Antidemokratische Intellektuelle in der Weimarer Republik: Moeller van den Bruck

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Arthur Moeller van den Bruck gehörte zur Konservativen Revolution, die in der Weimarer Republik gegen die Demokratie und die Linken agitierte und eine autoritäre rechte Regierung installieren wollte. Die rechte Zeitung Junge Freiheit sieht sich heute in dieser Tradition der Konservativen Revolution. Moeller van den Bruck schrieb unter anderem "Das Dritte Reich" und verbreitete darin seine Thesen gegen den "Versailler Schandvertrag".

1 Einleitung Die Konservative Revolution  steht für eine Gruppe ideologischer Strömungen und der sie tragenden Akteure, die sich im Kontext der Weimarer Republik entwickelten. Gemeinsam war diesen Akteuren, dass ihre Ideologien entschieden antiliberale, antidemokratische und antiegalitäre Züge trugen.[1] Das Ziel der „Konservativen Revolution“ war nicht der Erhalt der bestehenden oder die Wiederbelebung einer früheren Ordnung, sondern der Sturz der Weimarer Republik, um eine neue Ordnung zu schaffen, die erst dann konserviert werden könne. Die Autoren der Konservativen Revolution bildeten keine feste Gruppe, sondern eher ein verzweigtes publizistisches Geflecht. Sie schufen keine einheitliche Doktrin, bemühten sich jedoch alle, ähnlich dem italienischen Faschismus, die „Phänomene der Moderne“ in eine theoretische Synthese mit einer rechten Weltanschauung zu bringen. Die Konservative Revolution kann auch als Reaktion auf eine als krisenhaft empfundene gesellschaftliche Modernisierung verstanden werden, als eine neokonservative intellektuelle Suchbewegung im Umbruch der sich durchsetzenden Moderne. Die dort vertretenen Intellektuellen waren in der Regel keine aktiven Nationalsozialisten, die sich in der NSDAP betätigten und Adolf Hitler als Führer verherrlichten, standen aber ebenso wenig nationalsozialistischen Ideen in fundamentaler Ablehnung gegenüber.Die Bewegung wird  als einer der „intellektuellen Wegbereiter“ des Nationalsozialismus gesehen. Rassismus und völkische weltanschauliche Positionen wurden jedoch von vielen Personen offen vertreten. Von vielen Vertretern der Konservativen Revolution wurden ständische, korporative Modelle als Organisationsformen der Gesellschaft angestrebt. Diese seien organische Staatsauffassungen, die aus der Betonung der Ungleichheit der Menschen die Notwendigkeit einer – vorgeblich in der Natur begründeten – hierarchischen Ordnung in an die Ständeordnung des Mittelalters angelehnten Stufen ableiten. [2]

Arthur Moeller van den Bruck (23.4.1876-30.5.1925) war ein deutscher Publizist, der dem völkischen Nationalismus in der Weimarer Republik zugeordnet werden kann. Er gehörte zu den führenden Vertretern der „Konservativen Revolution“ in den 1920er Jahren und gilt als „geistiger Wegbereiter des Nationalsozialismus“.

In der folgenden Arbeit sollen seine gesellschaftspolitischen und theoretischen Vorstellungen näher untersucht werden. Zunächst geht es um eine Reflexion der Konservativen Revolution und ihrer politischen Ziele. Danach wird sein Wirken bis 1923 beleuchtet, bevor sein Hauptwerk „Das Dritte Reich“ untersucht wird. Dann geht es um zentrale politische allgemeine Aussagen Moeller van den Brucks. Anschließend wird seine Wirkung nach 1945 analysiert. Schließlich werden die wichtigsten Thesen nochmals zusammengefasst und bewertet.

 

 

2 Die „Konservative Revolution“ und ihre politischen Vorstellungen

Die geistig-politische Strömung der deutschen Rechten formierte sich nach dem verlorenen 1. Weltkrieg und dem Zusammenbruch des Kaiserreiches 1918/19 in Abgrenzung zu der als reaktionär verachteten Monarchie und ihrer Repräsentanten sowie der verhassten Demokratie.[3] Die wichtigsten Vertreter der „Konservativen Revolution“ waren Arthur Moeller van den Bruck, Carl Schmitt, Oswald Spengler, Edgar Julius Jung, Hans Freyer, Othmar Spann, Ernst Niekisch, Ernst Jünger und Hans Zehrer.[4] Den Versprechen der Französischen Revolution „Liberté, Egalité, Fraternité“ stellten sie die Hoffnung auf „alte-neue“ Werte entgegen. In seinem Werk „Das Dritte Reich“ führt Moeller van den Bruck aus:[5] „Der Konservative Mensch sucht heute wieder die Stelle, die Anfang ist. Er ist notwendiger Erhalter und Empörer zugleich. Er wirft die Frage auf: was ist erhaltenswert? Aber er sucht auch (...) anzuknüpfen, nicht abzubrechen - wie der revolutionäre Mensch.“ Das Ziel der „Konservativen Revolution“ war nicht der Erhalt der bestehenden oder die Wiederbelebung einer früheren Ordnung, sondern der Sturz der Weimarer Republik, um eine neue Ordnung zu schaffen, die erst dann konserviert werden könne. Moeller van den Bruck sprach davon: „Dinge zu schaffen, die zu erhalten sich lohnen.“[6]

Im Mittelpunkt ihrer politischen Ideologie wird das Politische nicht als demokratischer Gestaltungsraum betrachtet, sondern als ein Raum von schicksalhaftem Wirken höherer Mächte.[7] Die „Entzauberung der Welt“ (Max Weber) durch die Säkularisierung und Rationalisierung zerstöre das vermeintlich Schicksalhafte und Tiefe sowie das Ursprüngliche und das Eigentliche.[8] Die Ideen der „Konservativen Revolution“ waren in wesentlichen Teilen irrational. Ihre Vertreter beriefen sich auf angebliche ewig gültige Normen und Ideale als sinnstiftend für die Gesellschaft. Edgar Julius Jung erläuterte:[9] „Konservative Revolution nennen wir die Wiedereinsetzung aller jener elementaren Gesetze und Werte, ohne welche der Mensch den Zusammenhang mit der Natur und mit Gott verliert und keine wahre Ordnung aufbauen kann. An Stelle der Gleichheit tritt die innere Wertigkeit, an Stelle der sozialen Gesinnung der gerechte Einbau in die gestufte Gesellschaft.“

Deshalb solle der Mensch wieder von einer höheren Ordnung wie „Volk“ oder „Nation“ in die Pflicht genommen werden. Nur wenn der Mensch sich einer höheren Idee und einer großen Politik für „Volk“ und „Nation“ unterwerfe, fände er die eigenen Wurzeln und seinen angestammten Platz in der Welt.[10] Die „Konservative Revolution“ lehnte die objektiven Wissenschaften und die universalistischen Grundlagen der Lebensverhältnisse für alle Menschen ab. Liberalismus, Parlamentarismus, Marxismus, Egaliatarismus, und Individualismus ständen der zu schaffenden homogenen völkischen Nation entgegen und müsse daher bekämpft werden. Der Sturz der Weimarer Republik konnte ihrer Ansicht nur durch einen kulturellen Wandel im vorpolitischen Raum erfolgen. Aus diesem Grunde riefen die „Konservativen Revolutionäre“ Diskussionszirkel und eine Medien in Leben, um ihre Gedanken einem breiteren bildungsbürgerlichen Publikum vorzustellen.[11]

Die Konservative Revolution wird vielfach mit dem Werk „In den Stahlgewittern“ von Ernst Jünger in Verbindung gebracht.[12] Jünger schildert darin die Kampfhandlungen des 1. Weltkrieges aus der Perspektive eines jungen Kriegsfreiwilligen, der sich nach seiner ersten, im Frühjahr 1915 in der Champagne erlittenen Verwundung zum Infanterieoffizier weiterbilden lässt und anschließend in der Gegend von Arras den Stellungskrieg kennenlernt.[13] In den Stahlgewittern fasst Jünger den Krieg als ein schicksalhaftes Geschehen auf, dem die Menschen wie einer Naturgewalt ausgeliefert sind. Dies kommt in der für den Titel gewählten Metapher zum Ausdruck und lässt sich auch anhand anderer Textstellen belegen, in denen Kriegsereignisse als „Unwetter“ oder „Naturschauspiel“bezeichnet und beschrieben werden.[14] Die Grausamkeit des Krieges wird eindringlich und realistisch dargestellt, die Beschreibung bleibt dabei nüchtern. Anders als in ähnlichen Werken anderer Kriegsteilnehmer hinterfragt er das Geschehen des Krieges und sein eigenes Handeln nicht, sondern konzentriert sich auf die sprachästhetisch anspruchsvolle Darstellung der Geschehnisse und seiner damit verbundenen Empfindungen. Der Sinn des gegenseitigen Tötens wird nur an wenigen Stellen in Frage gestellt. Im Vordergrund steht eine Vorliebe für den von Jünger an vielen Stellen als „männlich“ bezeichneten, mutigen und rücksichtslosen Kampf an vorderster Front, besonders für den von ihm oft rauschartig erlebten Nahkampf „Mann gegen Mann“. Ihm wurde daher wiederholt vorgeworfen, in seinem Buch den Krieg zu ästhetisieren oder gar zu verherrlichen. Trotz unsäglicher Schrecknisse und Mühen und ungeachtet (oder gerade wegen) des tödlichen Ernstes, den der Autor keineswegs relativiert, macht der Krieg Jünger zufolge manchen „eben Spaß“ wie er es an einer Stelle besonders drastisch ausdrückt.[15]

