13.12 Polizei, Gewalt, Strategien und Massencornern

Event Datum: 
Mittwoch, Dezember 13, 2023 - 20:00
Stadt/Region: 
Warum Polizei und Polizeigewalt exisitiert, in welcher Form die exisitert, warum das falsch ist und wie man sich dagegen wehren kann. Aufruf zum dezentralen Massencornern am 13.12 in den linken Brennpunkten Berlins!

Polizei ist kein neues Konzept. Schon seit der Industrialisierung wurden private Streikbrecher*innen angeheuert, dessen Ziel die Auflösung, Vertreibung und Zerstörung der Arbeiter*innenbewegung waren. Schon seit dem Feudalismus wurden im Namen der Fürsten und Kaiser Söldner rekrutiert, die deren Interessen auf brutalste Weise durchsetzen sollten. Schon seit dem antiken Ägypten wurden priviligierte Wesire und Beamte damit beauftragt Sklav*innen daran zu hindern zu fliehen und sie zur Arbeit zu zwingen.

All das hat eine ganz bestimmte Gemeinsamkeit. Die Interessen von den Machthabenden, von den Besitzer*innen der Produktionsmittel, von den angeblichen Repräsentant*innen des Volkes, werden mit Scherg*innen und Lakai*innen verteidigt, um die Macht über die Verteilung von Reichtum zu kontrollieren.

Die Formen der Gewalt, die ausgeübt werden können ganz unterschiedlich, von direkt bis heimtückisch indirekt auftreten. Entweder man geht als friedlich demonstrierender Mensch auf dem 1.Mai Knockout, weil der Bulle neben einem über Knopf im Ohr den Befehl bekam, die Demo aufzulösen (manchmal auch ohne Befehl ..), oder man bekommt ein richterliches Verfahren, welches sich ewig lang hinzieht um dich danach in den Knast zu stecken (im Falle Antifa-Ost auch mit U-Haft). Gefolgt wurde das übrigens mit einem unvorstellbaren Kessel von rund 1000 Menschen über 11 Stunden, als diese sich mit Lina E. solidarisieren wollten. Selbes auch in Berlin am 31.05, als während und nach der Lina E. Demo auf die Demonstrant*innen eingeschlagen wurde. Dass die Polizei nicht das Volk, sondern das Kapital schützen möchte, hat sich auch Anfang diesen Jahres in Lützerath gezeigt. Mit einem riesigen Aufgebot an Polizist*innen hat die Polizei mit massivster Gewalt versucht, die Interessen des Energieunternehmens RWE zu schützen. Statt den Dienst zu verweigern, haben bis zu 3.700 Polizist*innen gleichzeitig aktiv mit Schlagstöcken und Pfefferspray tausende Klimaaktivisti gewaltvoll bekämpft. Diese zudem von Rechtsextremismus durchsiffte Institution hat in unseren Augen nichts mit "Freund und Helfer" zu tun und ist als Feind zu betrachten und so auch mit umzugehen.

Aus diesem Grund gab es schon immer Proteste dagegen. Damit auch verschiedene Strategien und Ansätze wie man gegen die Bullen agiert. Die Strategie juristisch dagegen vorzugehen funktioniert in den aller seltensten Fällen, weil natürlich der Staat ihre eigenen Schlägertrupps besser schützt als so manch ein teurer Anwalt. Die Strategie der friedlichen Proteste bringt eine gute Nachricht, aber zwingt den Staat nicht handlungsfähig zu sein. Die Strategie der gewalttätigen und zivil-ungehorsamen Proteste sind ein effektives Mittel direkten Druck von der Straße aus zu bringen (sofern sie gut durchdacht sind), aber sind mit hohen Repressionen verbunden. 

In Leipzig hat sich jedoch während des Leipziger Kessels ein Fünkchen Hoffnung gezeigt. Während im Prinzip das ganze Bullenaufgebot damit beschäftigt war in tausendfacher Manier die Würde des Menschen zu verletzen, haben Genoss*innen in Connewitz etwas geschafft, was mit so einem Bullenaufgebot eigentlich garnicht möglich ist: Eine Sponti.

Zuvor fand allerdings Massencornern statt, was heißt, dass Menschen sich auf Protest vorbereitet haben, doch sich erst einmal relativ unauffällig in Spätis, Kneipen oder auf dem Fußgängerweg befanden, während sie gewartet haben, bis der Protest, ohne große Absprache wie er denn stattfinden wird, startet. Die Bullen kamen letztendlich erst dann an als alles schon vorbei war und deren Bullenwache verschönert wurde.

Wir lernen aus Fehlern aber auch aus Erfolgen!

Dieser Text ist ein Aufruf zum Massencornern am 13.12 in den typischen linken Berliner Brennpunkten in Friedrichshain, Neukölln, Kreuzberg sowohl Teile im weiteren Norden und Osten.

Der Repressionsapparat hat keine Macht über uns! Wir sehen uns vorm Späti, Bäcker, Kneipe oder auf der Straße!

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