Vortrag radikaler Antizionistin an der Uni Hannover aufgelöst

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Ein weiterer Versuch, einen Vortrag von Udi Raz an der Leibniz Universität Hannover (LUH) abzuhalten, ist wieder gescheitert. 

Raz sollte ursprünglich am 18.11.2025 am Institut für Religionswissenschaften unter der Leitung von Carmen Becker zum Thema „Jews. Despite Germany“ referieren. Wenige Tage zuvor wurde ein Dossier veröffentlicht, in dem Raz` offene Unterstützung für Terrorgruppen und antizionistischer Antisemitismus anschaulich belegt wurden (https://docs.google.com/document/d/e/2PACX-1vQdokC7wAftbtOZm34jAjc_2gKAESkyDbwIxMi5WO_LTk3kB5kjOVU1miwDkIQQ71YlZbY_HikToydr/pub). Auf Basis dieser Nachweise musste die Uni dem entstandenen öffentlichen und politischen Druck nachgeben und die Veranstaltung kurzfristig absagen. Verlegt wurde Raz' Vortrag spontan zum Künstlertreff Garage Nord, der schon häufiger Austragungsort für antizionistische Gruppen und Events war (https://www.mena-watch.com/antisemitismus-hannover-kunst-und-kulturszene/).

Diesen Rückschlag wollten sich die lokalen ProponentInnen der sich immer weiter radikalisierenden pro-palästinensischen Protestszene nicht gefallen lassen. Udi Raz ist in diesem Milieu ein Star und bietet als jüdische Kronzeugin gegen Israel die ideale Entlastung für linke AntisemitInnen bei gleichzeitiger Immunisierung. Eine leicht zu durchschauende Strategie, die aber auf große Nachfrage trifft.

Die „Students for Palestine“ (SfP) kündigten für den 3.12.2025 einen Nachholtermin an der LUH an, obwohl seitens der Universität kein Raum dieser Gruppe zur Verfügung gestellt wird. Zuerst sollte der Vortrag in einem Raum des Englischen Seminars im Rahmen eines Tutoriums für amerikanische Literatur stattfinden. Dieser wurde ihnen wieder aufgrund des Drucks auf die Uni-Leitung, die diesen Druck weitergab, wieder entzogen. Noch am selben Tag wurde ein Ausweichort am Schneiderberg angekündigt, wo sich mehrere Institute und studentische Räume befinden. Vor dem Gebäude sammelte sich ein pro-israelischer Gegenprotest mit einem Dutzend Personen aus dem bürgerlichen Milieu unter dem Motto „Hass ist keine Wissenschaft“. Im wichtigen selbstverwalteten linken Raum Elchkeller waren Raz und co. ebenfalls nicht willkommen. Stattdessen zog die ca. 30-köpfige Gruppe um Raz, den VeranstalterInnen und dem Publikum in einen kleinen Seminarraum um. Dort konnte Raz einige Minuten in Wassermelonenkippa, Kufiyah und einem Pulli mit der Aufschrift „long live the intifada“ referieren, bis eine Dozentin vom Hausrecht Gebrauch machte und den Veranstaltung auflöste. Nachträglich ließ der Uni-Präsident unter Begleitung von Polizisten alle Personen des Gebäudes verweisen.

Im Nachtrag verdoppelten die Students for Palestine nicht nur die tatsächliche und anhand von Fotos belegbare ZuschauerInnenzahl auf gelogene 60 Personen, sondern inszenieren sich als Opfer „extremer Repression“. In kindlicher Manier bedanken sie sich gleichzeitig dafür, Räume und Technik der Uni benutzt haben zu dürfen. Raz hingegen beschwört die eigene Community und deutet ebenso diesen Niederlage zum Sieg um. Überhaupt zielt Raz ganze Rhetorik auf einen Erlösungsantizionismus, denn „Gaza will set us free“. Am selben Abend lieferten zwei Referenten der Gesellschaft für kritische Bildung hilfreiche Erklärungsansätze für dieses Phänomen dort, wo SfP und Raz hinwollten, im Elchkeller. Sie sprachen über die Umdeutung des Holocaust und welche schwerwiegenden Konsequenzen die Entwicklungen seit dem 7.Oktober 2023 auf die Erinnerung und den zunehmenden Antisemitismus haben.

Während diese Gruppe selbst eine vermeintlich fehlende Wissenschaftsfreiheit beklagte, attackierte sie kurz darauf antifaschistische und feministische Gruppen und Einzelpersonen. Am 5.12. verleumdeten SfP anlässlich eines Vortrags von Veronika Kracher zum Thema Incels im linken Freiraum Sturmglocke die veranstaltenden Gruppen als "Faschist*innen". Bei dieser Verunglimpfung blieben sie nicht stehen und riefen mit der Aufforderung „behandelt sie auch so“ zur Gewalt gegen antisemitismuskritische FeministInnen auf. Kurz zuvor hängten selbsternannte Antifaschisten aus dem Umfeld von OAT ein Banner fälschlicherweise vor die Glocksee statt der Sturmglocke mit dem Gewaltaufruf „Rassisten wegkrache(r)n“, womit ebenfalls die Referentin gemeint war. Ein neuer Tiefpunkt dieser marginalen, aber lauten autoritären AntizionistInnen.

Solidarität mit Veronika Kracher!

 

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