Angry auf Angry Birds -eine Kritik
Angry auf Angry Birds
Ich beziehe mich dabei auf den Indymedia Text: Düsseldorf Bahnsabotage vom 31.07.25. ist aber auch verständlich ohne den gelesen zu haben
Letztens, als ich mit meinem Vater telefonierte, fragte er gegen Ende des Gesprächs, ob ich von der Zug-Sabotage in Düsseldorf gehört habe. Ich hatte nicht davon gehört, aber suchte kurz mal im Internet danach. Eine Strecke bei Düsseldorf wurde sabotiert, tausende Menschen kamen nicht dort hin, wo sie hinwollten oder nur mit krasser Verspätung. Es folgte ein Bekenner*innen-Schreiben auf Indymedia vom „Kommando Angry Birds”. Ich versicherte meinem Vater, dass das bestimmt wieder eine russische False-Flag-Aktion(wie beim Bauschaum Auto sabotage) war und das ja jedem linken ökologischen Verständnis widerspricht.
Ich glaube wirklich, dass diese Aktion und das Schreiben nicht aus der Bewegung kommen. Aber warum braucht es dann überhaupt eine Kritik? Einerseits habe ich die Sorge, dass doch ein paar Leute diese Aktion positiv bewerten, und möchte deshalb darauf eingehen, warum solche Aktionen genau das Gegenteil von dem bewirken, was sie vorhaben. Andererseits möchte ich die Frage stellen, wie wir als linke Bewegungen besser auf solche Ereignisse reagieren können, da uns solche Aktionen massiv schaden können. Als linke Bewegung ist unsere Basis immer die Menge der Menschen. Wir haben keine großen Konzerne auf unserer Seite und keine Millionen Euro, mit denen wir um uns werfen können. Wenn wir unserer Basis, den Menschen, aber einfach die Zugfahrt vermiesen und durch Ausfälle von S-Bahnen bis ICEs alle nur genervt sind, dann schneiden wir uns nur ins eigene Fleisch. Wenn wir uns positiv darauf beziehen oder sogar ähnliche Aktionen vorschlagen, entfernen wir uns auch von denen die unter den aktuellen Verhältnisse (hohe Mieten, schlechte Arbeitsverhältnisse und ökologischer Krisen) am meisten leiden . Auch der Gedanke, dass jeder wirtschaftliche Schaden zählt, spricht von fehlender Weitsicht und Strategielosigkeit, denn was wir tun, hat weitere Auswirkungen, auch auf die breitere Bewegung.
Vor Kurzem hat die Bahn angekündigt, den Güterverkehr massiv zu reduzieren und 5.000 Stellen zu streichen. Das wird zu einer Verlagerung des Güterverkehrs auf die Straße führen. Hier wäre eine sinnvolle Möglichkeit, mit ökologischer Perspektive zu intervenieren und den Schulterschluss mit denjenigen zu suchen, die ihren Job verlieren sollen. Doch auch im Bereich Sabotage haben wir in den letzten Jahren positive Beispiele gesehen: Immer dann, wenn zielgerichtet der Strom bei RWE und Tesla ausfiel oder wenn Waffenkonzerne Schaden beklagten. Immer dann ist klar zu sehen, gegen wen es sich richtet. Diese Aktionen haben das Potenzial, oft allmächtig wirkende Milliardäre wie Elon Musk infrage zu stellen oder die absurde kapitalistische Logik für einen Moment zu unterbrechen. Wichtig ist aber auch das diese Aktionen im Kontext von aktuellen kämpfen stehen. Und es eine gegenseitige Bezugnahme von direkter Aktion und Breiterer linker Bewegung gibt.
Menschen nehmen bei Angry Birds also wahr, dass Linke gegen sie arbeiten. Leuten wie NRWs Innenminister Reul können das ausnutzen um vor der Gefahr von links zu warnen, das Gesellschaftliche Bild, dass linke 'Chaoten' seien wird dadurch gestärkt. Hilft es dagegen, dass sich auch radikale linke Gruppen von solchen Aktionen abgrenzen? Vielleicht, doch am meisten hilft wahrscheinlich die klare Verankerung in der Gesellschaft. Denn wenn klar ist, dass die linke Bewegung nicht für die eigene Szene-Kultur, sondern für die Gesellschaft einsteht, treffen uns solche gesellschafts