Edgar Julius Jung galt ein typischer Vertreter der Konservativen Revolution. Im Jahre 1924 versuchte er, für die Deutsche Volkspartei in den Reichstag gewählt zu werden, scheiterte jedoch. Mit seinem Buch Die Herrschaft der Minderwertigen, einer intellektuellen Generalabrechnung mit Demokratie, Parlamentarismus und Liberalismus, avancierte er 1926 zu einem der prominentesten Wortführer der konservativen Revolution.[16]Damit meinte er die Erhaltung der überindividuellen Werte des Menschen, die Förderung der „Hochwerte“ gegen jene „Werte“, die der Zersplitterung der Gemeinschaft, des „Volkes“ entgegenwirkten. Sie nämlich propagierten den puren liberalistischen Individualismus, der als simulierte Freiheit über den lebensfremden Mechanismus der Wahl sich unrechtmäßig legitimiere. Er konnte der „Vermassung“ seiner Zeit wenig abgewinnen und forderte stattdessen die Errichtung der Herrschaft einer Elite. Am 2. Juni 1926 gründete er in München den Jungakademischen Klub mit dem Ziel der Schulung der Münchner Studentenschaft im „jungkonservativen Sinne“.[17] Jung engagierte sich im „Hochschulring deutscher Art“ und versuchte, seine ideologischen Ansichten einem breiteren Publikum vorzustellen. Als politischer Ideengeber und Sprachrohr der politischen Rechten konnte Jung Anhänger vor allem in der Studentenschaft, vor allem bei den burschenschaftlichen Vereinigungen, und in der rheinischen Schwerindustrie finden. Jung sympathisierte mit dem italienischen Faschismus unter Benito Mussolini.[18] Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 bewarb sich Jung erfolgreich beim konservativen Vize-Kanzler des Koalitionskabinetts, Franz von Papen, als politischer Berater und Redenschreiber.[19]

Der Nationalökonom und Soziologe Ottmar Spann war eine weitere wichtige Figur der Konservativen Revolution. Spanns vor allem in seinem Buch Der wahre Staat entwickelte Vorstellung einer autoritär verfassten und weitgehend statischen Organisation einer ständischen Gesellschaft richtete sich gegen parlamentarische Demokratie und Arbeiterbewegung gleichermaßen.[20] Den als beruflichen Zwangsorganisationen konzipierten Ständen waren dabei weitgehende staatliche Hoheitsrechte zugedacht und die Arbeiterschaft der Herrschaft der „Wirtschaftsführer“ unterworfen. Spann verstand diesen Ständestaat als antimarxistischen Gesellschaftsentwurf, den er mit explizitem Rekurs auf romantische Gesellschafts- und Staatsauffassungen entwickelte.[21] Spann trat Ende der 1920er Jahre in die NSDAP ein und war auch sonst in antidemokratischen Organisationen aktiv. Am 23.2.1929 hielt er das Hauptreferat auf der Eröffnungsveranstaltung des neugegründeten "Kampfbundes für deutsche Kultur" in München.[22] Unter Anwesenheit von Adolf Hitler und Alfred Rosenberg fordert Spann einen dritten Weg jenseits von Demokratie und Marxismus: die Neuordnung der deutschen Gesellschaft auf ständischer Grundlage. Der Kampfbund war ein völkisch gesinnter, antisemitisch ausgerichteter und politisch tätiger Verein während der Weimarer Republik und in der nationalsozialistischen Regimes. Der Verein wurde 1928 von dem NS-Chefideologen Alfred Rosenberg gegründet und stand bis zu seiner Auflösung 1934 unter dessen Führung. Ziel des Vereins war eine maßgebliche Prägung des Kulturlebens in Deutschland, nicht zuletzt innerhalb der NSDAP. Ab 1933 war er Herausgeber der Zeitschrift Ständisches Leben, die dem Nationalsozialismus nahestand. Er befürwortete die Bücherverbrennungen und sprach sich für eine Separation der jüdischen von der deutschen Bevölkerung aus. Spann und seine Anhänger schlugen vor, die Juden auf deutschem Territorium in „Reservaten“ zu konzentrieren, wo sie weitgehend ohne Rechte leben sollten.[23]

Die Konservative Revolution steht für eine Gruppe ideologischer Strömungen und der sie tragenden Akteure, die sich im Kontext der Weimarer Republik entwickelten. Gemeinsam war diesen Akteuren, dass ihre Ideologien entschieden antiliberale, antidemokratische und antiegalitäre Züge trugen.[24] Die Autoren der Konservativen Revolution bildeten keine feste Gruppe, sondern eher ein verzweigtes publizistisches Geflecht. Sie schufen keine einheitliche Doktrin, bemühten sich jedoch alle, ähnlich dem italienischen Faschismus, die „Phänomene der Moderne“ in eine theoretische Synthese mit einer rechten Weltanschauung zu bringen. Die Konservative Revolution kann auch als Reaktion auf eine als krisenhaft empfundene gesellschaftliche Modernisierung verstanden werden, als eine neokonservative intellektuelle Suchbewegung im Umbruch der sich durchsetzenden Moderne.[25]Es beginnt 1920 mit

Die dort vertretenen Intellektuellen waren in der Regel keine aktiven Nationalsozialisten, die sich in der NSDAP betätigten und Adolf Hitler als Führer verherrlichten, standen aber ebenso wenig nationalsozialistischen Ideen in fundamentaler Ablehnung gegenüber.[26]Die Bewegung wird  als einer der „intellektuellen Wegbereiter“ des Nationalsozialismus gesehen. Rassismus und völkische weltanschauliche Positionen wurden jedoch von vielen Personen offen vertreten.[27] Von vielen Vertretern der Konservativen Revolution wurden ständische, korporative Modelle als Organisationsformen der Gesellschaft angestrebt. Diese seien organische Staatsauffassungen, die aus der Betonung der Ungleichheit der Menschen die Notwendigkeit einer – vorgeblich in der Natur begründeten – hierarchischen Ordnung in an die Ständeordnung des Mittelalters angelehnten Stufen ableiten. Ideologen wie Arthur Moeller van den Bruck, Carl Schmitt, Ernst Jünger, Othmar Spann und Oswald Spengler vertraten in der Weimarer Republik antiliberale Positionen und waren ideologische Steigbügelhalter der NSDAP. Bei ihr handelt es sich nicht um eine festgefügte Organisation oder homogene politisch-ideologische Richtung. Arthur Moeller van den Bruck formulierte beispielsweise: „Liberalismus hat Kulturen zerstört. Er hat Religionen vernichtet. Er hat Vaterländer zerstört. Er war die Selbstauflösung der Menschheit.“[28]

Kurt Sontheimer sieht die Bewegung als „intellektuellen Wegbereiter des Nationalsozialismus“.[29] Zeev Sternhell setzt die Konservative Revolution und den deutschen Faschismus gleich:[30] „Die Konservative Revolution, das war der deutsche Faschismus, gleichzeitig entstand hier der Nationalsozialismus. Das liegt an der verhängnisvollen Relevanz der völkischen Definition der Nation.“

 

 

3 Leben und Werk bis 1923

Arthur Moeller van den Bruck wurde am 23.4.1876 in Solingen geboren.[31] Sein Vater war königlich-preußischer Baurat, seine Mutter entstammte einer aus Spanien nach den Niederlanden emigrierten Familie. Dem häufigen Familiennamen Moeller fügte er den Geburtsnamen seiner Mutter, van den Bruck, an. Er verließ vorzeitig das Gymnasium in Düsseldorf und siedelte zunächst nach Erfurt, wo er an der dortigen Universität kunsthistorische Vorlesungen hörte. 1896 siedelte er nach Berlin über und trat dort mit der Literaturszene (M. Dauthendey, R. Dehmel, D. v.Liliencron, R. Steiner, F. Wedekind) in Kontakt.[32] 1902 verließ Moeller Berlin und ging nach Paris, um sich dem preußischen Militärdienst zu entziehen. In Frankreich wendete sich Moeller endgültig der Politik zu. 1907 kam er freiwillig ins wilhelminische Deutschland zurück und leistete er seinen Dienst als „Landsturmmann“ und in der „Propagandaabteilung der Obersten Heeresleitung“ ab. Nach dem Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger. Bald danach wurde er Mitarbeiter in der Auslandsabteilung der Obersten Heeresleitung und war in dieser Funktion in der Pressestelle des Auswärtigen Amtes tätig.[33]

Moeller schien neben diesen Tätigkeiten noch genügend Zeit für seine publizistischen Ambitionen gefunden haben. In seinem 1916 erscheinenden Werk „Der preußische Stil“ lobte er Bismarck, der einen autoritären Staat mit einer außerordentlichen Führungspersönlichkeit vorgeformt hatte.[34] Preußen sah er als „die größte kolonisatorische Tat des Deutschtums, wie Deutschland die größte politische Tat des Preußentums sein wird.“[35] Diese Abhandlung markierte seine Hinwendung zum Nationalismus. Er sah sich von nun an als Gegner von Parlamentarismus, Liberalismus und Demokratie.

