[SAW] Nazi Lias Grünheit in Salzwedel geoutet
Mit Plakaten im ganzen Stadtgebiet haben wir in der Nacht auf den 9. September den Neonazi Lias Grünheit in Salzwedel (Sachsen-Anhalt) geoutet. Verdient hat er sich das, weil er der Meinung war, den Naziaufmarsch gegen den CSD in Magdeburg besuchen zu müssen. Wir dokumentieren den Text.
In der Nähe vom Kulturhaus, im Friedensring 35, wohnt der Neonazi Lias Grünheit. Grünheit, Spitzname „Bronko“, ist Teil einer Jugendgruppe, die in Salzwedel seit geraumer Zeit für Kritzeleien von Hakenkreuzen, SS-Runen, Mordaufrufen gegen Jüd:innen und Nazi-Gegner:innen, Nazi-Sticker und rechtsradikale Grafitti verantwortlich ist. Im Mai veröffentlichten Antifas ein heimlich aufgenommenes Video der Gruppe mit Hitlergrüßen, Sieg Heil Gegröle und den "Onkelz".
Am vorletzten Wochenende reiste Grünheit nun mit anderen Salzwedeler Nazis zu einem Nazi-Aufmarsch nach Magdeburg. Dieser richtete sich gegen den zeitgleich in der Landeshauptstadt stattfindenden CSD, die Demonstration für die Rechte queerer Menschen. Grünheit fühlte sich dort als Teil von etwa 250 Neonazis pudelwohl. Die fielen durch das Brüllen rechtsradikaler Parolen auf und marschierten einer Fahne hinterher, die bewusst an eine Hakenkreuzfahne erinnern sollte: Roter Stoff, weißer Kreis, schwarzes Kreuz. Grund genug für uns, Grünheit einmal der Salzwedeler Öffentlichkeit ein bisschen besser vorzustellen.
Von den Teilnehmenden wie von Lias Grünheit wurde dabei immer wieder die sogenannte „White Power“ Handgeste gezeigt. Als Geste der internationalen rechtsradikalen Bewegung hat sich das Handzeichen 2019 durchgesetzt. Damals hatte der Neonazi-Attentäter Brenton Tarrant die Geste im Gerichtssaal gezeigt, nachdem er unter anderem zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch überfallen und 51 Menschen erschossen hatte.
Wie die Magdeburger Polizei später mitteilte, fertigte sie auch Anzeigen wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und damit wegen des Zeigens von Hitlergrüßen. Und weil Neonazis am Abend auf ihrem Heimweg in die Altmark eine Schwarze Frau vom Bahnsteig vertrieben und wieder den Hitlergruß zeigten, holte die Bundespolizei die Truppe später aus einem Zug und setzte sie fest: am Bahnhof Stendal. Auf einem Bild der am Tag fotographisch festgehaltenen Hitlergrüße ist auch Lias Grünheit ganz in der Nähe.
Gerüchte besagen ja, dass Lias Grünheit jetzt nach der Schule etwas „Kreatives“ macht. Wie begeistert man allerdings als Chef davon sein kann, wenn rauskommt, was der Neue so in seiner Freizeit treibt, steht sicher auf einem anderen Blatt.
Ein Zusammenhang, den sich jetzt auch die anderen rechten Jugendlichen der Stadt ganz genau einprägen sollten.