FZ Wien soll geschlossen werden

Event Datum: 
Freitag, Dezember 6, 2019 - 16:30
Stadt/Region: 
FZ BLEIBT! Protest an die Stadt Liebe Freundinnen und Verbündete, das FZ Wien (autonom feministisches Frauen-Lesben-Mädchen-Migrantinnen-Zentrum) braucht deine/eure Unterstützung: Bitte schreibt Protestmails (mögliche Vorlage und Adressen der Zuständigen weiter unten im Text, Versionen des Aufrufes auch in englisch,spanisch, italienisch u. französisch gibt es bei Rückfrage gerne, auch in Mailform.Bitte e-mail an <fzbleibt@riseup.net>. Schickt den Solidaritätsaufruf weiter an solidarische FrauenLesben! Wir freuen uns, von euch zu hören. Feministische Grüße FZ Wien Frauen/Mädchen/Lesben

Solidarität mit dem FZ Wien!

Das Kommunikationszentrum für Frauen, Lesben, Mädchen und Migrantinnen, kurz FZ (Frauenzentrum), ist ein autonomer, feministischer, öffentlicher Ort für Frauen, Lesben,
Mädchen und Migrantinnen und wurde vor 40 Jahren als Verein gegründet. Das FZ ist damit eines der ältesten Frauenzentren in Europa!
Seit 38 Jahren befinden sich die Räumlichkeiten des FZ im 9. Bezirk Wiens, Währinger Straße 59 auf STIEGE 6. In all diesen Jahren haben hier unzählige FrauenLesben und FrauenLesben-Kollektive als ein Mittelpunkt der radikalen FrauenLesben-Bewegung zu den unterschiedlichsten Themen und Schwerpunkten aus feministischer Sicht politisch gearbeitet und gegen alle damit einhergehenden Widerstände und Repressionen gekämpft. Viele feministische Projekte und Vereine entstanden, die sich auch heute noch aktiv und in Solidarität für ein besseres Leben in der FrauenLesben-Bewegung und/oder in der LGBTIQ-Bewegung engagieren.
Das FZ wurde mit dem Geld und der unbezahlten Arbeit vieler FrauenLesben über die Jahre in Stand gehalten! Inhaltlich politisch gearbeitet wurde und wird in Selbstverwaltung und basisdemokratisch. Unser Ziel ist nach wie vor die Abschaffung des Patriarchats und die Gestaltung einer Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung - weltweit.
Backlash und neoliberale Politik, auch in Wien, gefährden nicht nur akut den Standort des FZ, sondern löschen auch gerade in Zeiten wie diesen unsere Sichtbarkeit als politische Subjekte und (ver)hindern unsere Weiterarbeit. Die Stadt Wien - als Eigentümerin der „Immobilie Währinger Straße 59“ will mit dem WUK (Verein zur Schaffung offener Werk-
stätten und Kulturhäuser) so schnell wie möglich einen Mietvertrag für das gesamte Gebäude abschließen. In ebendiesem gibt es jedoch seit der Besetzung 1981 zwei eigenständige Bestandsnehmerinnen: Das FZ (Stiege 6) und das WUK (Stiege 1-5). Die Stadt Wien verhandelt bzgl. dieses einzigen Mietvertrages ausschließlich mit dem WUK. Durch den Abschluss soll also dem FZ die Eigenständigkeit mittels Vertrages geraubt werden.

