AirBnB Wohnungen zu sicheren Räumen für FLINT, gegen häusliche Gewalt. Solidarisch in Corona Krise.

Its a privilege to stay at a safe home! 
Die Schnappschildkröten haben AirBnB Wohnugen geöffnet um sicherere RÜckzugsmöglichkeiten für FLINT Menschen zu schaffen.
 

Its a privilege to stay at a safe home! Während von staatlicher Seite gefordert wird, die Ausbreitung von Covid19, durch Maßnahmen wie das Zuhausebleiben und der eigene Rückzug aus gesellschaftlichem Leben und sozialer Interaktion zu verhindern,gibt es auch einen gesellschaftlichen Druck der sich in der moralischen Verurteilung derer zeigt die sich nicht an die staatlichen Richtlinien halten und damit scheinbar die Überwindung der Krise zu sabotieren. Was dabei oftmals vergessen bleibt ist, wie privilegiert die Vorstellung ist einfach an einem sicheren Zuhause ausharren zu können. Vergessen werden die tausenden Menschen die in Berlin wohnungslos sind, die Geflüchteten Menschen denen in Unterkünften und Sammelstellen oft kein Privatraum zusteht,Menschen die in irgeneiner Art psychisch oder körperlich beeinträchtigt sind oder traumatisiert und für die die Isolation besonders hart ist und auch diese für die der Rückzug in die eigenen vier Wände vorallem eines ist: lebensgefährdend.Gemeint sind Menschen,oftmals Frauen*  die Zuhause Gewalt und Missbrauch jegliche Art ausgsetzt sind. Durch den momentanen Rückzug aus sozialem Leben und großen Teile des Alltags sind die Zahlen für Häusliche Gewalt in den letzten Wochen an vielen Orten explodiert- Wobei die Dunkelziffer zu schätzen noch viel schwerer ist, denn sich telefonisch Hilfe zu holen ist fast unmöglich wenn es keinen Ort gibt ohne die gewaltausübende Person. Ob mental,Körperlich oder sexuell- Gewalt, die von einem Familienmitglied ausgeht, zu entfliehen ist in solchen zeiten noch schwerer Während die Mitarbeitenden in Berliner Frauenhäusern trotzdem weiter arbeiten und um jeden Preis versuchen für schutzsuchende geöffnet zu bleiben,dürfen sie jetzt schon keine Frauen aufnehmen die aus Risikogebieten kommen und es gibt zu wenig langfristige PlätzeWichtig wäre jetzt schnellstmöglich sicheren Wohnraum zu schaffen um Leben zu retten. Wohnungen, in die Frauen und ihrer Kinder einziehen könnten um sich eine unabhängigen Zufluchtsort zu schaffen ohne weiterer Traumatisierung ausgesetzt zu sein. Wohnungen,die es nicht zu wenig gibt in Berlin und die der Senat sich jetzt zurückholen könnte- Seit Jahren leerstehende Mietwohnungen, Ferienwohnungen, AirBnBs und unbenutzte Luxuswohnungen die nichts mehr sind als Spekulationsobjekte  der Firmen die sie besitzen. Weil wir nicht vertrauen auf das Mitgefühl eines Staates der wirtschaftliche Stabilität über die Leben der Menschen stellt die ihn ihm wohnen haben wir uns entschlossen selbst zu handeln und ungenutzten Wohnraum zu für Schutzsuchende zu öffnen.Lieber wäre uns natürlich, wenn grossflächig Wohnungen geöffnet und ohne Kriminalisierung sozial vergesellschaftet werden würden, aber bis dahin verlassen wir uns lieber nicht darauf und fangen an selbst zu handeln - um besonders Frauen* zu schützen.Solidarität bleibt Handarbeit 

updates gibts hier:
https://todon.nl/@wohnraumfueralle
(macht euch gerne dort einen account, würde uns freuen. Noch mehr freut es uns, wenn ihr auch eins/zwei Wohungen öffnet :-)

video statement:
https://peertube.co.uk/videos/watch/30377b9e-77b0-424a-88e9-10ab932a0fe6

weitere video statements werden über den Tag folgen.

