Digitale Souveränität: Wie die Bundesregierung das Fediverse fördern könnte
<p>Die Abhängigkeit von der Tech-Oligarchie und deren Nähe zu Trump sind ein Problem. Dabei wäre eine Förderung dezentraler und gemeinwohlorientierter Infrastrukturen gar nicht so teuer.</p>
<figure class="wp-caption entry-thumbnail"><img width="860" height="484" src="https://cdn.netzpolitik.org/wp-upload/2025/02/fediverse-schematisch-860x... class="attachment-landscape-860 size-landscape-860 wp-post-image" alt="Darstellung von vernetzten Diensten, im Hintergrund ein Sternenhimmel" decoding="async" loading="lazy" srcset="https://cdn.netzpolitik.org/wp-upload/2025/02/fediverse-schematisch-860x... 860w, https://cdn.netzpolitik.org/wp-upload/2025/02/fediverse-schematisch-1200... 1200w, https://cdn.netzpolitik.org/wp-upload/2025/02/fediverse-schematisch-380x... 380w, https://cdn.netzpolitik.org/wp-upload/2025/02/fediverse-schematisch-1536... 1536w, https://cdn.netzpolitik.org/wp-upload/2025/02/fediverse-schematisch-2048... 2048w, https://cdn.netzpolitik.org/wp-upload/2025/02/fediverse-schematisch-660x... 660w, https://cdn.netzpolitik.org/wp-upload/2025/02/fediverse-schematisch-160x... 160w" sizes="auto, (max-width: 860px) 100vw, 860px" /><figcaption class="wp-caption-text">Im Gegensatz zu vielen kommerziellen Angeboten sind im freien Internet die Dienste miteinander verbunden. <span class='media-license-caption'> – <a class="" rel="license" target="_blank" href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de">CC-BY-SA 4.0</a> <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fediverse_mosaic.svg" >Tobias Buckdahn / Bearbeitung: netzpolitik.org</a></span></figcaption></figure><p>Das Zentrum für Digitalrechte und Demokratie schlägt vor, dass die Bundesregierung stärker in die Förderung digital souveräner und dezentraler Infrastrukturen einsteigen soll. Ausgehend davon, dass die digitale Öffentlichkeit fest in der Hand von ein paar wenigen Tech-Oligarchen sei, müssten jetzt Alternativen wie das <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Fediverse">Fediverse</a> und auch das <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/AT_Protocol">AT Protokoll</a> gestärkt werden, damit man in Zukunft überhaupt noch „Wahlfreiheit sowie Souveränität über digitale Plattformen und Datenflüsse“ habe.</p>
<p>Dem Zentrum für Digitalrechte und Demokratie (ZDD) <a href="https://digitalrechte.de/news/fuer-ein-souveraenes-internet-warum-die-po... dabei ein strukturiertes Innovations-Förder-Programm</a> vor. Dieses soll Bund und Länder befähigen, gezielt Strukturen für eine souveräne digitale Öffentlichkeit aufzubauen. Wenn es nach der Organisation geht, soll es schnell gehen: Schon am 18. November könnten Friedrich Merz und Emmanuel Macron beim Europäische Gipfel zur Digitalen Souveränität in Berlin den „Booster“ für offene Infrastruktur verkünden.</p>
<h3>Sofortprogramm für digitale Souveränität</h3>
<p>Angesiedelt werden sollte die Organisation nach dem Wunsch des Think Tanks bei der Sovereign Tech Agency oder dem Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS). Alles solle schnell in Gang kommen, damit die Förderung schon 2027 oder 2028 starten könne. Für die Vergabe von Fördergeldern könnten Projekte wie der Prototype Fund als Vorbild dienen, schreibt Markus Beckedahl, der heute Geschäftsführer beim ZDD ist.</p>
<p>Parallel zu Fördergeldern solle es auch Beratungsstrukturen für Behörden, Medien, Bildungseinrichtungen und Zivilgesellschaft geben, abrunden soll das Programm begleitende Forschung. Neben diesen Maßnahmen solle auch die Bundesregierung mit gutem Beispiel vorangehen: Nach dem sogenannten +1-Prinzip sollten alle Ministerien mindestens eine gemeinwohlorientierte, dezentrale Plattform nutzen. Dies ließe sich auch einfach in der Geschäftsordnung verankern.</p>
<p>Zusätzlich könnte in Rundfunkstaatsverträgen verankert werden, dass öffentlich-rechtliche Sender immer auch im Fediverse publizieren müssen – und sich nicht auf kommerzielle Plattformen beschränken dürfen. Im Gemeinnützigkeitsrecht könne zudem verankert werden, dass Open Source gemeinnützig wird.</p>
<p>Das Zentrum für Digitalrechte und Demokratie geht davon aus, dass man schon mit einem zweistelligen Millionenbetrag eine digitale Infrastruktur gestärkt werden könne, die wirklich unabhängig, demokratisch und innovativ sei.</p>
<span class="vgwort"><img loading="lazy" decoding="async" src="https://vg03.met.vgwort.de/na/8bb5bf45b24d473f89dd1194f7f6186c" width="1" height="1" alt="" /></span><hr id="spenden" /><p>Die Arbeit von netzpolitik.org finanziert sich zu fast 100% aus den Spenden unserer Leser:innen. <br>Werde Teil dieser einzigartigen Community und unterstütze auch Du unseren gemeinwohlorientierten, werbe- und trackingfreien Journalismus <a href="https://netzpolitik.org/spenden/?via=rss">jetzt mit einer Spende</a>.</p>