Flensburg: „Abolish prisons“ Silvester zum Knast

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Abolish prisons - Flensburg - Silvesterdemo

Wir dokumentieren hier ausschnittsweise eine auf der heutigen (alljährlichen) Silvester-Demo zum Flensburger Knast gehaltene Rede:
Wir richten uns an die Menschen vor und hinter den Gitterstäben. Wie jedes Jahr sind wir auch an diesem Silvestertag vorm Knast um unsere Ablehnung gegen dieses menschenverachtende System zum Ausdruck zu bringen und euch da drinnen solidarische Grüße zu schicken.

Mit Knästen lassen sich keine Probleme lösen. Knäste machen keine Getöteten lebendig. Knäste helfen nicht den Sexismus und die damit verbundene Gewalt in dieser Welt zu beenden. Durch Knäste bekommen Menschen nicht das Geld um Tickets für den Bus zu kaufen.

Dafür schafft das Einsperren neue Probleme, die Menschen hinter den Gittern kennen diese wohl zur genüge.. Was bitte soll es denn für Gutes aus Menschen herausholen, diese nichts mehr selbst entscheiden zu lassen? Natürlich steigen Aggression und Gewalt wenn Menschen eingesperrt werden. Alle Statistiken sagen, dass Knäste nichts bringen um Kriminalität zu verhindern, sondern im Gegenteil mehr erzeugen.

Aber warum gibt es dann überhaupt Knäste? Gefängnisse dienen dazu das Ganze System am Laufen zu halten. Es sollen die anderen sein, die eingesperrt werden. Die bösen, Gewalttäter, die um die sich eine Gesellschaft nicht kümmern muss. Die gibt es nicht. Wir sind alle Menschen, Produkte unserer Umwelt und unserer Entscheidungen. Vielleicht manchmal eine falsche – oder auch eine richtige – die uns in den Knast bringt. Wir sind auch hier, weil wir genauso gut auf der anderen Seite der Mauern sitzen könnten, weil das oft genug auch nur eine Sache des Zufalls ist.

Wir träumen. Wir träumen von einer Welt ohne Knäste, ohne Bullen, ohne Gerichte. In der Menschen aufeinander achten, statt die Verantwortung an Bullen oder Behörden abzuschieben und die Probleme lieber eingesperrt werden als sich ernsthaft über eine Lösung Gedanken zu machen. Wir wagen zu träumen und hören nicht mit dem Träumen auf. Wir kämpfen für eine solche Welt, denn wir wollen frei sein, freier als die jetzige Welt uns lässt.

Auf dass die Mauern einstürzen, bis das alle frei sind!

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