[Athen] Bekennerschreiben zur Brandstiftung am Friedensgericht - Loukareos Straße

 Die einzigen Menschen, die mit guten Absichten in das Gericht gegangen sind.

Inmitten geopolitischer Spiele, rassistischer Mobs, Vertreibung von Menschen, gut laufender Geschäfte, Nationalismen, medialen Deliriums, bequemer Misanthropie, hat sich eine menschliche Tragödie vom Zaun des Evros bis zu den Inseln der östlichen Ägäis entfaltet.

Die Festung Europa, der griechische Teil seiner Landkarte und der erdoganische Opportunismus haben ihre geopolitischen Würfel mit den Leben entwurzelter Menschen geworfen, die nach den Krümeln suchen, die vom Tisch des europäischen Wohlstands fallen.

 

 

Der griechische Staat stand als lobenswerte Vorhut der Festung-Europa da und schmückte seine Mission mit Kronen des "Patriotismus" zum internen Konsum und der "griechischen Gerissenheit" für nichts, der Gerissenheit der Bewaffneten gegen die Unbewaffneten, der Satten gegen die Hungrigen, der Zufriedenen gegen die Entwurzelten.

Wir sehen zu und denken über unsere (mindestens) zwei Menschen nach, die durch die Kugeln des Biestes verloren gingen. Es spielt keine Rolle, ob Mohammed al-Arab und Mohammad Gulzar von Kugeln eines Soldaten oder eines Bürgerwehrfaschisten getroffen wurden. Wir wissen, dass zwei Menschen unserer Weltklasse von den Söldnern unseres globalen Feindes ermordet wurden.

Und wir verlangen die Rechnung für die Verbrechen, deren Täter, die sich gut versteckt in der 'nationalen Körperschaft' halten, niemand suchen wird.

In einem kleinen Akt der Würde und des Widerstands besuchten wir am Morgen des 9. März das Gerichtsgebäude in der Loukareos-Straße. Wir geben es zu, ihr schwächstes Glied: der Friedens-Gerichtshof. Es ist jedoch ein Glied desselben Systems, das diejenigen, die den gesellschaftlichen Reichtum klauen, diejenigen, die die armen Teufel legal töten und gnadenlos bestrafen in Immunität halten.

Die ganze Geschichte wurde klein gehalten und als bequeme Fake-News-Story eines "Kurzschlusses" verbreitet.

Erzählen wir also. Und diejenigen, die es wissen, wissen es. Eingang zum Friedensgericht. Ein großer Saal. Links ist ein Geldautomat der Piräus-Bank mit seiner nervigen eingebauten Kamera. Wir vermeiden ihn. Rechts sind einige vertikale Korridore mit Gerichtssälen und Büros. Wir wählen einen Korridor. Wir bringen es an das Ende, damit keine Gefahr besteht, vom Feuer eingeschlossen zu werden. Ganz rechts befindet sich die leere gerichtliche Kammer 10. Erste Tür "für die Öffentlichkeit". Die zweite Tür "nur für Richter". Wir lachen. Zum ersten Mal sehen wir diese Räume von hier an, in denen Menschenleben, Jahre im Gefängnis und der Schmerz der Gefangenschaft aufs Spiel gesetzt werden. Wir sehen nicht zum ersten Mal den Kanister und den Zünder. Wir sind auf der Richterbank. Alles ist fertig. Wir legen den Kanister unter den Stuhl. Wir lachen. Wir machen den Zünder an. Wir lachen immer noch. Wir gehen.

PS.1: Angesichts der (anti)terroristischen Lächerlichkeiten, eine Organisation terroristisch zu nennen, wegen der einfachsten und bescheidensten Unterschrift von "Genossen, Genossinnen", die über Jahrzehnte unzählige und von jeglicher Art von Aktionen der Bewegung begleitet hat, sagen wir bei dieser Aktion, dass sie von GENOSSEN UND GENOSSINNEN verwirklicht wurde.

PS2: Für Lambros, der vor zehn Jahren kämpfend gefallen ist.

Genossen und Genossinnen

  Übersetzung von: https://athens.indymedia.org/post/1603632/

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