[B] Pankow: Plakate nach Nazi-Sporttraining geklebt

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Am 15. Mai 2024 führte die Neonazipartei "Der III. Weg" und ihre Jugendorganisation NRJ ein öffentliches Sporttraining auf dem Kissingensportplatz in Pankow durch. Antifaschist*innen beobachteten das Training und veröffentlichten ihre Recherche.
Seitdem ist viel passiert (siehe unten).

Wir haben die Entwicklung zum Anlass genommen, mit Plakaten im Umfeld der Sportanlage in der Kissingenstraße auf die Nazi-Aktionen und ihre Konsequenzen aufmerksam zu machen. Die Anwohner*innen sollten damit informiert und sensiblisiert werden, falls Neonazis weitere Trainings dort durchführen.

Der 17. Mai:
Am späten Nachmittag des 17. Mai trafen sich auf dem Kissingen-Sportplatz in Pankow 21 Neonazis des III. Weg und seiner Jugendorganisation NRJ. Die meisten der Anwesenden trugen dabei Parteikleidung der Neonazi-Partei, so dass Umstehenden klar war, dass hier Neonazis militante Angriffe üben. Auffällig neben der hohen Zahl an Jugendlichen und Frauen war auch, dass mehrere der jüngeren Teilnehmer von ihren Eltern begleitet wurden. Unter Anleitung von älteren Neonazis wurden verschiedene Konfliktszenarien durchgespielt. Mehrere Fotografen der Partei dokumentierten die Übung.
Wie Anwohner*innen meinten, war das nicht das erste Training der Nazipartei auf der Sportanlage. Sie sprachen von mindestens vier weiteren Terminen in der Vergangenheit. Eines davon wurde mit einem Bericht auf der Bundeswebseite des III. Weg dokumentiert. (https://antifa-berlin.info/recherche/1835-17-mai-2024---kampfsporttraining-des-iii-weg-in-pankow)

 

Die weiteren Ereignisse:
Am 6. Juli griffen 15-20 Neonazis der NRJ und des "III. Weg" einen Antifa-Vortreffpunkt am Ostkreuz an und verletzten mehrere Personen schwer. Die Angegriffenen waren auf dem Weg zu einer Antifa-Demo in Hellersdorf, wo sich einer der Aktionsschwerpunkte des "III. Weg" befindet. (https://www.instagram.com/p/C9KLgaYsGd_/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=MzRlODBiNWFlZA==)

Den 13. Juli nutzten NRJ und der "III. Weg" die Lichtenberger Parkaue für ein Kampfsporttraining. Etwa 30 Neonazis waren vor Ort, darunter auch Schutz aus Mecklenburg-Vorpommern. (https://www.ausdemweg.net/13-07-2024-kampfsporttraining-im-stadtpark-lichtenberg/)

Die Webseite "Antifa Monitor" postete am 15. Juli eine Recherche über die Infiltrierung von Sportvereinen und Sportevents durch Akteure des "III. Weg". (https://monitorberlin.blackblogs.org/2024/07/15/altbekannte-neonazi-sportgruppe-infiltriert-laufveranstaltungen-und-oeffentliche-sportstaetten/)

Am 17. Juli durchsuchte die Polizei 10 Wohnungen von Mitgliedern der NRJ im Zusammenhang mit dem Angriff am Ostkreuz und einem weiteren Angriff im Januar im Prenzlauer Berg. (https://www.nd-aktuell.de/artikel/1183821.rechtsextremismus-nach-uebergriff-am-ostkreuz-razzien-bei-neonazi-partei.html)

Der Tagesspiegel veröffentlichte am 22. Juli eine Recherche, nach der der "III. Weg" und die NRJ seit letzem Jahr eine Halle in Weißensee für Kampfsport nutzen. Das geschieht im Wissen und mit Duldung des Bezirksamts und der Berliner Polizei. (https://www.tagesspiegel.de/berlin/vom-bezirksamt-berlin-pankow-geduldet-neonazis-trainieren-hinter-der-grundschule--und-behorden-schauen-zu-12054764.html)

Das alles ist Grund genug, dass Antfaschist*innen in Berlin den "III. Weg" und die NRJ jetzt in den Fokus nehmen und dafür sorgen, dass sie keinen Fuß mehr in Berlin auf den Boden bekommen.
Unsere Plakataktion soll ein Teil dessen sein. Weitere werden folgen.

Infoseiten auf einen Blick:
https://www.ausdemweg.net
https://antifa-berlin.info
https://monitorberlin.blackblogs.org

Gruppen im Bezirk:
https://eag-berlin.tem.li/
https://antifa-nordost.org/
https://www.instagram.com/larage_berlinost/

 

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