[B] Buchvorstellung „Widerstand und Sieg in den geheimen Folterzentren des Faschismus“
Am 9. Septmber 2024 um 19 Uhr im Info- & Stadtteilladen Lunte, Weisestr. 53, 12049 Berlin
Das Buch „Widerstand und Sieg in den geheimen Folterzentren des Faschismus“ von Ayten Öztürkwurde im August 2022 erstveröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Ayten im Hausarrest in Istanbul, nachdem sie 2018 nach der Zeit in dem geheimen Foltergefängnis für 3,5 Jahre eingesperrt wurde.Am 6. Februar 2024 wurde sie im Zuge einer Großrazzia gegen die linke Bewegung in Istanbul erneut inhaftiert. Heute ist sie im Kandıra Gefängnis (Kocaeli, Türkei) eingesperrt.
Eindrucksvoll schildert Ayten in ihrem Roman, wie sie der 6-monatigen Folter standhalten konnte, welche innerlichen und äußerlichen Kämpfe sie führte und mit welchen Methoden ihres revolutionären Bewusstseins sie überleben konnte.
Nun gibt es eine deutschsprachige Fassung, die wir euch vorstellen möchten. Eingeladen ist eine Aktivistin des „Solidaritätskomitee für Ayten Öztürk“ und wir zeigen den Kurzfilm „Ayten’s Revolution“ von Eliana Riva (Dokumentarfilm, 33 Minuten, italienisch mit Englischen Untertiteln).
Aus dem Buch (2022): Wer ist Ayten Öztürk?
„Ich wurde 1974 in Antakya, als Kind einer arabisch-alevitischen Familie geboren. 25 Jahre lang habe ich für mein Volk, gegen Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Ausbeutung gekämpft.
Mein Bruder Ahmet Öztürk wurde 1994 in dem Haus, in dem er wohnte, ermordet, die Frau meines Bruders, Yazgülü Güder Öztürk, war eine der sechs Frauen, die beim Gefängnismassaker vom 19.-22. Dezember 2000 verbrannt wurden. Meine Schwester Hamide Öztürk starb 2002 im Großen Todesfasten-Widerstand. Wegen meiner revolutionären, antifaschistischen und antiimperialistischen Gesinnung wurde ich mehrfach inhaftiert und gefoltert. Insgesamt war ich 13,5 Jahre lang inhaftiert.
Im Jahr 2018 wurde ich aus dem Libanon entführt und inoffiziell an die Türkei ausgeliefert. 6 Monate lang erlebte ich alle Arten von Folter in einem geheimen Folterzentrum in Ankara. Nach dieser Folterkammer, aus dem ich durch Widerstand und mit der Unterstützung meines Volkes und meiner GenossInnen befreit wurde, hat man mich auf einem Gelände ausgesetzt. Nach meiner Festnahme auf dem Gelände, auf dem ich nach der Folter zurückgelassen wurde, befand ich mich 3,5 Jahre im Gefängnis. Wiederum dank der Unterstützung meines Volkes und meiner GenossInnen wurde ich freigelassen, wenn auch unter Hausarrest. Mein Hausarrest dauert an.“ (Ayten Öztürk)
Das Café öffnet ab 17 Uhr: Material zum Schreiben, sowie Adressen von Gefangenen werden vor Ort bereit liegen. Jetzt NEU im Café: Postkartendruck mit Linolschnitt selber machen!
Was ist das Gefangenen Info Café?
Das Café hat ein offenes Format und soll Raum bieten, um Interessierte und/oder Aktive im Kampf für Gefangenen-Solidarität zusammen zu bringen. Wir laden euch ein Postkarten an Gefangene zu schreiben, sich auszutauschen, zu vernetzen und Ideen zu sammeln, wie wir für die Rechte der Gefangenen einstehen können … oder einfach bei einem Kaffee über Flyern und Zeitschriften zu stöbern.
Es gibt Snacks (süß & salzig), Kaffee, Çay und kalte alkoholfreie Getränke.
NEU: Postkartendruck mit Linolschnitt!
Montag 9. September von 17-21 Uhr
im Info- & Stadtteilladen Lunte, Weisestr. 53, 12049 Berlin
Wir das „Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen“ geben u. a. das Gefangenen Info heraus. Die Zeitschrift versucht mit aktuellen Artikeln zu Widerstand, Repression und Solidarität in der BRD, wie international die Bedingungen für eine Verbindung von den Kämpfen in den Knästen mit den Kämpfen draußen zu entwickeln und auszubauen. Dafür brauchen wir weiterhin Unterstützung und Solidarität. Das Café findet jeden 2. Montag im Monat statt.
Veranstalter: Netzwerk Freiheit für alle Gefangenen Berlin