50. Todestag von Werner Sauber
Weil die Revolution nicht gekommen ist, wurde nach Walter Pauli eine Strasse benannt und nach Werner Sauber gar nichts. Zu Werners 50. Todestag soll sich das ändern.
Zum Gedenken an Werner Sauber wurde der Walter–Pauli–Ring in Werner–Sauber–Ring umbenannt
Werner Sauber wird 1947 in Zürich geboren und zieht 1967 für ein Filmstudium nach Berlin. Dort kommt er mit der APO (Außerparlamentarische Opposition) in Kontakt, lebt zuerst in der Kommune 2, später in der Kommune 88 und gründet gemeinsam mit Ulrike Edschmid den ersten antiautoritären Kinderladen (selbstverwalteter Kindergarten) Westberlins. Nachdem er trotz Alibi vier Wochen wegen eines Rohrbombenanschlags auf ein Polizeiauto in Isolationshaft sitzt, schwört er sich, nie wieder ins Gefängnis zu gehen. 1971 reist Sauber nach Italien und trifft Mitglieder der Roten Brigaden. Mit diesen beteiligt er sich an Sabotageaktionetn in Mailänder Fabriken. 1973 taucht er aufgrund einer Beschuldigung durch ein inhaftiertes Mitglied der Bewegung 2. Juni unter und zieht 1974 nach Köln. Dort arbeitet er unter falschem Namen in der Nachtschicht bei Klöckner-Humboldt-Deutz und verfasst tagsüber revolutionäre Schriften mit dem Ziel, als Mitglied der sozialrevolutionären Organisation Bewegung 2. Juni eine antikapitalistische Fabrikguerilla aufzubauen.
Am 9. Mai 1975 treffen sich Karl Heinz Roth, Roland Otto und Werner Sauber auf einem Parkplatz in Humboldt-Gremberg, da Roth als Arzt gerufen wurde, eine illegale Person zu behandeln. Nach kurzer Zeit trifft die Polizei am Parkplatz ein, gerufen von Anwohner:innen, da es dort zuvor zu einigen Autoeinbrüchen gekommen war und die drei verdächtig aussehen. Aufgrund von Karl Heinz Roths polizeilicher Einstufung als Anarchist ziehen die Polizisten bei der Ausweiskontrolle die Waffen. Als Werner Sauber versucht zu fliehen, schießt einer der Polizisten ihm in den Rücken, woraufhin Werner Sauber das Feuer erwidert und den Polizisten Walter Pauli tödlich verletzt. Karl Heinz Roth betont, dass Werner kein Polizistenmörder war, sondern erst schoss, nachdem der Polizist auf ihn geschossen hatte.
Weil die Revolution nicht gekommen ist, wurde nach Walter Pauli eine Strasse benannt und nach Werner Sauber gar nichts.
Zu Werners 50. Todestag soll sich das ändern.
