Non Kongress

Event Datum: 
Freitag, Juni 21, 2024 - 19:00
Stadt/Region: 
Wir sind an einem Punkt, wo es nichts mehr zu verlieren gibt. Jeder, der noch halbwegs bei Verstand ist, weiß um diesen historischen Punkt, an dem wir uns gerade wiederfinden. Wir hören aus allen Ecken von Menschen, die auf der Suche sind, die was anderes, was neues wollen. 21.-23.06.2024 https://nonkongress.noblogs.org/

Das Programm des Kongresses findet ihr hier:

https://nonkongress.noblogs.org/?page_id=102

 

Wann: 21.-23. Juni 2024

Wo: in Berlin, genauer Ort per Mail

Anmeldung per E-Mail: non-kongress[at]systemli.org

Es geht uns nur darum eine Idee zu kriegen, mit wie vielen Personen wir
planen müssen. Wir brauchen von euch also kein politisches Portfolio, Bekenntnisbelege oder
bürgerliche Informationen wie eure Namen.

Wir sind leider nicht in der Lage Schlafplätze zu organisieren. Deswegen kümmert euch bitte
selbstständig. Wir möchten aber alle Menschen in Berlin darum bitten in eurer E-Mail zu schreiben,
ob ihr Schlafplätze anbieten könnt. Dann könnten wir vor Ort während des Kongresses eine kleine
Schlafplatzbörse organisieren.

 

Wir sind davon überzeugt, dass die Zunahme der weltweiten Revolten und damit auch von Kämpfenden, die durch ihre dortigen Erfahrungen die Notwendigkeit der Revolte und vielleicht sogar einer Revolution nicht nur begriffen, sondern geradezu körperlich verinnerlicht haben, die Grundlage für eine notwendige existenzielle Diskussion über die Überwindung der Verhältnisse generieren. Natürlich kann ‚Revolution machen‘ nicht erlernt werden und wir können dem kollektiven Gedächtnis ebenso wenig trauen wie unseren individuellen überformten Erinnerungen. Dennoch scheinen sich die Akkumulation von Dissensen und antagonistischen Positionierungen an weltweit vielen Orten weiter festzusetzen.  Die weltweiten Revolten bereiten das Terrain, auf dem die zukünftigen Kämpfe ausgetragen werden, verschiedenste Identitäten sich verwirren und ein Universalismus, der über die Ruinen der Arbeiter*innenbewegung hinausgeht, sichtbar wird. Auch wenn es in den ‚Non Bewegungen‘ einen Mangel an Kohärenz gibt, ihre Verwirrung oft auf einem Verrat an dem zu beruhen scheint, was wir glauben zu sein, ermöglichen sie die Revolte gegen einen Zustand der allgemeinen Vereinzelung und Vereinsamung (der durch Digitalität und ’social distancing‘ weiter verschärft wurde. ‚Non Bewegungen‘ sind der Schmelztiegel, in dem Veränderungen in der Reproduktion der täglichen Existenz und damit des menschlichen Lebens sichtbar werden, die die Explosionen auf den Straßen, die wir global im letzten Jahrzehnt gesehen haben, möglich gemacht haben. Es sind diese Veränderungen, die die Herausbildung neuer Subjektivitäten, eines weniger panischen oder domestizierten Menschentypus, möglich machen.  Gerade dadurch, dass die ‚Non Bewegungen‘ die Krise dieses stagnierenden Kapitalismus repräsentieren und ihre Wirkung darin besteht, diese Stagnation unregierbar zu machen, können sie den Spalt eröffnen, durch den etwas Neues in die Geschichte hereinbrechen kann. Doch wir wissen auch um die integrative Kraft des Kapitalismus, der mal mit Subversion, mal mit offener Gewalt, sich die schönsten Gesten, Forderungen und Lebensweisen einverleibt. Insofern können die weltweiten Revolten zu Revolutionen werden, sie können aber auch Teil des allgemeinen Chaos werden, aus dem sich der Kapitalismus neu konfigurieren wird.

Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Public Domain (cc0): Weiternutzung ohne Einschränkung. Gemeinfrei im Sinne der Public Domain