In seiner Schrift Das Recht der jungen Völker“, die 1919 veröffentlicht wurde, vertrat er die „nationalen Interessen“ von Deutschland und Russland als angeblich „junge“ Völker. Er legte damit eine antiwestliche Staatstheorie vor, in der er „Nationalismus“ und „Sozialismus“ miteinander verknüpfte.[36] Durch diese Schriften wurde Moeller van den Bruck zu einem der wichtigsten Theoretiker des „jungkonservativen“ Netzwerkes innerhalb der „Konservativen Revolution“.[37]

Der von Arthur Moeller van den Bruck, Hans Roeseler, Max Hildebert Boehm und Heinrich von Gleichen-Rußwurm in Berlin gegründete „Juni-Klub“ war ein bedeutender Diskussionskreis der „Jungkonservativen“ in der Weimarer Republik.[38] Der „Juni-Klub“ wurde nach dem Monat der Unterzeichnung des Versailler Vertrages im Juni 1919 benannt. In seinem Buch „Ruf der Jungen“ spricht Max Hildebert Boehm sogar von einer im Namen enthaltenen chiffrierten Programmatik. So stehe die Buchstabenfolge für „Juvenum Unio Novum Imperium“. An den Diskussionsrunden des „Juni-Klubs“ nahmen meist um die 120–150 Mitglieder und geladene Gäste teil. Frauen durften an diesen Veranstaltungen nicht teilnehmen.[39] Die Mitglieder kamen insbesondere aus Kreisen Intellektueller und Journalisten, aber auch aus dem Militär, der höheren Beamtenschaft und der Industrie. Der „Juni-Klub“ stellte einen Diskussionszirkel für die gehobenen Klassen dar, eine Art Massenpropaganda war nicht erwünscht.

Durch seine vielen Veröffentlichungen wurde Moeller van den Bruck schnell zur zentralen Figur des „Juni-Klubs“.[40] Publizistisches Organ war die Wochenzeitschrift „Das Gewissen“.. Die wöchentlich erscheinende Zeitung erschien von 1919 bis 1929. Die Auflagenzahl war mit 1500 bis 4000 gering. Das Organ des Juniklubs verstand sich als revolutionär-konservativ und richtete sich vor allem an Jungkonservative aus dem eher intellektuellen Milieu. Es lehnte sowohl die sozialistische Novemberrevolution als auch den bestehenden Staat und lehnte die Parteipolitik als solche ab. Trotz der recht kleinen Auflage und der geringen Verbreitung war das Heft für die Konservative Revolution bedeutsam. Das Heft enthielt Beiträge der wichtigsten konservativen Intellektuellen seiner Zeit. So waren Gastautoren wie Werner Best, Hans Blüher, Hans Grimm, Ernst Jünger, Hans Schwarz und Otto Strasser vertreten. Arthur Moeller van den Bruck zählte zu den regelmäßigen Mitarbeitern.[41]

1922 war Adolf Hitler Gast im „Juni-Klub“, Moeller van den Bruck äußerte sich jedoch ablehnend über sein fehlendes intellektuelles Niveau.[42] Der wohl entscheidende Punkt zur Auflösung des „Juni-Klubs“ war ein Nervenzusammenbruch Moeller van den Brucks und sein darauf folgender Freitod im Jahre 1925.

 

 

4 „Das Dritte Reich“

Im Jahre 1923 publizierte Moeller van den Bruck sein Hauptwerk „Das Dritte Reich“. Dabei verstand er unter dem „Ersten Reich“ das „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“, das „Zweite Reich“ war das von Bismarck gegründete deutsche Kaiserreich. Das zukünftige „Dritte Reich“, was er auch als „Endreich“ bezeichnete, gründete auf den „deutschen Nationalismus“:[43] „Der deutsche Nationalismus ist Streiter für das Endreich. Es ist immer verheißen. Und es wird niemals erfüllt. Es ist das Vollkommene, das nur im Unvollkommenen erreicht wird. (…) Es gibt nur Ein Reich, wie es nur eine Kirche gibt. (…) Der deutsche Nationalismus kämpft für das mögliche Reich. Der deutsche Nationalist dieser Zeit ist als deutscher Mensch immer noch ein Mystiker, aber als politischer Mensch ist er Skeptiker geworden. (…) In dieser sinkenden Welt, die heute die siegreiche ist, sucht er das Deutsche zu retten.“ Der „Reichsgedanke“ ist für Moeller prozesshaft zu verstehen, „im Werdenden, im um uns Entstehenden“.

Durch Möller van den Bruck fand der Begriff „Drittes Reich“ Eingang in das Denken der „Konservativen Revolution“ und die 1920 gegründete NSDAP.

Das „Dritte Reich“ sollte von einer „sozialaristokratischen Regierung“ geführt werden:[44] „(…) diese deutsche Führung sollte sich in der dritten Partei sammeln und sollte als Partei über den Parteien stehen. Nicht in der Konzession an die Mitte konnte ihre Gestaltung liegen, sondern sie musste von den politischen Rändern her und ihrer die Mitte zermürbenden Radikalisierung ausgehen, musste wie der überspringende Funke dort aus dem Hufeisen schlagen, wo sich seine Enden einander nahebiegen! Diese Führerschicht mit einem konservativ-revolutionären Sozialismus verbinden hieß eine neue sozialaristokratische Regierung fordern.“

Er stellt sich die Frage nach „echter Demokratie“, die er nicht in der parlamentarischen Demokratie der Weimarer Republik wiederfindet.[45] Die Deutsche waren seiner Vorstellung nach ursprünglich ein demokratisches Volk, Diese Demokratie ging aber nicht auf einem Vertrag zurück, sondern auf das Blut. Demokratie und Volksgemeinschaft gehören zusammen und zur Demokratie gehört nach Moeller ganz wesentlich der Führer. Als Ausdruck der ursprünglichen deutschen Demokratie sieht Moeller van den Bruck die Volksversammlung. Im Mittelalter konstatiert er eine gegliederte, körperschaftliche und organische Gesellschaft. Für ihn bedeutet Parlamentarismus nicht gleich Demokratie. Wirkliche Demokratie überwindet nach seinen Vorstellung den Parlamentarismus. Sie braucht eine Volksvertretung, die sich durch einen organischen, nicht mehr mechanischen Aufbau in ständiger Beziehung mit dem Volk befindet. Ein moderner Ständestaat könnte korporative und syndikalistische Vorstellungen einbeziehen und von der Linken auch den Rätegedanken übernehmen.

Moeller van den Bruck forderte die Hinwendung zu einem völkisch nationalen Denken:[46] „Den Älteren hat man gesagt, daß sie kein Vaterland haben. Die Jüngeren sind schon soweit, daß sie aufhorchen, wenn man ihnen von einem Vaterland der Väter spricht, das die Söhne sich erobern müssen, damit es die Enkel besitzen. (…) Es entspringt körperschaftlichen Gesichtspunkten, die schon eher einer heimatmäßigen, erd- und volksverwurzelten und irgendwie nationalen Bindungsempfindung zugänglich machen.“

Bei Moeller van den Bruck findet man einen politischen Existentialismus: Deutschland habe noch kein „nationales, geschweige denn politisches Ich“. „Wir besitzen jetzt keine Gegenwart, und unsere Vergangenheit ist wie abgerissen, so daß wir ins völlig Ungewisse treiben. Aber wir sind an den Wendepunkt gelangt, an dem sich entscheiden muß, ob wir (…)  willens und fähig werden, (…) unserem politischen Dasein die nationale Gestalt zu geben.“

Der Begriff Konservatismus bzw. konservativ bezeichnete zunächst im Sinne des Strukturkonservatismus eine Haltung, die eine gewachsene Gesellschaftsordnung bewahren will und sich positiv auf deren konstituierende Wertvorstellungen bezieht. Die konservative Revolution sei in diesem klassischen Sinne nicht mehr konservativ. Sie wolle nicht Tradiertes bewahren, sondern neue „lebendige Werte“ setzen. Arthur Moeller van den Bruck, schrieb dazu: „Der konservative Mensch […] sucht heute wieder die Stelle, die Anfang ist. Er ist jetzt notwendiger Erhalter und Empörer zugleich. Er wirft die Frage auf: was ist erhaltenswert?“[47]Dies „zu Erhaltende“ gilt es nach Auffassung des revolutionären Konservatismus erst noch zu schaffen. In diesem Sinne formulierte Moeller van den Bruck eine neue Definition, die noch heute von Konservativen und Neuen Rechten aufgegriffen wird:„ Konservativ ist, Dinge zu schaffen, die zu erhalten sich lohnt.“[48]

Sein Werk wurde in Kreisen rechter Intellektueller in der Weimarer Republik als Pflichtlektüre gelesen; 1931 erschien es bereits in dritter Auflage, was für die damaligen Verhältnisse ein außerordentlicher publizistischer Erfolg war. [49]

 

 

4 Zentrale politische Aussagen

Moeller van den Brucks Vorstellungen von einem „deutschen Sozialismus“ leitete sich aus dem mittelalterlichen Reichsgedanken[50] ab.[51] In antidemokratischer Manier reduzierte er die politische Entscheidungsgewalt auf eine kleine Elite, die den „Versailler Schandvertrag“ revidieren sollte. Die Revision des Versailler Vertrages war für ihn ein wichtiges politisches Anliegen. Der Friedensvertrag von Versailles wurde bei der Pariser Friedenskonferenz 1919 im Schloss von Versailles von den Mächten der Triple Entente und ihren Verbündeten bis Mai 1919 ausgehandelt.[52] Mit der Unterzeichnung des Friedensvertrags endete der Erste Weltkrieg völkerrechtlich.[53]  Die deutsche Delegation durfte an den Verhandlungen nicht teilnehmen, sondern konnte erst am Schluss durch schriftliche Eingaben wenige Nachbesserungen des Vertragsinhalts erwirken. Der Vertrag konstatierte die alleinige Verantwortung Deutschlands und seiner Verbündeten für den Ausbruch des Weltkriegs und verpflichtete es zu Gebietsabtretungen, Abrüstung und Reparationszahlungen an die Siegermächte.[54] Nach ultimativer Aufforderung unterzeichneten die Deutschen unter Protest am 28. Juni 1919 im Spiegelsaal von Versailles den Vertrag. Nach der Ratifizierung und dem Austausch der Urkunden trat er am 10. Januar 1920 in Kraft.

