Wer war nochmal die „Wolfsbrigade 44“?
Die „Sturmbrigade 44“ wurde 2016 gegründet und später in „Wolfsbrigade 44“ umbenannt. Die Zahl 44 steht für „DD“, was wiederum die Abkürzung für die Division Dirlewanger ist. Oskar Dirlewanger war Kommandeur einer besonders sadistischen Sondereinheit der Waffen-SS und Kriegsverbrecher. Diese Sondereinheit wurde nach ihm benannt. Sie töteten zehntausende Menschen, meist Zivilisten. U.a. verbrannten sie auch Babys und Kinder sowie vergewaltigten Frauen. Ihre Symbolik ist an die SS angelehnt. Das Wappen beinhaltet einen Totenkopf mit gekreuzten Stiehlgranaten, Messern oder Hakenkreuzen.
Die „Wolfsbrigade 44“ ist eine kleine, aber gut vernetzte Gruppe überzeugter Neonazis, die vom Verfassungsschutz zum 01.12.2020 verboten wurde. 11 aktive Nazis und 15-20 Nazis insgesamt, größtenteils aus Hessen, gehören zu der Gruppe. Sie sind nationalsozialistisch, waffenaffin, fremdenfeindlich, offen antisemitisch, rassistisch, streng hierarchisch sowie haben einen strengen Verhaltenskodex. Im Allgemeinem haben sie eine aggressive Grundhaltung. Ihr Ziel, ein „Wiedererstarken eines freien Vaterlandes“ nach „germanischem Sittengesetz“ sowie die Errichtung eines NS-Staates. Die BRD wird in den Statuten der „Wolfsbrigade 44“ als „Judenrepublik“ bezeichnet. Zur Durchsetzung ihrer Ziele wollen sie Gewalt anwenden.
Sie wurden vom Innenminesterium als „bewaffneter Arm“ bezeichnet. Seehofer sagte: „Der Verein sieht sich selber als sogenannte Volksgemeinschaft, in der man źusammen steht, kämpft und fällt´“ Mitglieder veröffentlichten Ende 2018 ein Video auf You-Tube, in diesem wird der Ausruf: „Wir werden diejenigen sein, die das Blut aus den Schädeln unserer Feinde trinken werden.“ verwendet. Die Nazis sind stark verwurzelt in der Neonazi-Szene und veranstalteten auch spezielle Schießtrainings im Ausland mit illegalen Waffen.
Viele Mitglieder kommen hauptsächlich aus Waldeck-Frankenberg und dem Hochsauerlandkreis. Sie sind im „bürgerlichem Dorfleben“ keine Außenseiter. 2018 waren in Chemnitz und Köthen ihre Symbole zu sehen. Anfang 2018 wurde dann in einer Tasche in einem Eisenbahnzug ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Sturmbrigade 44 Köthen-Anhalt“ und eine Waffe gefunden. Mit der Zeit wurden sie zunehmend konspirativ. Im Juni 2019 gab es dann erste Durchsuchungen durch die GBA wegen Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung in Hessen, NRW und Sachsen-Anhalt. Diese erfolgten wegen der Tasche, Hakenkreuzen an Hauswänden und der Teilnahme an einer Neonazi-Veranstaltung.
Ende 2020 gab es dann nochmals 26 Hausdurchsuchungen in Hessen, NRW und Mecklenburg-Vorpommern (u.a. in Korbach, Meineringhausen, Berndorf, Usseln, Winterberg und Medebach) bei 13 Nazis. Die Polizei nahm Geld und Waffen mit. U.a. waren es Messer, eine Armbrust, eine Machete. Der „Präsident“ Daniel K. gehört zur Rechtsrockband „Sturmrebellen“ und kommt aus Korbach. Mitglieder nahmen auch an Rechtsrockfestivals teil.
