Schulter an Schulter gegen die Repression
Phantomjagd in Sachsen
Es war ein großes Ärgernis für die sächsischen Ermittlungsbehörden: zunächst jagten sie lange Jahre ein Phantom und mussten Verfahren nach Verfahren einstellen. Eine kriminelle "Antifa-Vereinigung" konnten sie nicht nachweisen. Als es ihnen dann endlich doch gelang vier Antifaschist*innen wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung in Dresden zu verurteilen, fehlten dummerweise wichtige Angeklagte, denen man ebenso den Prozess machen wollte.
Im November 2025 ist es leider soweit: insgesamt sieben Beschuldigte werden zusammen gekarrt für ein weiteres Spektakel vor dem Dresdner Oberlandesgericht. Schon heute kursiert dieser Prozess in den Medien als Mammutverfahren. Was von alldem Zinober am Ende übrig bleibt, werden wir sehen. Es wäre ja nicht das erste Verfahren, bei dem sich der Justizapparat gründlich blamiert. Doch auch dieses Mal werden wir die Angeklagten durch dieses Verfahren begleiten und sie am Ende in die Arme schließen: Repression hin oder her.
Organisiert den Antifaschistischen Selbstschutz
Nazis morden, brandschatzen, vergewaltigen, demütigen und verletzen. Das ist nicht optionaler Bestandteil, das ist die DNA ihrer Ideologie. Doch das was wir heute als Rechtsruck bezeichnen, geht weit über organisierte Neonazis hinaus. Vom rassistischen Pöbler in der Straßenbahn, über die mysogyne Incelwelt bis hin zum parlamentarischen Engagement gegen Transrechte: einig sind sich alle in ihrer menschenfeindlichen Ideologie.
Diese Ideologie schreitet vom Wort zur Tat. Unser Ziel und unsere Aufgabe als Antifaschist*innen ist es, uns zusammenzuschließen um dieser Gewalt entgegentreten zu können. Wir müssen die Drahtzieher*innen denunzieren und ihre Aktivitäten ans Licht bringen. Dabei sind wir nicht allein.
Viele tausend Menschen sind in den letzten Jahren auf die Straße gegangen gegen Faschismus. Sie können wir ansprechen und für unsere Sache begeistern, heute viel eher als noch vor 20 Jahren. Mit der Kraft der Vielen können wir uns gegen die mörderische Brutalität von Neonazis genauso wehren, wie gegen die zahlreichen alltäglichen Anfeindungen.
Solidarität gegen den Wahn
Unsere stärkste Waffe ist kein Knüppel und auch kein Demotraining. Sie klingt auf dem Papier so hohl und ist doch wenn wir sie konkret in unsern Kämpfen und im Alltag erleben so viel und so reich: unsere Waffe ist die Solidarität.
In dieser Gesellschaft zählt das Gemeinsame so wenig und das Einzelne so viel. Jede*r für sich, bis alle am Ende sind. Der neoliberale Wahn vom Kampf nur um das eigene Ich, nur die eigenen Interessen, nur den eigenen Vorteil, ist mindestens Mitschuld am Erstarken des Faschismus. Die Zerstörung des Planeten, der Raubbau an unser aller Gesundheit und die Überwachung der auf sich selbst gestellten Individuen wurde durch den Neoliberalismus begonnen. Durch den Faschismus wird all das heute auf die Spitze getrieben.
Genau deshalb wollen und müssen wir zusammenrücken. Nach unseren politischen Gemeinsamkeiten sollten wir suchen. Zusammen können wir etwas besseres schaffen als diese Nation, als diesen Sauhaufen korrupter Wirtschaft und Polititk. Diesen ganzen Irrsinn, von dem das neue Antifa-Verfahren am OLG in Dresden ein ganz kleiner Teil ist, den lassen wir uns nicht als alternativlos verkaufen!
Mit Liebe und Wut für eine bessere Zukunft! Alerta Antifascista!
