Pressemitteilung FemBlock zur Pressekonferenz 04.02.20

Event Datum: 
Freitag, Februar 7, 2020 - 13:00
Stadt/Region: 
Am 04.02.20 hat in Dresden eine Pressekonferenz des Aktionsbündnisses 13. Februar 2020 stattgefunden. Dazu haben wir diese Pressemitteilung veröffentlicht.

Als Feministischer Blockieren stellen wir uns gegen das offen faschistische Gedenken des Naziaufmarsches und rufen zu Demonstrationen gegen den Naziaufmarsch auf. Außerdem kritisieren wir städtisch-bürgerliche Veranstaltungen, die eine Täter-Opfer-Umkehr betreiben. Dies werden wir in der Öffentlichkeit in Form einer feministischen Aktionswoche mit Vorträgen, Workshops, Kundgebungen und Demonstrationen tun. Aktivist*in Lucy Weintraut dazu: „Dresden gedenkt ausgerechnet am 13. Februar der Opfer von Krieg und Faschismus und das gemeinsam mit dem Gedenken an den alliierten Luftangriff vor 75 Jahren. Es wird also so getan, als wäre das alles das gleiche und als wäre der Luftangriff keine völlig gerechtfertigte und notwendige Reaktion auf den Nationalsozialismus und von Deutschland begonnenen Krieg gewesen.“
Aktivist*in Sascha Tiede ergänzt: „Dresden will Symbol für Versöhnung und Frieden sein und sich als progressive, aufgeklärte Stadt darstellen, die nur immer wieder Opfer von Pegida, Nazis, Afd und anderen rechten Strukturen werde. Dabei tun die Stadt und das Land viel zu wenig gegen faschistische Strukturen. Durch gewählte rechte Parteien sind sie leider inzwischen vielmehr Teil davon. Und Stadt und Land tun auch ausgesprochen wenig gegen die Gesellschaftsstrukturen, auf denen Faschismus und Rechtsruck aufbauen, also wenig gegen Antisemitismus, Rassismus und patriarchale Mechanismen.“ Gerade jetzt, wo rechte Parteien wie die AfD alles dafür tun Selbstbestimmung und Gerechtigkeit zu unterbinden und den Opfermythos in Dresden zu stärken, ist es von dringender Notwendigkeit städtisches Gedenken zu hinterfragen und sich einem antifaschistischen feministischen Protest anzuschließen. Feministischer Antifaschismus und antifaschistischer Feminismus ist unsere Antwort auf faschistische Bewegungen sowie Opfermythos und verklärendes Gedenken jeglicher Art. Teil rechter und bürgerlicher Strukturen ist auch ihr Antifeminismus bzw. in manchen Fällen ihre Vorstellungen von Feminismus, die über mangelnde Frauenquoten in Aufsichtsräten kaum hinausgehen. Feminismus darf sich nicht nur auf die Kritik von patriarchalen Strukturen beschränken sondern muss sich ebenso entschieden gegen rassistische, kapitalistische und faschistische Machtverhältnisse stellen und diese angreifen. Feministischer Blockieren sieht eine breite feministische Bewegung als fähig, diese unterdrückenden Gesellschaftsstrukturen zu benennen und abzubauen. Aktivist*in Lucy Weintraut: „Wir kämpfen für eine breite feministische Bewegung, die antifaschistische Verantwortung gegen Nationalismus in Vergangenheit und Gegenwart übernimmt und das Potential hat, Geschichte aufzuarbeiten und konservativen und rechten Interessen etwas entgegen zu setzen.“
Aktivist*in Sascha Tiede: „Nur mit einem gemeinsamen Verständnis patriarchaler, rassistischer, kapitalistischer und faschistischer Strukturen kann eine tatsächliche, umfassende Verbesserung der unleugbar ungerechten Welt, in der wir leben, entstehen.“
Lucy Weintraut: „Wir wollen einen Feminismus, der gegen sexualisierte Gewalt und Abtreibungsgegner*innen auf die Straße geht, aber auch gegen Rechtsruck und Faschismus, gegen Rassismus und Antisemitismus. Wir wollen einen Feminismus für eine gerechtere Gesellschaft, in der alle Menschen frei von Hierarchien, Ausbeutung und Geschlechternormen ihr Leben gemeinsam gestalten können. Und wir wollen, dass diese Hierarchien und Normen in allen gesellschaftlichen Bereichen erkannt, benannt und bekämpft werden! “
Feministischer Blockieren befürwortet aus diesem Grund den Protest am 13. und 15. Februar, sowie weiterführende antifaschistische und feministische Kämpfe gegen die vermeintliche Neutralität der bürgerlichen Mitte, die AfD und andere rechte Gruppen und Parteien.

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