Merseburg stellt sich quer! Neonazis am 21. Juni 2014 keinen Raum geben!
Am 21.6.2014 wollen Nazis durch Merseburg marschieren. Die Vorfälle aus jüngster Zeit zeigen deutlich, dass sie sich dort scheinbar recht wohl und sicher fühlen. Es sich nicht abstreiten, dass es eindeutig ein Naziproblem gibt. Dem gilt es sich entschlossen entgegen zu treten!
Neonazis in der Region instrumentalisieren seit vielen Jahren das Gedenken an die Ereignisse des 17. Juni 1953. Sie phantasieren sich in die Rolle vermeintlicher Freiheitskämpfer und reklamieren das Erbe des Arbeiteraufstands in der DDR für sich. Das ist in vielfacher Weise absurd. Historisch, aber auch mit Blick auf ihre politische Ideologie. Während im Jahr 1953 die Menschen in der DDR für Demokratie, Meinungsfreiheit und gegen wirtschaftliche und soziale Zumutungen auf die Straße gingen, stehen Nazis für Diktatur, Terror und die Abschaffung aller demokratischen Freiheiten.
Seitdem die Nazis in Halle ihre Aktivitäten zum 17. Juni nicht mehr durchführen konnten, weil ihnen dort friedlicher Widerstand wirksam entgegentrat, haben sie ihre Aktivitäten ins benachbarte Merseburg verlagert. Hier finden seit 2011 in zeitlicher Nähe zum 17. Juni Demonstrationen statt. Auch wenn die Zahlen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer schwanken, ist dieser Aufmarsch in den vergangenen drei Jahren zu einem festen Termin für neonazistische Gruppen in der Region geworden.
Der Aufmarsch der Nazis ist kein Gedenken an den 17. Juni 1953. Er dient ausschließlich der Verklärung des Nationalsozialismus und der gezielten Besetzung des öffentlichen Raums. Er dient der Stärkung des Gruppengefühls der Nazis, zur Demonstration von Macht auf der Straße und der Propagierung ihrer menschenverachtenden Inhalte. Sonst nichts.
Besonders nach den rassistischen Angriffen Ende Februar und Anfang März 2014 ist für uns unerträglich, diejenigen, die für diese Angriffe Verantwortung tragen, erneut durch Merseburg marschieren zu sehen. Wir haben genug von Nazis und Rassisten!
Wir werden uns den Nazis immer wieder entgegenstellen. Dafür braucht es gemeinsam getragene, vielfältige und kreative Formen des Engagements. Seit vielen Jahren engagieren sich in unserer Stadt Menschen aus Initiativen, Vereinen, Gewerkschaften, Parteien und Kirchen gegen die Aufmärsche. Sie haben sich insbesondere im Merseburger Bündnis gegen Rechts zusammengefunden.
So bunt und vielschichtig unser Bündnis ist, so entschlossen und wirksam wollen wir uns den Vertretern der Naziideologie widersetzen und dafür alle geeigneten und friedlichen Protest- und Aktionsformen nutzen!
Wir rufen dazu auf, am 21. Juni 2014 an verschiedensten Protesten gegen den Naziaufmarsch teilzunehmen. Wir wollen vielfältig, und kreativ protestieren – gegen Menschenverachtung, Rassismus und Geschichtsrevisionismus. Als Merseburger Bündnis gegen Rechts werden wir Anlauf- und Protestorte für den friedlichen Widerstand gegen Nazis schaffen. Wir werden Nazis in Merseburg keinen Raum geben.
Lasst uns zusammen Naziaufmärsche in Merseburg ein für alle Mal beenden!
http://www.youtube.com/watch?v=3_nw4Xta8ZA
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