Die Friedensbedingungen wurden in Deutschland als überraschend und als extrem hart empfunden.[55] Lange hatte die deutsche Öffentlichkeit geglaubt, auf der Grundlage der wilsonschen Vierzehn Punkte einen milden Frieden erreichen zu können, der im Wesentlichen den Status quo ante wiederherstellen würde. Hinzu kam die Tatsache, dass die Siegermächte das Deutsche Reich von den Verhandlungen ausschlossen und ihm nur am Schluss schriftliche Eingaben gestattet hatten: das Schlagwort vom „Versailler Diktat“ machte die Runde.[56] Diese beiden Faktoren trugen dazu bei, dass der Widerstand der Reichsregierung gegen den Vertrag, von einem nahezu lückenlosen Konsens im ganzen Land getragen wurde.[57]Zudem richteten die Alliierten eine internationale Militärkontrollkommission ein. Die Friedensbedingungen sahen zudem eine auf 15 Jahre befristete Besetzung des linken Rheinufers und der Brückenköpfe durch alliierte Truppen sowie die Entmilitarisierung des Rheinlands vor. Der von beiden Staaten angestrebte Anschluss Deutsch-Österreichs an das Deutsche Reich wurde von den Alliierten verboten. Da der Versailler Vertrag zudem die alleinige Kriegsschuld Deutschlands festschrieb, wurde das Deutsche Reich zu erheblichen alliierten Reparationsforderungen herangezogen. Vor allem wegen dieses "Kriegsschuldartikels" wurde der Versailler Vertrag von der äußersten Rechten bis hin zur Sozialdemokratie grundsätzlich als ein "Diktat-" und "Schandfrieden" abgelehnt.[58] Um nicht die Verantwortung für die Unterzeichnung des Vertrags tragen zu müssen, trat das Kabinett von Reichskanzler Philipp Scheidemann im Juni 1919 geschlossen zurück.

 In den folgenden Jahren war der Revisionismus dieses Vertrages erklärtes Ziel der deutschen Außenpolitik: Weder der Frieden noch die Tatsache, dass Deutschland den Krieg militärisch verloren hatte, wurden akzeptiert.[59] Auf unterschiedlichen Wegen versuchten alle Regierungen der Weimarer Republik die „Fesseln von Versailles abzuschütteln“.[60] Neben der Art seines Zustandekommens und den Inhalten des Vertrages – insbesondere auch die Gebietsabtretungen mit deutschen Bevölkerungsgruppen – beschädigte dieses Revisionssyndrom nachhaltig das Ansehen der demokratischen Westmächte und das Vertrauen in die neue Demokratie in Deutschland.[61]Nicht nur die extreme Rechte warf den republikanischen Kräften vor, mit der Befürwortung und   Unterzeichnung des Vertrags entschieden zu einer Erniedrigung des Deutschen Reichs und zur Verweigerung des Selbstbestimmungsrechts Deutschlands beigetragen  zu haben.[62]

In dieser Situation befand sich Moeller van den Bruck in seiner Kritik am Versailler Vertrag und die Folgen für Deutschland im Geist der Zeit und musste eigentlich nur hegemoniale Vorstellungen in der Gesellschaft radikalisieren.[63] Seine antidemokratische Stoßrichtung gegen die politische Klasse wurde auch von vielen Personen damals geteilt; die Weimarer Republik hatte von Anfang an ein schwaches gesellschaftliches und politisches Fundament.[64]

Als politischer Gegner dieses völkischen Nationalismus wurden die Ideen der Französischen Revolution, der demokratische Parlamentarismus, der Liberalismus und der aufkommende Marxismus gesehen. Weiß stellte fest:[65] „Moeller und sein Umfeld verstanden sich als Revolutionäre für einen völkischen Nationalismus. Sie entwickelten den Gedanken einer spezifisch deutschen Staatsform, die eine Synthese aus moderner Industriegesellschaft und aristokratischem Obrigkeitsstaat darstellte. Im Mittelpunkt seines Denkens stand das ‚kommende Reich’ und die Zerstörung der Weimarer Republik.“

Moeller van den Brucks Werke enthalten rassistische Überzeugungen, die jedoch keinen zentralen Stellenwert einnehmen.[66] Die Rezeption der rassistischen Ideen Gobineaus innerhalb des Wagner-Kreises fand seine Zustimmung. In seinen Briefen an Richard Dehmel, der in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker galt, im Jahre 1906 gab es Ansätze einer Auseinandersetzung mit modernen Rassentheorien. 1907 unterzeichnete Moeller van den Bruck den Gründungsaufruf des völkischen „Werdandi-Bundes“[67], der sich auf die nordische Schicksalsgöttin Werdandi bezog, gemeinsam mit Houston Stewart Chamberlain und dem deutschen Herausgeber Gobineaus, Ludwig Schemann. In seiner ablehnenden Haltung zu Karl Marx und seinem kommunistischen Gesellschaftsbild zeigte sich ein rigider Antisemitismus:[68] „Aber prophezeien darf nur, wer zu diesen Teilhaftigen gehört und mit dem Wachstum der Dinge, die werden wollen, mit den Menschen, in denen es sich vollzieht, blutlich und geistig eines ist. Marx gehörte nicht zu den Teilhaftigen. Er war als Jude ein Fremder in Europa.“

Moeller van den Brucks politische Vorstellungen wurden stark vom deutschen Idealismus und den philosophischen Schriften Friedrich Nietzsches sowie von den imperialistischen Zielen des Antisemiten Paul de Lagarde geprägt.[69] Seine mystischen Neigungen wurden von dem russischen Schriftsteller Dmitri Mereschkowski befördert.[70] In seinem Ost-West-Dualismus lehnte Mereschkowski die sich im Westen vollzogene Aufklärung ab und schwärmte für einen „Osten“ unter Bezug auf das Alte Testament und mystische Traditionen der ägyptischen Antike. In seinem Werk „Der Anmarsch des Pöbels“ sprach er sich gegen anarchistische und sozialistische Tendenzen im zaristischen Russland aus.[71] Mereschkowskis Nominierung für den Literatur-Nobelpreis soll an seiner öffentlich bekundeten Unterstützung für Adolf Hitler gescheitert sein. Ein weiterer geistiger Mentor für Moeller van den Bruck war Dostojewskij. Er stellte fest:[72] „Dostojewski, erkennen wir, ist der Dichter dieses ganzen Zeitalters. Er ist der Dichter der Weltrevolution, die über die Erde kam. Er hat sich bereits mit den Problemen auseinandergesetzt, die zu den Krisen führten, welche wir erlebten und noch erleben.“

Seine Begeisterung für wichtige Figuren der russischen Literatur wie Dostojewskij oder Meneschkowski führte dazu, dass Moeller van den Bruck eine Ausrichtung Deutschlands hin zur Sowjetunion hin forderte.[73] Dabei ist auszuschließen, dass er in irgendeiner Weise mit der bolschewistischen Revolution sympathisierte. Diesen Ansatz der Anlehnung an Osteuropa übernahm der Nationalsozialist und spätere Gründer der rechten DSU in der BRD, Otto Strasser. Auch der nationalrevolutionäre Publizist und Politiker Ernst Niekisch stand dieser Idee nicht ablehnend gegenüber.

Der Universalismus soll laut Moeller van den Bruck für die Vermassung und damit Austauschbarkeit der Individuen verantwortlich zu sein.[74] Er  wehrt sich gegen eine Vorstellung, was Individuen und nicht etwa „Völker“ zum Ausgangspunkt politischen Denken und Handelns nimmt. Die hinter dem Universalismus stehende jüdisch-christliche Tradition mit ihrer Betonung der Unantastbarkeit der Würde des je einzelnen Menschen, die sich über alle Kulturen, „Völker“ und Gemeinschaften hinweg als solidarisch innerhalb einer Menschheit versteht, wird als individualistische Ideologie abgelehnt. Die allgemein gültigen Menschenrechte widersprechen diametral den zentralen Ideen des historisch gewachsenen Volkes, der gemeinsamen Kultur, Sprache und Abstammung. Pluralismus  existiert immer nur zwischen Völkern, keinesfalls darf es zu einem Pluralismus innerhalb eines Volkes kommen. Die andere und die eigene Kultur sind für Moeller van den Bruck fest determinierte Wesenheiten. Von daher erhalten die Bewahrung der Tradition und die Erhaltung der Homogenität der erinnerten Geschichte ihre besondere Bedeutung. Er möchte verhindern, dass es eine „Vemischung“ der Lebens und Denkweisen zwischen den „Völkern“ gibt. Hier wird eine „Reinheit“ konstruiert, die alles „Fremde“ aussondert. Jedes „Volk“ ist für ihn einmalig, jedes „Volk“ ist durch jahrhundertelange, jahrtausendelange Anpassung an seine Umwelt entstanden, weshalb es zu bewahren ist. Jedes „Volk“ hat eine einmalige Kultur hervorgebracht und diese Vielseitigkeit der Menschheit ist auch eine Voraussetzung zum Überleben. Die „Vielseitigkeit der Völker“ sei zu bewahren, weil jedes „Volk“ einen Wert an sich darstelle.

