‚Jugend gegen Krieg und Faschismus‘ – Konferenz, Sonntag 7. Mai 9:30 – 16:30, Axel-Springer-Straße 40/41, 10969 Berlin

Event Datum: 
Sonntag, Mai 7, 2023 - 09:30
Stadt/Region: 
Programmupdate und Einladung zur "Jugend gegen Krieg und Faschismus" Konferenz, Sonntag 7. Mai Berlin.

Liebe Freund:innen,

 

Im Namen der Internationalistischen Jugendkommunen laden wir euch am Sonntag den 7. Mai zu der ersten „Jugend gegen Krieg und Faschismus“ Konferenz in Berlin Kreuzberg ein. Gemeinsam wollen wir an diesem Tag zusammenkommen und durch Vorträge und Diskussionen Eindrücke und ein besseres Verständnis der Analysen verschiedener politischer Bewegungen erhalten. Zunehmende Kriege, Krisen und der Klimawandel stellen uns nämlich vor immer größere und sich aufdrängende Fragen:

War der Beginn des Ukrainekriegs wirklich eine ‚Zeitenwende‘, wie es von der Regierung heißt und was bedeuten die zunehmende Militarisierung und Krieg für unser Leben?
Welche Position können wir gegenüber all diesen Problemen und komplizierten Fragen entwickeln und wie schätzen Bewegungen aus dem globalen Süden die Situation ein?

Dass uns mehr bleibt, als ohnmächtig gegenüber den Herausforderungen der heutigen Zeit zu stehen, zeigt uns die Geschichte, in der widerständige junge Menschen immer eine entscheidende Rolle bei Veränderungen spielten. Über diese Beispiele lernen wir in der Schule und in der Uni leider viel zu wenig. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor mehr als 30 Jahren ist zweifelsohne eine große Hoffnungslosigkeit bei vielen Menschen aufgekommen und westliche Theoretiker, wie Francis Fukuyama, verkündeten mit dem vorläufigen Sieg des Kapitalismus ein ‚Ende der Geschichte‘. Doch wozu sind diejenigen Menschen verdammt, deren Leben von Ungerechtigkeit und Erniedrigung bestimmt wird, wenn sie keinen Widerstand leisten? Was für eine Zukunft haben Jugendliche, wenn ihre Heimat durch internationale Machtkämpfe in Schutt und Asche gelegt und die Natur für die Profitinteressen einiger weniger zerstört wird? Dass eben im Widerstand die Alternativen zum herrschenden System geboren werden, zeigen uns heute beispielsweise die Bewegungen in Kurdistan, Lateinamerika, in Frankreich und an den vielen weiteren Orten, wo die Widersprüche des Kapitalismus am stärksten zu tragen kommen. Doch was sind was für Kämpfe und Bewegungen, welchen Angriffen sind sie ausgesetzt und was können wir von ihnen lernen? Wir wollen uns den ‚Tag der Befreiung‘ zum Anlass nehmen und diese Fragen durch Vertreter:innen verschiedener Bewegungen thematisieren und gemeinsam diskutieren.

 Im Anschluss an die Konferenz wollen wir am Sowjetischen Ehrenmal  im Treptower Park denjenigen Antifaschist:innen gedenken, die im Kampf für die Freiheit ihr Leben gaben.

 

++++ Programmupdate ++++

9:30 Ankunft - 10 Uhr Beginn

 

1. Panel „Unser Ausweg aus dem 3. Weltkrieg“

(Referen:innen: Internationalistische Jugendkommunen, Women Defend Rojava)

Mit Beginn des Ukrainekrieges vor mehr als einem Jahr, wurde das Thema Krieg schlagartig auch bei uns in Europa präsenter. Stimmen wurden laut, welche den Anfang einer Zeit heraufbeschworen und einer Weltordnung, die sich von dem einen auf den anderen Tag grundlegend umzustülpen schien. Abdullah Öcalan beschrieb bereits vor mehr als 3. Jahrzehnten im Anbetracht der anhaltenden Kriege, die seit den 90er Jahren über den Mittleren Osten hinaus weite Teile der Welt in Schutt und Asche legten, den Beginn des 3. Weltkriegs. Doch was können wir unter einem 3. Weltkrieg verstehen, was unterscheidet ihn von den vorherigen Aufeinandersetzungen, was sind seine Auswirkungen auf die Gesellschaft und wie können wir uns dazu verhalten?

2. Panel „Faschismus als Aufstandsbekämpfung – Von Kurdistan bis Abya Yala“

(Referent:innen: Bloque Latinoamericano Berlin, TekoJIN)

Faschismus als Herrschaftsmethode und Instrument ist kein bloßes Phänomen düsterer, längst vergangener Zeiten, sondern auch heute noch in den unterschiedlichsten Formen präsent. Er kommt überall dort zum Einsatz, wo Mächtige um ihre Macht bangen, wo er die letzte Option ist, bestehende Ausbeutungsverhältnisse mit Gewalt aufrecht zu erhalten. Stärker denn ja können wir momentan überall auf der Welt einen Trend hin zu wachsendem Nationalismus und dem Aufschwung neuer faschistischer Bewegungen erkennen, doch wie unterscheidet sich der heutige Faschismus zu dem des 20. Jahrhunderts? Welche Methoden benutzt er als Option der Mächtigen im Kampf gegen soziale und revolutionäre Bewegungen? Wie prägt Faschismus als Methode zur Aufstandsbekämpfung auch heute noch die Realität in Kurdistan und Lateinamerika?

Mittagspause 13:30 - 14:00

3. Panel „Der Staat, seine Gewalt und was wir dagegen tun können“

(Referent:innen: Rote Hilfe Berlin, Ingar Solty (Rosa Luxemburg Stiftung), Rheinmetall Entwaffnen)

Mit der von Bundeskanzler Scholz verkündeten Zeitenwende am 27. Februar 2022 hat sich über Nacht vieles geändert. Gut ein Jahr später steht die Wiedereinführung der Wehrpflicht hoch im Kurs, die Bundeswehr wird an den Schulen und im öffentlichen Raum immer präsenter und mit dem Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden € soll die Bundeswehr für den Krieg gerüstet werden. Deutschland wolle mehr Verantwortung übernehmen, heißt es aus einstimmig aus den Mündern der Regierenden. Gleichzeitig wächst der Druck auf antimilitaristische Positionen zusehens und wer Waffenlieferungen kritisiert wird als ‚Putinfreund‘ gebrandmarkt. Was hat es also mit der ‚Zeitenwende‘ auf sich, was sind die Auswirkungen des steigenden Militarismus, was bedeutet es, wenn der deutsche Staat mehr Verantwortung übernehmen will und wie verhält es sich mit der steigenden Repression gegenüber linken und antifaschistischen Kräften?

Bei Fragen könnt ihr euch hier melden:  jugendkonferenz(ät)gmx.de

 

 

 

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