Kritik am Eine Welt Haus

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Das „Eine Welt Haus“ (EWH) in der Schwanthalerstraße 80 steht seit vielen Jahren wegen antisemitischer Veranstaltungen in der Kritik. Seit dem Aufkommen der Querdenker-/Pandemieleugnungs-Bewegung und des russischen Angriffskrieges haben sich die rechten und querfrontlerischen Vorfälle im EWH gehäuft. Wir haben eine bereits bestehende Kritik des OAT München um einige eigene Worte ergänzt.

Das OAT München veröffentlichte am 27.06.23 auf Instagram eine Kritik am „Eine Welt Haus“. Wir wollen diese um ein paar Details ergänzen.

Am 15.05.2023 sollte im auch von vielen linken Gruppen genutzten „Eine Welt Haus“ (EWH) ein Vortrag der verschwörungsideologischen Partei „Die Basis“ stattfinden. Unter dem Titel „Vorboten künftiger Konflikte“ sollte dabei der Rechtsradikale Wolfgang Effenberger dem Münchner Ortsverband die „Wurzeln des Russland-Ukraine Kriegs“ enthüllen.
Das Ganze, wie sollte es anders sein, im selbstüberzeugt vermeintlich aufklärerischen Duktus, wie ihn so nur die Kleingärtner-Friedensbewegung aus „Basis“, „Querdenken“ und Co. beherrscht. Die nach Kritik schließlich doch im letzten Moment abgesagte Veranstaltung reiht sich ein in eine stetig wachsende Zahl an rechten und antisemitischen Vorfällen im EWH.

So ist das EWH schon seit einigen Jahren beliebter Treffpunkt BDS-naher Gruppen und regelmäßiger Schauplatz für israelbezogenen Antisemitismus. Am 04.11.22 fand sich laut RIAS Bayern im Umsonstbücherregal des EWH ein persischsprachiges Buch, auf dessen Cover ein Hakenkreuz in einem Davidstern abgebildet ist – der Titel des Buches: „Israel ist der neue Faschismus“. So weit, so üblich für einige linke Läden.

Während der Corona-Pandemie verschärfte sich nicht nur der Tonfall im EWH. Die sogenannte „Freie Linke“, die mit offensiver Pro-Putin-Propaganda sowie ihrer Teilnahme an den rechten und verschwörungsideologischen „München steht auf“- Demos auf sich aufmerksam machte, geht unhinterfragt im EWH ein und aus. So auch der „Freie Linke“ Olaf Malek, welcher zusammen mit Coronaproteste-Organisator Franz Lindlacher am 27.10.22 Raum für eine Veranstaltung des querfrontlerischen „Freidenker-Verbands“ im EWH erhielt. Auf Lindlachers Protesten in Traunstein traten in der Vergangenheit radikale Rechte und Reichsbürger auf. Des Weiteren lagen im EWH Flyer für die „Anti-Siko“-Demo von „München steht auf“ am 18.02.23 offen aus.

Die Kirsche auf der Sahnetorte dieses politischen Verwesungsprozesses ist die Teilnahme des Münchner Ex-BIA-Stadtrats und Neonazi-Funktionärs Karl Richter am 07.01.23, der zur Weihnachtsfeier des russischen Vereins „MIR e.V.“ im EWH als „Freund“ eingeladen wurde.

Wie diese AkteurInnen und Gruppen mit der in der Satzung des EWHs genannten, „internationalen Solidarität“, „Völkerverständigung“ und „Toleranz“ zu vereinbaren sind, ist uns absolut rätselhaft. Um nicht falsch verstanden zu werden: Wir denken, dass linke und alternative Räume, besonders in München, wichtig und schützenswert sind. Wenn aber eben diese Räume nutzbar werden für FaschistInnen und AntisemitInnen, sich in unseren Räumen eine rechtsoffene „Friedensbewegung“ einnisten kann, die keine Klassen mehr kennt, nur noch Deutsche, dann verliert dieser Ort jedes emanzipatorische Potential. Wenn es nicht gelingt, diese Entwicklungen aufzuhalten, wird das Eine Welt Haus im besten Fall ein lebloser städtischer Raum wie jeder andere, im schlimmsten Fall ein Zentrum reaktionärer Umtriebe in München.
Für ein antifaschistisches Eine Welt Haus!
Gegen jeden Antisemitismus!

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Ergänzungen

Deutschland vor allem ECOWAS, Deutschland beutet Ressourcen aus. Eine militärische Intervention der Achse USA-Frankreich-Großbritannien-ECOWAS in Niger, so erklärten es Burkina Faso und Mali soeben, würden sie als „Kriegserklärung“ gegen sich selbst auffassen. Eine deutliche Ansage, die der malische Regierungssprecher Abdoulaye Maïga für die traditionell etwas begriffsstutzigen Demokraten aus Nord-Nordwest ein weiteres Mal und (um der Deutlichkeit willen) noch ein drittes Mal wortgleich wiederholt. Guinea sieht das ähnlich, und auch Algerien, das ein militärisches Kooperationsabkommen mit Niger unterhält, wird „im Falle einer ausländischen Intervention nicht untätig bleiben“. Das Letzte, was Westafrika braucht, ist zufälligerweise auch das Letzte, was wir und Sie, ist zufälligerweise auch das Letzte, was der ganze Rest der Welt braucht: einen weiteren Krieg.