Er wendet sich gegen eine „Vermassung“, die er in der bolschewistischen Revolution bemerkt und fürchtet, dass dies auch auf das Deutschland in der Weimarer Republik übertragen wird.[75] Der Verlust jeder Individualität werde dabei als befreiender Akt betrachtet, da der Einzelne nicht mehr alleine der chaotischen Welt gegenüber stehe. Jetzt, da sich alle gleich fühlten, sei die Furcht vor dem Fremden innerhalb der Masse zwar aufgehoben, doch das Andersartige der Welt da draußen werde der Masse umso deutlicher bewusst. Das Andersartige gefährde das „Überleben“ der Masse, da es Alternativen zu dem Zustand der Gleichheit aufzeige.

 

  5 Wirkungsgeschichte nach 1945

Armin Mohler, selbst ein Vertreter der „Konservativen Revolution“ und Vordenker der Neuen Rechten, wies in seinem Werk „Die konservative Revolution in Deutschland 1918 bis 1932“[76] aus dem Jahre 1950 wieder auf den fast in Vergessenheit geratenen Moeller van den Bruck hin. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges haftete rechten Parteien und Organisationen in Westeuropa der Schatten des Hitler-Regimes und der Shoa an.[77] Dies manifestierte sich in ausbleibenden Wahlerfolgen, fehlenden Mitgliederzahlen, das Fehlen einer gesellschaftlichen Akzeptanz und eine allgemeiner Apathie. Als Reaktion darauf folgte eine Neubestimmung, um wieder tragfähige Konzepte zu entwickeln und auf Dauer wieder politisch erfolgreich zu sein. 

Viele Vertreter der Neuen Rechten beziehen sich auf Gedanken und Strategien der Konservativen Revolution. So schrieb der Verfassungsschutzexperte Armin Pfahl-Traughber:[78] „Die neue Rechte bezieht sich unmittelbar auf die Theoretiker der Konservativen Revolution und kann daher als ihr geistiger Erbe in der Gegenwart bezeichnet werden.“

Das nationalistische und revanchistische „Ostpreußenblatt“ würdigte Moeller van den Bruck im Jahr 2000 in zwei Artikeln. Entgegen der wissenschaftlichen Forschung wurde darin festgestellt:[79] „In Moeller einen Wegbereiter des Nationalsozialismus sehen zu wollen, wäre eine völlige Verkennung des Sachverhalts.“ Moeller van den Brucks antidemokratische Vorstellungen seien sogar eine Option für die Gegenwart:[80] „Die politischen Ereignisse und die daraus folgende weltanschauliche Konditionierung haben uns den Blick für die Gedanken Moellers heute verstellt. Dabei bieten seine Ansichten gerade für uns in unserer gegenwärtigen Situation Perspektiven, die bedenkenswert und sogar richtungweisend sind.“ Das „Ostpreußenblatt“ will eine „nationale Identität“ und ein „nationales Selbstwertgefühl“ stärken, sieht dieses aktuell als mangelhaft verwirklicht und als teilweise von politischen Gegnern bewusst verhindert an. Um die notwendige Normalität zu erreichen, müsse die deutsche Geschichte einer ständigen Revision unterworfen und gegen die Erinnerung an den Holocaust als Zentralbestandteil deutscher Identität Front gemacht werden. Mit dem deutschen antidemokratischen Staatslehrer Carl Schmitt wird eine „nationale Homogenität“ in einem Staat als notwendig postuliert. Das Konzept der Ab- und Ausgrenzung sowohl von inneren als auch von äußeren Feinden und die darauf beruhende „nationale Identität“ stehen in einem Gegensatz zur multikulturellen Gesellschaft.[81]

Die rechte Wochenzeitschrift „Junge Freiheit“ bezieht sich in ihrem Selbstverständnis auf die Ideen der Konservativen Revolution und damit auch auf Moeller van den Bruck. Die Zeitschrift wurde mehrfach in verschiedenen Verfassungsschutzberichten erwähnt. Einer der Gründe für diese Einordnung war, dass seit 1992/93 eine häufige positive Bezugnahme führender Autoren der Jungen Freiheit auf antidemokratische Autoren der „Konservativen Revolution“ beobachtet wurde.[82]

Die JF, die wöchentlich erscheint, hat sich zu einem Vorzeigeprojekt der Neuen Rechten entwickelt.[83] Laut ihrem Herausgeber Dieter Stein fehle in der Bundesrepublik eine rechte parlamentarisch orientierte Alternative, die die Leerstelle im deutschen Parteiensystem rechts von der CDU/CSU besetze. Die Aufgabe der JF liege darin, an der Bildung einer solchen Alternative mit publizistischen Mitteln mitzuwirken.[84] Die JF bezieht sich nachdrücklich auf antidemokratische Ideologen der Konservativen Revolution[85] wie den Staatsrechtler Carl Schmitt[86]. Die Zeitung kennzeichnet ein völkischer Nationalismus, der eine wie auch immer ausgerichtete „nationale Identität“ glorifiziert.[87] Weitere Merkmale sind Elitedenken, Kritik am Parlamentarismus, Hetze gegen Migranten und ein ausgeprägter Etatismus.   Die JF versucht durch Themenwahl und Themenbeschreibung bisher als „konservativ“ geltende politische Positionen allmählich in Richtung eines „völkischen Nationalismus“ zu verschieben und diesen als wertkonservative Normalität auszugeben.

Das Institut für Staatspolitik (IfS), das der Jungen Freiheit inhaltlich sowie personell nahesteht, ist ein politischer Elitezirkel in der Tradition des jungkonservativen Politischen Kollegs, das in den Sparten Wissenschaft, Fortbildung und Nachwuchsförderung ideologischer Vorreiter sein soll.[88]Seit April 2003 gibt das IfS die Zeitschrift Sezession und die Wissenschaftliche Reihe sowie seit 2011 die Berliner Schriften zur Ideologienkunde heraus.

Um ihre Ideen durchzusetzen, verfolgte die Zeitung eine metapolitische Strategie angelehnt an der Theorie des Marxisten Antonio Gramsci (1891-1937). Gramsci verfolgte über die Marxistische Lehre hinausgehend das Konzept einer „kulturellen Hegemonie“. Welche der sozialen Klassen in der Gesellschaft die Herrschaft ausüben könne, hänge nicht nur von den materiellen ökonomischen Faktoren ab, sondern auch von ihrer Fähigkeit, Ideologie und Bewusstsein zu beeinflussen, Begriffe zu besetzen, gesellschaftliche Erwartungshaltungen und Deutungsmuster.[89] Von Antonio Gramsci übernahm die JF die Vorstellung eines Kulturkampfes, in dem es darum gehe, vor der politischen die kulturelle Hegemonie zu gewinnen, d.h. den vorpolitischen Raum zu besetzen. Erst wenn die Meinungsführerschaft errungen sei, könnten extrem rechte Parteien erfolgreich sein und die rechte Stimmung in Wahlanteile, Parlamentssitze und Regierungsverantwortung ummünzen. Die kulturelle Hegemonie müsse der politischen Macht vorangehen. Dieser Kampf im vorpolitischen Raum wurde als „metapolitischer Ansatz“ ausgegeben. Die Erringung der geistigen Vorherrschaft in einer Gesellschaft, wo Schlüsselbegriffe und Themen der öffentlichen Diskussion besetzt werden, wäre bedeutsam für eine politische Veränderung. Diese Strategie wird auch als „Gramscismus von rechts“ bezeichnet.

Die JF transportiert ein klares Freund-Feind-Denken in der Tradition des deutschen antidemokratischen Staatsrechtlers Carl Schmitt. Das Schwarz-Weiß-Denken ist in der Regel verknüpft mit Stereotypen und Vorurteilen, als Folge von Vereinfachungen. Komplexität wird reduziert durch eine scheinbar einfache Logik. In seiner Schrift „Der Begriff des Politischen“ stellt Carl Schmitt fest, dass  „das Politische“ die unüberholbare Voraussetzung aller politischen und staatlichen Handlungen bedeutet. Für ihn verfügt „das Politische“ über eigene, spezifisch politische Kategorien, die relativ losgelöst sind von Ökonomie, Moral und Ästhetik: „Die spezifisch politische Unterscheidung, auf welche sich die politischen Handlungen und Motive zurückführen lassen, ist die Unterscheidung von Freund und Feind.“[90] Mit Carl Schmitt wird eine „nationale Homogenität“ in einem Staat als notwendig postuliert. Das Konzept der Ab- und Ausgrenzung sowohl von inneren als auch von äußeren Feinden und die darauf beruhende „nationale Identität“ stehen in einem Gegensatz zur multikulturellen Gesellschaft.

Die JF beruft sich auf das Konzept des Ethnopluralismus, das den Rassismus alter Prägung ablösen will.[91] Das kulturrelativistische Modell des Ethnopluralismus vertritt die Überzeugung, dass sich bestimmte Kulturen strikt voneinander unterscheiden und ein wechselseitiges Verständnis ausschließen. Der Ethnopluralismus ist ein von Alain de Benoist, dem führenden Kopf der französischen Rechten, entwickeltes Modell.  

