialen Zerrbild begegnen und so die Herzen unserer Landsleute gewinnen.“[3] Von 1996 bis 2004 war Apfel leitender Angestellter des Deutsche Stimme Verlages und von 2000 bis 2009 Chefredakteur der Deutschen Stimme.

 




[1] www.netz-gegen-nazis.de/lexikontext/apfel-holger

[2] Ebd.

[3] Deutsche Stimme 1/2012/Die DS sprach mit dem neuen NPD-Parteivorsitzenden Holger Apfel, MdL, über Pläne, Ziele und ein mögliches Parteiverbot, S. 4

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