Bilder: 
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Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Ergänzungen

Wäre es nicht sinnvoller, schutzbedürftige Menschen in sicheren Privatwohnungen aufzunehmen und Frauenhäuser über freie Plätze in eigenen Wohnstrukturen zu informieren und ihnen diese anzubieten?

Ich stelle mir eine aufgebrochene AirBnB-Wohnung zumindest nicht als besonderen "Schutzraum" vor, wenn ich weder weiß, wem die Wohnung gehört, noch wie lange ich dort geduldet werde oder ob ich mit Strafverfolgung rechnen muss, wenn ich dort erwischt werde.

aus einem Gespräch auf mastodon:

"

Ich finde euer Anliegen enorm sinnvoll und die Methode klingt auch erstmal prima, weil Problem lösen und auf unterliegendes Problem des falsch/nicht genutzten Wohnraums aufmerksam machend.

Nur habe ich leider auch durch das Video nicht verstanden, wie das airbnb-Besetzen den Bettoffenen in der Praxis hilft. Wenn 1 Betroffene:r (ggf mit Kids) in so einer besetzten/geöffneten airbnb wohnt, jst die Person doch noch ganz anderen Problemen ausgesetzt,

@wohnraumfueralle sobald die Wohnungseigentümer:innen das bemerken, oder?

Aus der Whg geworfen werden (und nun „richtig“ obdachlos sein, wenn vorher vllt noch mit abusive Person zusammen wohnend), Anzeige wg Einbruchs und was weiß ich nicht noch alles, das klingt jetzt auch nicht so richtig friedlich oder Problem nachhaltig lösend.

Oder übersehe ich hier was? Ist das irgendwie anders geplant?

 

Antwort von Schnappschlidkröten/@wohnraumfueralle:

"das sind wichtige Bedenken die du aufzeigts.
Die Gedanken die wir uns dazu gemacht haben:

Die Entscheidung in einer solchen Wohnung zu leben, ist auch ein abwägen von Risiken.
Aus einem gewaltvollen Haushalt oder Obdachlosigkeit zu entfliehen kann für Betroffene geringer sein, als die möglichen Risiken. Das kann nur von Fall zu Fall von der jeweiligen Person beantwortet werden.

Zur Minimierung des Risikos wurden Wohnungen ausgesucht die illegal unterhalten werden. Eine Anzeige ist damit für die BeseitzerInnen* auch mit einem nicht unerheblichen Risiko verbunden. Wird keine Anzeige gestellt, sind wir bereit zu verhandeln. Gleichzeitig sind Räumungen vorerst ausgesetzt worde, wegen Corona Krise.

Sollte es doch zu einer Anzeige kommen, werden die Kosten dafür solidarisch Übernommen, und zwar alles.

Sollte es doch zu einem Rauswurf kommen, stehen bereits andere Wohnungen als Ausweichmöglichkeit bereit."

 

Wohraum der bereits zur Verfügung steht nutzen. Das ist wichtig. 

Manchmal sind die Kapazitäten dieser eigenen Wohnmöglichkeiten aber bereits ausgeschöpft, oder es ist gar keine eigene Wohnung vorhanden.

Manch eins hat selbst keine Wohnung, aber einen Rucksack und schläft mal hier mal dort. Leere Wohnungen zu öffnen ist für so eins eine Möglichkeit Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

 

Andere Menschen zu Fragen ob sie denn bitte Wohnraum zur Verfügung stellen möchte wäre eine andere Möglichkeit.

Ist ebenfalls wichtig zu tun. Sich aus der Position der Bittstellenden zu befreien, für eine Gesellschaft zu kämpfen in denen Menschen die Resourcen die sie brauchen auch zustehen, ist ebenfalls wichtig.