Eckpunkte des geplanten Mietvertrages sind:
• Die Stadt Wien koppelt die Sanierung des Gebäudes Währinger Straße 59 an die Bedingung, den Mietvertrag abzuschließen.
• Ein Teil der Sanierungskosten von 22,3 Millionen Euro soll durch Mieten
„refinanziert“ werden. Nach Auskunft der zuständigen Geschäftsgruppe der Stadt Wien (Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen) bedeutet das für das FZ: 60.000,00 Euro im Jahr zu zahlen!
• Zusätzlicher Vertragsinhalt ist ein Eingriff der Stadt Wien in und durch die Mitsprachebei der Raumvergabe.
• Der Mietvertrag soll auf 20-25 Jahre befristet sein - bei einer geschätzten Bauzeit von
10 Jahren bei laufendem Betrieb.
Der WUK-Vorstand hat der Stadt Wien in den Verhandlungen zwar mitgeteilt, dass es zwei Bestandsnehmerinnen gibt, die Stadt Wien besteht bisher jedoch auf nur einen Vertragspartner. Ein solcher Abschluss hat das Ende der Selbstständigkeit und autonomen Selbstverwaltung des FZ zur Folge.
Bisher fanden seitens der Stadt Wien mit dem FZ keine Verhandlungen statt.
Die Pläne der Stadt Wien haben Kommerzialisierung und politische Kontrolle zum Ziel und die Zerstörung eines selbstbestimmten, nicht-kommerziellen, kollektiven links-feministischen FrauenLesbenRaums.Für das FZ ist es unumstößlich, dass das WUK für die Tatsache der zwei Bestandsnehme-
rinnen (WUK und FZ) in der Währinger Straße 59 eintritt und die Verhandlungen mit der Stadt Wien dementsprechend weiterführt.
Es ist ein Angriff mittels struktureller Gewalt gegen immer noch erforderliche Frauenbefreiungsarbeit und linke feministische Politik. Diese Angriffe gilt es mit Eurer Hilfe und Solidarität zu verhindern!

Es ist, wie Vieles, unser gemeinsamer Kampf!
Auch wir stehen auf den Schultern von Riesinnen - und wir wissen es!

Unterstütz(t) uns mit einem Protestmail an:
Kathrin Gaál (Amtsführende Stadträtin für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen):
kathrin.gaal@gws.wien.gv.at
Michaela Moser, MA (Büroleiterin der Amtsführenden Stadträtin):
michaela.moser@wien.gv.at
Mag.a Andrea Mautz-Leopold (Referentin für Gleichbehandlung und MA 57 Frauenservice):
andrea.mautz-leopold@wien.gv.at
peter.kovacs@wien.gv.at
juergen.polansky@wien.gv.at
michael.ludwig@wien.gv.at
birgit.hebein@wien.gv.at
Lass(t) uns bitte eine Kopie auf fzbleibt@riseup.net zukommen!
Unser Protestmail-Vorschlag:
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Für ein autonomes FrauenLesbenMädchenMigrantinnen-Zentrum!
Die Stadt Wien klaut öffentlichen Raum!
Wir sind empört zu hören, dass die Stadt Wien ein autonomes, feministisches
FrauenLesbenMädchenMigrantinnen-Zentrum in seiner Existenz bedroht!
Wir solidarisieren uns mit dem autonom feministischen
FrauenLesbenMädchenMigrantinnen-Zentrum Wien (FZ).
Auch ich fordere / wir fordern, dass die Stadt Wien das FZ als eigenständige
Bestandsnehmerin anerkennt und die autonome selbstverwaltete Nutzung ohne an das FZ
gestellte finanzielle Forderungen weiterhin gewährleistet.
Außerdem fordere ich / fordern wir die Stadt Wien auf, von ihrer neoliberalen
kapitalistischen Verwertungspolitik abzurücken.
In Zeiten des antifeministischen Backlashs ist ein frauenpolitisches und autonom
organisiertes Zentrum unerlässlich und unverzichtbar!
Für jeden Fußballplatz ein autonomes FrauenLesbenzentrum!
Weniger Kommerz - mehr selbstorganisierte Freiräume!
Die Stadt gehört uns allen!
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VIELEN DANK für deine/eure Unterstützung !
Wir freuen uns, von euch zu hören. Feministische Grüß     ­
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webadresse: 
http://www.frauenlesbenzentrum-wien.at/
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