Aktivitäten vom III. Weg und neue Mitglieder der NRJ in Ostberlin

Emailadresse: 
SPAMSCHUTZdritterwegrecherche@riseup.netBITTEENTFERNEN

Am 26. Juli 2025 veranstaltete die „Nationalrevolutionäre Jugend“ (NRJ) vom „III. Weg“ eine Art Aktionstag in den Berliner Ortsteilen Hellersdorf, Marzahn und Hohenschönhausen. In den Wochen zuvor war die Partei mit ihrer Jugendgruppe bereits verstärkt in Hohenschönhausen aktiv und verbreitete im Rahmen der laufenden Kampagne „Unsere Alternative heißt Revolution“ massiv Propaganda. Die Aktionen scheinen vor allem dazu zu dienen, Neumitglieder und Anwärter*innen für die NRJ niedrigschwellig in die politische Arbeit einzuführen und so dauerhaft an die Partei zu binden. Im Folgenden haben wir die unterschiedlichen Ereignisse in einer kleinen Chronik zusammengefasst und beteiligte Neonazis zusammengestellt.

 

16./17.Juli
In der Nacht vom 16. auf den 17. Juli werden in Berlin-Hohenschönhausen im Bereich der Falkenberger Chaussee Flyer der Kampagne „Unsere Alternative heißt Revolution“ vom „III. Weg“ gesteckt.

18. Juli
Am Nachmittag treffen sich rund 20 Neonazis vom „III. Weg“ und der NRJ am S-Bahnhof Wartenberg, um im Zuge einer selbsternannten „Basisarbeit“ massiv Flyer im Kiez zwischen der Bahntrasse, der Zingster Straße und der Ahrenshooper Straße zu verteilen. Unter ihnen befinden sich bekannte Kader wie Oliver Oeltze, Lilith Evler, Erik Storch, Wicky Wietasch, Yvonne Storch, Leander Schulze, Lennart Henze, Larsen Aslan und Luca Böttcher. Zudem noch zahlreiche Neonazis aus der NRJ und deren Umfeld anwesend. Nach der Verteilaktion fuhren u.a. Erik Storch, Larsen Aslan, Wicky Wietasch und Luca Böttcher zum „Star Burger“ an der Prenzlauer Promenade. Die Neonazi-Flyer wurden noch am gleichen Abend von engagierten Antifaschist*innen aus den Briefkästen entfernt (https://de.indymedia.org/node/526662).

26. Juli
Die Vielzahl an Aktivitäten vom „III. Weg“ und der NRJ an diesem Tag lassen darauf schließen, dass es sich um einen Aktionstag der Partei handelte. Dabei dürfte es kein Zufall sein, dass dieser parallel zum Berliner CSD stattfand. Die Pride-Demonstration ist ein Reizobjekt für den „III. Weg“. Bereits 2023 versuchten einige Jungmitglieder Teilnehmende vom CSD am Alexanderplatz anzugreifen, scheiterten allerdings dabei am antifaschistischen Widerstand (https://de.indymedia.org/node/293399).

Bereits am Morgen des 26. Juli sprühten Mitglieder der NRJ in Hellersdorf am Beerenpfuhlgraben ein Graffiti mit dem Wortlaut „Berlin Erwache“. Dieses hielt nur wenige Stunden. Im Anschluss führten ungefähr 13 Neonazis einen Informationsstand auf dem Alice-Salomon-Platz in Hellersdorf durch. Dies wiederholten sie am Nachmittag vor dem Einkaufscenter Eastgate in Marzahn. Von dort fuhren vor allem die jungen Mitglieder der NRJ mit der Bahn zum S-Bahnhof Wartenberg. Auf dem Sportplatz Am Berl führten dann rund 16 Neonazis eine Stunde lang ein öffentliches Training durch. Unter ihnen waren bekannte Parteimitglieder wie Erik Storch, Wicky Wietasch, Lennart Henze und Luca Böttcher, welche teilweise das Training anleiteten. Unter den anderen Neonazis befanden sich neben einigen bisher unbekannten Gesichtern auch NRJ-Aktivisten wie „Dustin Wegener“ (vermeintlich aus Eisenhüttenstadt), „Emil Nitschke“ (vermeintlich aus Wellmitz) sowie „Nick Steinfels“. Die Neonazigruppe posierte am Sportplatz für ein gemeinsames Bild. Diese Form der neonazistischen Raumaneignung lässt darauf schließen, dass das Training eine Reaktion auf die Entfernung der Flyer aus den Briefkästen in der Woche zuvor war. Dennoch lässt die Wahl des eher versteckten Orts vermuten, dass Neonazis mit Ortskenntnissen aus Hohenschönhausen an der Planung beteiligt waren.

Wer Hinweise zu den beteiligten Neonazis hat, kann diese gerne an dritterwegrecherche@riseup.net senden.

Bilder: 
webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen