[RMK] Klassenkämpferische Beteiligung an der IG Metall Kundgebung in Oppenweiler

 

In Oppenweiler, einer 4.000 Menschen zählenden Gemeinde nahe der großen Kreisstadt Backnang befindet sich ein Werk von ContitechKühner, einer Tochtergesellschaft der Continental AG. Dort werden Schläuche für Automobilklimaanlagen hergestellt – zumindest bis jetzt, denn nach Willen der Konzernleitung soll der Standort Oppenweiler geschlossen werden.

 

 

 

Die Beschäftigten von Contitech sind jedoch nicht alleine betroffen: In Öhringen will Mahle den Standort aufgeben, Daimler schmiss bereits im Juni 700 LeiharbeiterInnen raus und im Kreis Göppingen sind 2.000 Arbeitsplätze bedroht. Es ist offenkundig, was passiert: Insbesondere die Automobilindustrie will den Wandel auf den Schultern der Beschäftigten abwälzen, was gerade vor allem die Belegschaften in den Zulieferbetriebe trifft. Die Continental AG ist nach Bosch einer der größten Automobilzulieferer, die KollegInnen in Oppenweiler sind das erste Opfer der Chefetage.

 

Für den 20. September rief die IG Metall zu einer Kundgebung vor den Werkstoren in Oppenweiler auf, zu der 200 KollegInnen kamen, darunter viele Delegationen aus anderen Betrieben. Wir beteiligten uns an der Kundgebung mit einem selbstgemalten Transparent und Roten Fahnen. Das Transparent wurde von Kollegen so gut aufgenommen, dass sie sich vor dem Werk gemeinsam mit uns fotografieren lassen wollten. Vor Ort wurde die Kampfbereitschaft der KollegInnen erfahrbar, die sich vor allem während der Rede des 1. Bevollmächtigten der IG Metall und durch mehrere gezündete Rauchtöpfe am Rande der Kundgebung äußerte. Kein Wunder, es geht bei diesem Kampf um ihre und die Zukunft ihrer Angehörigen. Leider waren nicht alle Töne von der Bühne so entschieden, teilweise wurden überholte, sozialpartnerschaftliche Aussagen getätigt.

 

Wir werten es dennoch als positiv, dass in einem beschaulichen Ort wie Oppenweiler, ArbeiterInnen sich gegen die beabsichtigte Standortschließung zu Wehr setzen. Die Aufgabe von KlassenkämpferInnen ist es, bestärkend auf die kämpferischen Tendenzen innerhalb der Belegschaft und Gewerkschaft zuzugehen und den Kampf unserer Klasse in die Öffentlichkeit, als auch in linke Strukturen des politischen Widerstands zu tragen, damit sich die unterschiedlichen Kämpfe in Zukunft auf der Grundlage eines solidarischen Miteinanders besser verbinden können.

 

Werkschließung gemeinsam bekämpfen – Solidarität mit den ArbeiterInnen von ContiTech!

 

 

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