Finger weg von den Sozialen Medien wie Facebook, Twitter usw.

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muss der Rat lauten, wenn man den Artikel „Antiterror-Software: Hessische Opposition hat Zweifel an Hessendata“ bei Heise.de gelesen und sich zusätzlich einige Information beschafft hat.

Die Ursache für den Beitrag ist diese Passage

Hessendata, die auf deutsche Gegebenheiten angepasste Version der Palantir-Antiterror-Software "Gotham", ist rechtmäßig im Einsatz. Dies stellt der zuständige Untersuchungsausschuss in einem Zwischenbericht fest, der mit der Stimmenmehrheit von CDU und den Grünen verabschiedet und veröffentlicht wurde. In ihren abweichenden Berichten bezweifeln die Oppositionsparteien SPD, FDP und die Linke nicht nur die Rechtmäßigkeit der Beschaffung, sondern auch den Funktionsumfang der Software, deren Einsatz bald auf Fälle abseits der Suche nach Terroristen ausgeweitet werden soll.

der hier vollständig zu lesen ist

Da mir die Palantir-Antiterror-Software "Gotham" nichts sagte hab ich mir die Seite des Herstellers angesehen und eine wichtige Passage übersetzt

Search and access all law enforcement data sources in one place

Palantir Law Enforcement bietet eine intuitive, benutzerfreundliche Oberfläche, über die jeder Agent, Detektiv oder Ermittler an einem Ort schnell auf alle verfügbaren Informationen zugreifen kann. Anstatt sich bei separaten Systemen anzumelden, können Benutzer eine einzige Suche nach einem verdächtigen, Ziel oder Ort über ein einziges Portal durchführen und Daten von allen relevanten Systemen zurückgeben. Palantir Law Enforcement unterstützt bestehende Case-Management-Systeme, Beweissicherungssysteme, Verhaftungsaufzeichnungen, Garantiedaten, vorgeladene Daten, RMS- oder andere Daten zu Straftaten, Computer-Aided-Dispatch-Daten (CAD), Bundesdatenbanken, Gang Intelligence, Berichte über verdächtige Aktivitäten, Automated License Plate Reader (ALPR) -Daten sowie unstrukturierte Daten wie Dokumenten-Repositories und E-Mails.

Zwar könnte man nun argumentieren, dass diese Recherche Software für den Anti-Terror Einsatz gedacht ist. Wer die Befürchtungen der SPD, FDP und Linken bezüglich der Anwendungsausweitung nicht teilen will, sollte mal darüber nachdenken, dass NRW-Innenminister Reul die Aktivisten im Hambacher Forst mehrfach als Terroristen bezeichnet hat und ähnlich hat sich Berlins ehemaliger Innensenator Heil auch schon über die Bewohner der Rigaer 94 geäußert = jeder halbwegs anständige Mensch mit eigener Meinung der nicht bis zur Hüfte im Arsch des Staates steckt kann bei schwarz braun angehauchten Faschisten (die in gehäufter Anzahl in den Sicherheitsbehörden zu finden sind) deren Terrorismus Anforderungen erfüllen.

Doch damit nicht genug, denn es gibt noch weitere Aspekte zu bedenken. Auf dem jährlichen Kongress des Chaos Computer Clubs stellte Privacy International eine Recherche zu User-Tracking bei Android-Apps vor. Im Vordergrund der Analyse stehen dabei kostenlose und weit verbreitete Apps mit Facebook-Integration, die – wie sich herausstellte – bereits beim Öffnen automatisch Tracking-Daten an Facebook übertragen, auch bei Nicht-Facebook-Usern. (Quelle mit Links)

Es ist zwar unklar, ob die Palantir-Antiterror-Software "Gotham" derzeit auf diese Tracking Informationen von anderen Apps zugreifen kann, aber bei solchen selbstberuhigungs Gedanken sollte man sich das Cambridge Analytica Destaster in Erinnerung rufen, denn Mark Zuckerberg tut meiner Meinung nach skrupellos alles (für sein jämmerliches Ego) um seine Macht auszubauen bzw. sie zu festigen (wozu sicher auch die Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden und deren Zulieferern gehört).

Wer nun argumentieren will, dass er ja gar nicht in Hessen lebt sollte über folgende Aspekte nachdenken

  1. Das Internet vergisst fast nichts = selbst wenn es erst in einem Jahr im Bundesland XY eingeführt wird kann die Software dann auch auf alte Daten zugreifen.
  2. In vielen Bundesländern wurden bzw. werden die Polizei Gesetze verschärft was immer mit einem Verlust an Freiheit und der Ausweitung des Polizei- und Überwachungsstaates einhergeht.
  3. Im rot-rot regierten Brandenburg schreibt die dortige Linksfraktion den Staatstrojaner in das geplante Polizeigesetz.

Selbst wenn man nichts Verfängliches in den Sozialen Medien schreibt bleibt das Gefahrenpotential nicht nur für einen selbst sondern auch für andere (die z.B. einen Beitrag liken oder ihn sharen) hoch, denn sicher kann die Software auch diese Infos auswerten / in Bezug setzen. Wem diese Argumente noch nicht reichen sollte zum Abschluss noch „Die Fehler, die 0rbit überführten“ lesen

 

 

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Ergänzungen

Mehr Infos und Veranstalltungen sowie Workshops zum Thema Datensicherheit und ermittlungs Methodik sowie Überwachung unter: https://polizeikongress2019.noblogs.org/.

Wer keine Lust auf Überwachung, aber auf Social Media hat, sollte sich bei sicheren Alternativen umschauen:

  • Für Twitter-Fans gibt es Mastodon
  • Für Facebook Freunde: Diaspora
  • Für YouTube Nutzer kann man derzeit Invidio.us empfehlen (YouTube content, aber ohne Tracking von Google)
  • Für Reddit gibt es die Darknet Alternative Raddle

Hier eine gute Seite die einem Hilft sichere Softwares, ohne Überwachung zu nutzen.

Es ist scheiße, dass wir überwacht werden, aber das darf nicht bedeuten, dass wir aufhören uns im Netz zu verNETZen...
Immer ein VPN benutzen, Firefox mit richtigen Plugins und Settings nutzen, Email Anbieter wechseln usw.

Man muss sich ein bisschen mit dem Thema beschäftigen, aber das ist es wert.

wie Facebook, Whatsapp und Twitter sind Instrumente der Repression.