Anarchistische Tage Bremen 2025
Militant für das Leben statt militaristisch in den Tod ?
Anarchistische Perspektiven auf praktischen Internationalismus und lokale Widerstandsfähigkeit
Die A-Tage-Bremen 2025
04.-07. September im Alten Sportamt
Europa rutscht in den Autoritarismus und Deutschland zieht leidenschaftlich mit. Rassistische Politik, Hetzjagden gegen Aktivist:innen, Ausbau des Sicherheits- und Überwachungsstaats, Militarisierung, patriarchaler Rollback. Diese Scheiße wollen wir nicht unwidersprochen lassen! Deshalb laden wir ein, uns gemeinsam mit den aktuellen Ereignissen auseinanderzusetzen, uns über mögliche Perspektiven auszutauschen und uns in verschiedenen Handlungsmöglichkeiten zu bestärken!
Deutschland macht sich wieder kriegstüchtig. Einerseits mit materieller Aufrüstung, andererseits mit gesellschaftlicher. Während Milliarden in die Bundeswehr gepumpt werden, wird Stimmung für die Wiedereinführung der Wehrpflicht gemacht. Die Autoindustrie sucht den Einstieg ins Rüstungsgeschäft, zugleich melden sich ehemalige Kriegsdienstverweigerer freiwillig als Reservisten. Während patriarchale Rhetorik den Krieg befeuert, werden ortsweise Regenbogenflaggen verboten und Deutschlandfahnen zur Pflicht. Während die Kriegsunternehmen wieder Rekordgewinne erzielen, sollen wir uns bereit machen für diese zu sterben. Wie können wir uns vorbereiten zu desertieren? Wie können wir uns der Kriegslogik und ihrer Ideologie entziehen? Wie können wir handlungsfähig bleiben und das Kriegsregime entwaffnen? Und was können wir dafür aus anderen militarisierten Zeiten und Regionen lernen?
In Zeiten in denen Nationalismus, gegenseitiges Hochrüsten und alte Feindbilder im Aufwind sind, ist es unsere Aufgabe die Arme auszustrecken und belastbare Beziehungen über Staatsgrenzen hinweg aufzubauen. Vor allem auch in Gebiete, die bereits unter Kriegen, Klimakrise und der westlichen Ausbeutung leiden. Von Umverteilung von Ressourcen über entwaffnende Aktionen bei den Verursachern und Profiteuren in unserer Region bis hin zu Netzwerken die Flucht und Desertationen ermöglichen: Wie sieht ein praktischer Internationalismus aus, der die Grenzen die uns trennen sollen aufbricht, untergräbt und überwindet?
Während nach außen der Krieg vorbereitet wird, wird nach Innen bereits eine Heimatfront aufgebaut, die Hungerproteste und politische Streiks zerschlagen sollen. Um der AFD zuvorzukommen wird ihr Wahlprogramm umgesetzt, die Grenzen geschlossen und massenhaft abgeschoben. Die Zivilgesellschaftwird kriminalisiert und überwacht, Aktivist:innen werden verfolgt, verhaftet oder in den Untergrund gezwungen. Projekte, die eine Alternative zum bestehenden Wahnsinn aufzeigen wollen, werden von Staat und einer neuen rechten Jugend gleichermaßen angegriffen. Wie können wir unsere lokalen Strukturen stärken? Wie erhalten wir unsere Widerstandsfähigkeit in Zeiten zunehmender Angriffe? Und wie können wir solidarische Strukturen für diejenigen ausweiten, die seit Jahren am stärksten von den Angriffen betroffen sind?
Und wir wollen uns auch mit den Ursachen auseinandersetzen, die es uns erschweren, aktiv zu werden. Der kapitalistische Alltag von Arbeit und Konsum. Das System treibt uns in die Vereinzelung, um unsere Kollektivität zu verhindern. Doch genau hier liegt die Chance eine lebenswerte Gegenwart zu schaffen! Wir wollen gemeinsam aus der Passivität ausbrechen und uns mit kollektiven Umgängen mit den Krisen des Alltags beschäftigen, um schon heute ein Stück Utopie in unsere Leben zu holen! Und uns gleichzeitig ermöglichen aus der Vereinzelung raus auf die Straße zu kommen!
Lasst uns zu diesen und ähnlichen Themen und Fragen lernen, diskutieren, organisieren und vernetzen - um gemeinsam aus unsern utopischen Perspektiven Realitäten werden zu lassen!
Denn "etwas besseres als den Tod findest du überall!"
- Esel zum Hahn auf ihrem Weg nach Bremen
Kommt vom 03.09-07.09 zu den A-Tagen ins Alte Sportamt!
Fragen, Programmideen und Texte für einen Reader an: a-tage-bremen[ät]riseup.net