Die multikulturelle Gesellschaft wird in der JF mit möglichen ethnischen Konflikten, Einwanderung in die Sozialkassen, Krise des deutschen Bildungssystems und illegalen Einwandern als Aids-Risikogruppe gleichgesetzt.[92] Als Gegenentwurf dient das Konzept des Ethnopluralismus, das mit Hilfe kulturalistischer Argumentationsmuster die unaufhebbare Unterschiedlichkeit der Kulturen betont und die Rückführung der Migranten in ihre „Heimatländer“ für notwendig erachtet. Die Darstellung dieses äußeren Bedrohungsszenarios wandelte sich im Laufe der Zeit zu einer „inneren Bedrohung“. Das „Aussterben des deutschen Volkes“ wird dem Kinderreichtum von Migranten in Deutschland gegenübergestellt. Die Zeitung stellt die These auf, dass in demographischer Hinsicht die Zukunft einer Unterschicht mangelhaft integrierter Migranten gehören würde.[93] Sie spricht von einer Unterschichteneinwanderung seit Beginn der 1970er Jahre in Deutschland, die das innerstaatliche Gefüge und die sozialen Sicherungssysteme sprengen würde. Dies sei eine Einwanderung in die Sozialsysteme gewesen, worunter die „autochthone“ Bevölkerung zu leiden hätte. Angelockt von üppigen Sozialleistungen würden Migranten verstärkt Kinder zeugen, die ihr „größtes Kapital“ seien.[94] Unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen wachse die Zahl von unqualifizierten Einwanderern, „deren latenter Haß in den Parallelgesellschaften jederzeit zum Flächenbrand entfacht werden kann“. Diese Gruppe würde sich nicht mit Sozialleistungen zufrieden geben, was „den Keim eines Bürgerkrieges in sich“ trägt, „in dem nur eine Seite kämpfen wird.“[95]

 

Da für einen angestrebten Umschwung zurzeit keine historischen Gegebenheiten, wie eine Massenbewegung vorhanden sind, besteht der wichtigste taktische Ansatz der JF in dem Anspruch, „Diskurshoheit“ in gesellschaftlichen Debatten und kulturelle Hegemonie zu erringen.[96] Sie will damit in der Mitte der Gesellschaft hineinwirken und dort ihre Thesen etablieren. Sie hat den Anspruch, Diskurshoheit in gesellschaftlichen Debatten und kulturelle Hegemonie zu erringen. Erst wenn die Meinungsführerschaft errungen sei, könnten extrem rechte Parteien erfolgreich sein und die rechte Stimmung in Wahlanteile, Parlamentssitze und Regierungsverantwortung ummünzen.[97]

Der Forscher Helmut Kellershohn vom Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) sah die Redakteure der Jungen Freiheit 1994 als „Exponenten einer breiten Strömung im Übergangsfeld zwischen Rechtsextremismus und Rechtskonservatismus“. 2007 konstatierte er, die Junge Freiheit versuche durch Themenwahl und Themenbeschreibung bisher als „konservativ“ geltende politische Positionen allmählich in Richtung eines „völkischen Nationalismus“ zu verschieben und diesen als konservative Normalität auszugeben.[98]Armin Pfahl-Traughber beschreibt die Junge Freiheit seit 1999 als Bestandteil der Neuen Rechten, die er als intellektuellen, heterogenen Teil der extremen Rechten einordnet. Sie strebe eine „Erosion der Abgrenzung“ zwischen demokratisch-konservativen, rechtsradikalen und rechtsextremen Positionen an, die rechtsextreme Positionen aufwerte, sie bekannter mache und so objektiv dazu beitrage, „Konzeptionen einer populistischen Stimmungsdemokratie mit einem starken Mann an der Spitze durchzusetzen“.[99]

Seit 1993 führte die Junge Freiheit jährlich ein mehrtägiges Seminar durch, welches sie als „Sommeruniversität“ bezeichnete. In den Jahren 1993 und 1994 fanden diese in Zusammenarbeit mit der Burschenschaft Danubia München, der Freiheitlichen Studenteninitiative Innsbruck und dem Edgar-Jung-Institut statt und sollten als „Kristallisationspunkt“ der Lesekreise und der Zusammenführung der „Lesekreisleiter“ dienen. In ihrer Selbstdarstellung lehnten sie sich bewusst an die antidemokratische Strömung des historischen Juni-Klubs von Moeller van den Bruck und seiner „jungkonservativen“ Freunde an:[100] „Nach dem Vorbild des Politischen Kollegs der zwanziger Jahre bieten Repräsentanten verschiedener konservativer Richtungen Material für künftige Führungskräfte in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.“

1993 warb die Junge Freiheit Abonnenten mit dem Slogan „Jedes Abo eine konservative Revolution“.[101]

 

 

 

6 Fazit

 

Die Konservative Revolution steht für eine Gruppe ideologischer Strömungen und der sie tragenden Akteure, die sich im Kontext der Weimarer Republik entwickelten. Die Bewegung wird  als einer der „intellektuellen Wegbereiter“ des Nationalsozialismus gesehen. Im Mittelpunkt ihrer politischen Ideologie wird das Politische nicht als demokratischer Gestaltungsraum betrachtet, sondern als ein Raum von schicksalhaftem Wirken höherer Mächte. Rassismus und völkische weltanschauliche Positionen wurden jedoch von vielen Personen offen vertreten. Ihre Vertreter beriefen sich auf angebliche ewig gültige Normen und Ideale als sinnstiftend für die Gesellschaft. Edgar Julius Jung erläuterte:[102] „Konservative Revolution nennen wir die Wiedereinsetzung aller jener elementaren Gesetze und Werte, ohne welche der Mensch den Zusammenhang mit der Natur und mit Gott verliert und keine wahre Ordnung aufbauen kann. An Stelle der Gleichheit tritt die innere Wertigkeit, an Stelle der sozialen Gesinnung der gerechte Einbau in die gestufte Gesellschaft.“

Moeller van den Bruck sah sich als Gegner von Parlamentarismus, Liberalismus und Demokratie, der nationalistisch und autoritär dachte. Der von Arthur Moeller van den Bruck, Hans Roeseler, Max Hildebert Boehm und Heinrich von Gleichen-Rußwurm in Berlin gegründete „Juni-Klub“ war ein bedeutender Diskussionskreis der „Jungkonservativen“ in der Weimarer Republik. Der „Juni-Klub“ stellte einen Diskussionszirkel für die gehobenen Klassen dar, sein elitärer Charakter sollte nicht durch eine „Vermassung“ beeinträchtigt werden.

In seinem Hauptwerk „Das Dritte Reich“ forderte Moeller van den Bruck forderte die Hinwendung zu einem völkisch nationalen Staat. Wirkliche Demokratie überwindet nach seinen Vorstellung den Parlamentarismus. Sie braucht eine Volksvertretung, die sich durch einen organischen, nicht mehr mechanischen Aufbau in ständiger Beziehung mit dem Volk befindet. Demokratie und Volksgemeinschaft gehören zusammen und zur Demokratie gehört nach Moeller ganz wesentlich der Führer. Als Ausdruck der ursprünglichen deutschen Demokratie sieht Moeller van den Bruck die Volksversammlung. Durch Moeller van den Bruck fand der Begriff „Drittes Reich“ Eingang in das Denken der „Konservativen Revolution“ und die NSDAP.

Er vertrat einen „deutschen Sozialismus“, der durch eine Elite beherrscht werden sollte. Die Revision des Versailler Vertrages war für ihn ein zentrales politisches Anliegen. Als politischer Gegner dieses völkischen Nationalismus sah Moeller van den Bruck die Ideen der Französischen Revolution, den demokratische Parlamentarismus, den Liberalismus und den Marxismus. Neben Nietzsche schwärmte er für wichtige Figuren der russischen Literatur wie Dostojewskij oder Meneschkowski. Dies führte dazu, dass Moeller van den Bruck eine Ausrichtung Deutschlands hin zur Sowjetunion hin forderte. In seinem Ost-West-Dualismus lehnt er wie Meneschkowski das aufklärerische Westliche ab und schwärmt für einen „Osten“ unter Bezug auf das Alte Testament und mystische Traditionen der ägyptischen Antike als das eschatologische „Dritte Reich“. Er  wandte sich gegen eine Vorstellung, die Individuen und nicht etwa „Völker“ zum Ausgangspunkt politischen Denken und Handelns betrachtete. Moeller van den Brucks Werke enthalten rassistische und antisemitische Überzeugungen, die jedoch keinen zentralen Stellenwert einnehmen.

Armin Mohler, Vordenker der Neuen Rechten, wies in seinem Werk „Die konservative Revolution in Deutschland 1918 bis 1932“ aus dem Jahre 1950 wieder auf den fast in Vergessenheit geratenen Moeller van den Bruck hin. Die rechte Wochenzeitschrift „Junge Freiheit“ bezieht sich in ihrem Selbstverständnis auf die Ideen der Konservativen Revolution und damit auch auf Moeller van den Bruck. Durch ihre Themenwahl und Themenbeschreibung schafft es die Zeitung, bisher als „konservativ“ geltende politische Positionen allmählich in Richtung eines „völkischen Nationalismus“ zu verschieben und diesen als wertkonservative Normalität auszugeben. Sie hat den Anspruch, Diskurshoheit in gesellschaftlichen Debatten und kulturelle Hegemonie in der Bundesrepublik zu erringen.

