Unangemeldeter Protest in Hannover / Teil 2

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Nachdem vor 2 Wochen um die 70 Menschen in Hannover auf die Straße gegangen waren (https://de.indymedia.org/node/76767), trafen sich an diesem Samstag erneut Menschen auf den Straßen der Stadt. Dieses Mal war die Strategie eine andere. Statt die Straßenbahn zu blockieren und sich mit dem anrükenden BFE auseinanderzusetzen, galt es dieses Mal dynamisch und schneller als die Bullen unterwegs zu sein. Hierfür gab es mehrere Treffpunkte, an denen Transparente gezeigt, Flyer verteilt, mit Kreide auf den Boden gemalt, gesprüht und gestickert wurde.

 

 

 

Nachdem am ersten Treffpunkt direkt zu Beginn eine Streife vorbeikam und versuchte zu erklären, mensch müsse die Versammlung ja nur anmelden und die Protestierenden sich gleich wieder zerstreuten, konnten am nächsten Treffpunkt, dem Halim-Dener-Platz in Linden, mehr Inhalte plaziert werden. Der Platz wurde erneut benannt, indem ein großes Transpi zwischen zwei Bäumen gespannt wurde. Sehr zum Unmut einer Anwohnerin, die sich beschwerte, so könne doch kein Mensch mehr auf der Bank sitzen und zur Denunziantin wurde, indem sie deshalb die Bullen anrief. Diese ließen allerdings auf sich warten, sodass etwa eine viertel Stunde weiter demonstriert werden konnte.
An einem weiteren Treffpunkt fuhren die Bullen mehrmals vorbei, schienen sich aber nicht weiter drum zu scheren.

Dies mag zum Einen daran liegen, dass sich an diesem Samstag nur etwa 20 Menschen beteiligten und dass die gewählten Treffpunkte weder den Verkehr, noch andere Abläufe störten. Dafür gab es diesmal keine Festnahmen.

Das ganze sollte einem Ausprobieren und Lernen dienen und kann unter diesem Aspekt als gelungen bezeichnet werden.

Lasst uns gemeinsam dran bleiben und weiter mit unangemeldeten Protestformen experimentieren.

Eine Möglichkeit könnte sein, die beiden Aktionsformen zu verbinden. Die Idee, mehrere Treffpunkte zu haben, scheint geeignet, um unerechenbar zu bleiben. An den Treffpunkten selbst könnte mensch auf die Straße, die Schienen usw. gehen oder vielleicht eine Strecke als Demo laufen. Auch könnte noch mehr an den jeweiligen Orten hinterlassen werden. Hierzu ist es wichtig, dass Menschen vorbereitet zu so einer Aktion kommen. Mit kreativen Ideen und in Eigenverantwortung, stattt in der Erwartung, andere haben sich schon etwas dabei gedacht. Dann können wir gemeinsam weiter ausloten, was in dieser Stadt möglich ist und uns offensiv die Straße nehmen!

 

 

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