 

 

 

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[1]Ranger, T.: Geistesgeschichte der Weimarer Republik, München 1992, S. 32ff

[2] Butterwegge, C.: Entwicklung, gegenwärtiger Stand und Perspektiven der Rechtsextremismusforschung, in: Ders./Griese, B./Krüger, C. u.a.: Rechtsextremisten in Parlamenten, Opladen 1997, S. 9-53, hier S. 19

[3] Cremet, J./Krebs, F./Speit, A.: Jenseits des Nationalismus. Ideologische Grenzgänger der „Neuen Rechten“-Ein Zwischenbericht, Hamburg/Münster 1999, S. 22f

[4] Stern, F.: Kulturpessimismus als politische Gefahr. Eine Analyse nationaler Ideologie in Deutschland. Stuttgart 2005, S. 32

[5] Zitiert nach Breuer, S.: Anatomie der Konservativen Revolution, Darmstadt 1993, S, 14

[6] Zitiert nach Ebd.

[7] Neugebauer, G.: Extremismus-Rechtsextremismus-Linksextremismus: Einige Anmerkungen zu Begriffen, Forschungskonzepten, Forschungsfragen und Forschungsergebnissen, in: Schubarth, W./Stöss, R. (Hrsg.): Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Bilanz, Opladen 2001, S. 13-37, hier S. 24

[8] Cremet/Krebs/Speit, Jenseits des Nationalismus. Ideologische Grenzgänger der „Neuen Rechten“-Ein Zwischenbericht, a.a.O., S. 23

[9] Jung, E.J.: Deutschland und die konservative Revolution, Berlin 1932, S. 380

[10] Cremet/Krebs/Speit, Jenseits des Nationalismus. Ideologische Grenzgänger der „Neuen Rechten“-Ein Zwischenbericht, a.a.O., S. 23

[11] Petzold, J.: Wegbereiter des deutschen Faschismus. Die Jungkonservativen in der Weimarer Republik, Köln 1978, S. 273f

[12] Amos, T.: Ernst Jünger, Reinbek 2011, S. 34

[13] Bohrer, K.H.: Die Ästhetik des Schreckens. Die pessimistische Romantik und Ernst Jüngers Frühwerk. Carl Hanser, München/Wien 1978, S. 37

[14] Amos, T.: Ernst Jünger, Reinbek 2011, S. 65

[15]Arnold, H. L. (Hrsg.): Ernst Jünger, Bd. 105/106, München 1990, S. 79f

[16] Jahnke, H.: Konservativer Revolutionär zwischen Tradition und Moderne. München 1998, S. 14ff

[17] Jenschke, B.: Zur Kritik der Konservativ-Revolutionären Ideologie in der Weimarer Republik. Weltanschauung und Politik bei Edgar Julius Jung, Wiesbaden 1994, S. 39

[18]Erdmann, K.D.: Das Ende des Reiches und die Entstehung der Republik Österreich, der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, 9. Auflage, München 1999, S. 27f

[19] Jahnke, H.: Konservativer Revolutionär zwischen Tradition und Moderne. München 1998, S. 128

[20]Rieber, A.: Vom Positivismus zum Universalismus. Untersuchungen zur Entwicklung und Kritik des Ganzheitsbegriffs von Othmar Spann, Berlin 1971, S. 45

[21] Schneller, M.: Zwischen Romantik und Faschismus - Der Beitrag Othmar Spanns zum Konservativismus in der Weimarer Republik, Klett 1970, S. 78

[22]Siegfried, K.-J.: Universalismus und Faschismus. Das Gesellschaftsbild Othmars Spanns, Wien 1974, S. 35

[23]Rieber, A.: Vom Positivismus zum Universalismus. Untersuchungen zur Entwicklung und Kritik des Ganzheitsbegriffs von Othmar Spann, Berlin 1971, S. 67

[24] Stern, F.: Kulturpessimismus als politische Gefahr. Eine Analyse nationaler Ideologie in Deutschland. Stuttgart 2005, S. 79

[25] Ranger, T.: Geistesgeschichte der Weimarer Republik, München 1992, S. 27f

[26] Maaß, S.: Kämpfer um ein drittes Reich. Arthur Moeller van den Bruck und sein Kreis, Kiel 2010, S. 13

[27] Salzmann, E./Heuseler, B.: Kulturgeschichte der Weimarer Republik 1918-1933, Berlin 1990, S. 25

[28] Moeller van den Bruck, A.: Das dritte Reich, 3. Auflage, Hamburg 1931, S. 104

[29] Sontheimer, K.: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik, München 1962, S. 279ff

[30] Zitiert aus Ranger, T.: Geistesgeschichte der Weimarer Republik, München 1992, S. 67

[31] Maaß, S.: Kämpfer um ein drittes Reich. Arthur Moeller van den Bruck und sein Kreis, Kiel 2010 , S. 12ff

[32] Jenschke, B.: Zur Kritik der Konservativ-Revolutionären Ideologie in der Weimarer Republik. Weltanschauung und Politik bei Edgar Julius Jung, Wiesbaden 1994, S. 48f

[33] Schwierskott, H.-J.: Arthur Moeller van den Bruck und der revolutionäre Nationalismus in der Weimarer Republik, Göttingen 1962, S. 15

[34] Salzmann, E./Heuseler, B.: Kulturgeschichte der Weimarer Republik 1918-1933, Berlin 1990, S. 63

[35] Schwarz, H. (Hrsg.): Arthur Moeller van den Bruck: Der preußische Stil, 3. Auflage, Breslau 1931

[36] Breuer, Anatomie der Konservativen Revolution, a.a.O., S. 79

[37] Maaß, S.: Kämpfer um ein drittes Reich. Arthur Moeller van den Bruck und sein Kreis, Kiel 2010, S. 218

[38] Petzinna, B.: Erziehung zum Deutschen Lebensstil. Ursprung und Entwicklung des jungkonservativen „Ring“-Kreises 1918–1933, Berlin 2000, S: 16

[39]Ranger, T.: Geistesgeschichte der Weimarer Republik, München 1992, S. 102

[40] Weiß, V.: Thomas Mann, Dmitri Meneschkowski und Arthur Moeller van den Bruck im Kampf gegen „den Westen“, in: Kauffmann, H./Kellershohn, H./Paul, J. (Hrsg.): Völkische Bande. Dekadenz und Wiedergeburt – Analyse rechter Ideologie, Münster 2005, S. 90-122, hier S. 90

[41] Niethammer, L. : Kollektive Identität. Heimliche Quellen einer unheimlichen Kultur, Hamburg 2000, S. 488f

[42] Petzinna, Erziehung zum Deutschen Lebensstil. Ursprung und Entwicklung des jungkonservativen „Ring“-Kreises 1918–1933, a.a.O., S. 79

[43] Schwarz, Arthur Moeller van den Bruck: Das Dritte Reich, a.a.O., S. 244f

[44] Ebd., S. 13

[45] Salzmann, E./Heuseler, B.: Kulturgeschichte der Weimarer Republik 1918-1933, Berlin 1990, S. 92

[46] Schwarz, Arthur Moeller van den Bruck: Das Dritte Reich, a.a.O.,, S. 125

[47] Schwarz, Arthur Moeller van den Bruck: Das Dritte Reich, a.a.O., S. 299

[48] Ebd., S. 300

[49] Schwierskott, H.-J.: Arthur Moeller van den Bruck und der revolutionäre Nationalismus in der Weimarer Republik, Göttingen 1962, S. 74

[50]DasHeiliges Römisches Reich (lateinisch Sacrum Imperium Romanum oder Sacrum Romanum Imperium) war die offizielle Bezeichnung für den Herrschaftsbereich der römisch-deutschen Kaiser vom Spätmittelalter bis 1806. Der Name des Reiches leitet sich vom Anspruch der mittelalterlichen römisch-deutschen Herrscher ab, die Tradition des antiken Römischen Reiches fortzusetzen und die Herrschaft als Gottes heiligen Willen im christlichen Sinne zu legitimieren. Das Reich bildete sich im 10. Jahrhundert unter der Dynastie der Ottonen aus dem ehemals karolingischen Ostfrankenreich heraus. Aufgrund seines vor- und übernationalen Charakters entwickelte sich das Reich nie zu einem Nationalstaat oder Staat moderner Prägung, sondern blieb ein monarchisch geführtes, ständisch geprägtes Gebilde aus Kaiser und Reichsständen mit nur wenigen gemeinsamen Reichsinstitutionen.

 

[51] Schwierskott, H.-J.: Arthur Moeller van den Bruck und der revolutionäre Nationalismus in der Weimarer Republik, Göttingen 1962, S. 182ff

[52] Krumeich, G. (Hrsg.): Versailles 1919. Ziele – Wirkung – Wahrnehmung, Essen 2001, S. 22f

[53] Kent, B.: The Spoils of War. The Politics, Economics and Diplomacy of Reparations 1918–1932, Oxford 1989, S. 102

[54] Kraus, H.-C,: Versailles und die Folgen. Außenpolitik zwischen Revisionismus und Verständigung 1919–1933, Berlin 2013, S. 44

[55] Krüger, P,: Versailles – Deutsche Außenpolitik zwischen Revisionismus und Friedenssicherung, München 1986, S. 67

[56] Vogeler, N.: Geschichte der Weimarer Republik 1918-1933, Lüneburg 1992, S. 57

[57] Kolb, E.: Der Frieden von Versailles, München 2005

[58] Krumeich, G. (Hrsg.): Versailles 1919. Ziele – Wirkung – Wahrnehmung, Essen 2001, S. 53

[59] Krüger, P,: Versailles – Deutsche Außenpolitik zwischen Revisionismus und Friedenssicherung, München 1986, S. 97

[60] Kocka, J.: Geteilte Erinnerungen. Zweierlei Geschichtsbewusstsein im vereinigten Deutschland, in: Blätter für deutsche und internationale Politik 1/1998, S. 105-113, hier S. 107

[61] Ranger, T.: Geistesgeschichte der Weimarer Republik, München 1992, S. 89

[62]Erdmann, K.D.: Das Ende des Reiches und die Entstehung der Republik Österreich, der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, 9. Auflage, München 1999, S. 43f

[63] Maaß, S.: Kämpfer um ein drittes Reich. Arthur Moeller van den Bruck und sein Kreis, Kiel 2010, S. 87

[64] Sontheimer, K.: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik, München 1962

[65] Weiß, V.: Thomas Mann, Dmitri Meneschkowski und Arthur Moeller van den Bruck im Kampf gegen „den Westen“, in: Kauffmann, H./Kellershohn, H./Paul, J. (Hrsg.): Völkische Bande. Dekadenz und Wiedergeburt – Analyse rechter Ideologie, Münster 2005, S. 90-122, hier S. 107

[66] Ebd., S. 91

[67] In dem Aufruf hieß es: „Nur dann vermag die todkranke deutsche Kunst zu gesunden, wenn die harte Germanenfaust aus völkischen Empfindungswuchten mythisch-mächtige Walkürenwolken gestaltet und aus düsterem deutschem Gestein Rolandstatuen edlerer Begrifflichkeiten ahnungsvoll und sagenfreudig erzeugt.“ Zitiert aus Parr, R.: Der „Werdandi-Bund“, in: Handbuch zur „Völkischen Bewegung“ 1871-1918., München 1996.,S. 316-327, hier S. 322

[68] Schwarz, Arthur Moeller van den Bruck: Das Dritte Reich, a.a.O., S. 38

[69] Weiß, Thomas Mann, Dmitri Meneschkowski und Arthur Moeller van den Bruck im Kampf gegen „den Westen“, in: Kauffmann/Kellershohn/Paul, Völkische Bande. Dekadenz und Wiedergeburt – Analyse rechter Ideologie, a.a.O., S. 98

[70] Lehnert, H./Wessel, E.: Nihilismus der Menschenfreundlichkeit. Thomas Manns „Wandlung“ und sein Essay Goethe und Tolstoi, Frankfurt/M. 1991, S. 61

[71] Mereschkowski, D.: Der Anmarsch des Pöbels, München/Leipzig 1907

[72] Schwarz, H. (Hrsg.) Arthur Moeller van den Bruck: Rechenschaft über Rußland, Berlin 1933, S. 45

[73] Weiß, Thomas Mann, Dmitri Meneschkowski und Arthur Moeller van den Bruck im Kampf gegen „den Westen“, in: Kauffmann/Kellershohn/Paul, Völkische Bande. Dekadenz und Wiedergeburt – Analyse rechter Ideologie, a.a.O., S. 104

[74] Maaß, S.: Kämpfer um ein drittes Reich. Arthur Moeller van den Bruck und sein Kreis, Kiel 2010, S. 54

[75] Ebd., S. 55

[76] Mohler, A.: Die konservative Revolution in Deutschland 1918 bis 1932, 6.Auflage, Graz 2005

[77] Pfeiffer, T.: Die Kultur als Machtfrage. Die neue Rechte in Deutschland, Düsseldorf o.J., S. 17

[78] Pfahl-Traughber, A.: Konservative Revolution und Neue Rechte. Rechtsextremistische Intellektuelle gegen den demokratischen Verfassungsstaat, Opladen 1998, S.13

[79] Das Ostpreußenblatt/Landsmannschaft Ostpreußen e.V. vom 27.5.2000

[80] Das Ostpreußenblatt/Landsmannschaft Ostpreußen e.V. vom 3.6.2000

[81] Maaß, S.: Kämpfer um ein drittes Reich. Arthur Moeller van den Bruck und sein Kreis, Kiel 2010, S. 25f

[82] Butterwegge, C.: Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt, Darmstadt 1996, S. 92

[83]Kubon, S.: Die bundesdeutsche Zeitung „Junge Freiheit“ und das Erbe der „Konservativen Revolution“, Würzburg 2006, S. 15

[84]Kellershohn, H.: Strategische Optionen des Jungkonservatismus, in: Wamper, R./Ders./Dietzsch, M. (Hrsg.): Rechte Diskurspiraterien. Strategien der Aneignung linker Codes, Symbole und Aktionsformen, Münster 2010, S. 13-30, hier S. 15f

[85]Das Ziel der Konservativen Revolution war der Sturz der Weimarer Republik, um eine neue Ordnung zu schaffen, die dann erst konserviert werden sollte. Der Mensch sollte sich einer höheren Idee und einer neuen Politik für Volk und Nation unterwerfen; Führungseliten sollten an die Stelle von egalitaristischen Bestrebungen treten. Zu diesen „Konservativen Revolutionären“ gehörten Arthur Moeller von den Bruck, Carl Schmitt, Oswald Spengler, Ernst Jünger und Ernst Niekisch. Vgl. dazu Cremet, J./Krebs, F./Speit, A.: Jenseits des Nationalismus, Hamburg/Münster 1999, S. 22f

[86]Carl Schmitt stellte fest:„Die spezifische politische Unterscheidung, auf welche sich die politischen Handlungen und Motive zurückführen lassen, ist die Unterscheidung zwischen Freund und Feind.“ (Schmitt, C.: Der Begriff des Politischen, Berlin 1963, S.26) Schmitt beschreibt in existentialistischer Weise die Freund-Feind-Gruppierungen existentialistisch. Der politische Feind ist derjenige, der durch sein bloßes Dasein für jemanden zur Gefahr wird. „Der politische Feind (…) ist eben der andere, der Fremde, und es genügt zu seinem Wesen, daß er in einem besonders intensiven Sinne existentiell etwas anderes und Fremdes ist, so daß im extremen Fall Konflikte mit ihm möglich sind, die weder durch eine im voraus getroffene generelle Normierung, noch durch den Spruch eines „unbeteiligten“ und daher „unparteiischen“ Dritten entschieden werden können“ (Ebd., S. 27)

[87]Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.): Die Kultur als Machtfrage. Die Neue Rechte in Deutschland, Düsseldorf 2003, S. 90ff

[88] Ruhrmann, G.: Medienberichterstattung über Ausländer: Befunde –Perspektiven – Empfehlungen, in: Butterwegge, C./Hentges, G./Sarigöz, F. (Hrsg.): Medien und multikulturelle Gesellschaft, Opladen 1999, 95-108, hier S. 101

[89] Schmid, Die extreme Rechte in Frankreich, a.a.O., S. 32

[90] Schmitt, C.: Der Begriff des Politischen, Berlin 1963, S. 26. Dort heißt es weiter: „Politisch gesehen ist der Feind derjenige, dessen Handlungen und Interessen mit unseren Handlungen und Interessen in Konflikt geraten können, und in diesem Sinne gibt es immer einen Feind. Seine Existenz zu ignorieren oder zu leugnen, ist nur dazu angetan, gerade jene Bedingungen zu schaffen, die es diesem Feind erleichtern, die seinen Interessen entspringenden Pläne zu verwirklichen.“ (Ebd., S. 103f)

[91] Reinfeldt, S./Schwarz, R.: ,Ethnopluralismus` made in Germany, in: Kellershohn, H. (Hrsg.): Das Plagiat. Der völkische Nationalismus der Jungen Freiheit, Duisburg 1994, S. 213-232,  hier S. 214

[92] Vgl. dazu JF vom 23.2.2007/Bäkermann, M:: Die Erbschaft regeln. Der Kulturwissenschaftler Manfred Pohl prognostiziert ein baldiges Ende der Dominanz des europäischstämmigen Mannes, S.4; JF vom 30.3.2007/Ulfkotte, U.: Wir sind zu tolerant! Islamistischer Terror: Die Gefahr wächst – auch in Deutschland/Nur eigene Werte können das Abendland retten, S.5; JF vom 30.3.2007/Stolz, R.: Dokument der deutschen Geistesmalaise,S.9

 

[93] Reinfeldt, S./Schwarz, R.: ,Ethnopluralismus` made in Germany, in: Kellershohn, H. (Hrsg.): Das Plagiat. Der völkische Nationalismus der Jungen Freiheit, Duisburg 1994, S. 213-232, hier S. 216

[94] Ebd.

[95] Ebd.

[96] Cremet, J./Krebs, F./Speit, A.: Jenseits des Nationalismus. Ideologische Grenzgänger der „Neuen Rechten“- Ein Zwischenbericht, Hamburg/Münster 1999, S. 44

[97] Pfahl-Traughber, A.: Konservative Revolution und Neue Rechte. Rechtsextremistische Intellektuelle gegen den demokratischen Verfassungsstaat, Opladen 1998, S. 84

[98] Kellershohn, H.: Volk, Staat und Nation, in: Braun, S, Voigt, U. (Hrsg.): Die Wochenzeitung 'Junge Freiheit' , Wiesbaden 2007, S. 120f

[99] Pfahl-Traughber, A.: Rechtsextremismus in der Bundesrepublik, 3. Auflage, München  2001, S. 46f

[100] Zitiert aus: Stern, F.: Kulturpessimismus als politische Gefahr. Eine Analyse nationaler Ideologie in Deutschland. Stuttgart 2005, S. 164

[101] Butterwegge, C.: Entwicklung, gegenwärtiger Stand und Perspektiven der Rechtsextremismusforschung, in: Ders./Griese, B./Krüger, C. u.a.: Rechtsextremisten in Parlamenten, Opladen 1997, S. 9-53, hier S. 32

[102] Jung, E.J.: Deutschland und die konservative Revolution, Berlin 1932, S. 380

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