[RMK]Von Rudersberg nach Stuttgart- Solidarity is a weapon

Regionen: 

Den ganzen Samstag antifaschistisch auf der Straße verbringen: vom Morgen bis zum Abend war der 15.12. von öffentlichem Auftreten im Rems-Murr-Kreis und Stuttgart geprägt.
Als Antiautoritäre beteiligten wir uns an einer Solidaritätskundgebung mit dem Alfred Denzinger, sowie einer Demonstration gegen Fluchtursachen in Stuttgart. Anbei eine Zusammenfassung.

Rudersberg – In Solidarität mit den Beobachter News

Bereits am Morgen fanden sich weit über 50 Kundgebungsteilnehmende in Rudersberg vor dem Rathaus zusammen um sich mit dem Journalisten und Herausgeber der BeobachterNews Alfred Denzinger zu solidarisieren. Auf ihn und seinen Privatwohnsitz war ein Farbanschlag einer rechten Gruppierung aus dem Rems-Murr-Kreis verübt worden. Diese Form der Unterdrückung einer freien Presse ist nicht zu dulden!

Eine freie Presse ist unverzichtbar für die politische Meinungsbildung. Nicht nur in historischen Beispielen wie der deutschen NS-Diktatur, auch in gegenwärtigen Regimen wie in Nordkorea und der Türkei zeigt sich wie eine Gesellschaft ohne pluralistische öffentliche Nachrichtenquellen den Blick für Missstände verliert. Einzig und alleine bleibt die Hofberichterstattung als Informations- und Propagandaplattform in Einem bestehen. Ebenso wenig kann nichtstaatliche Unterdrückung der Presse durch faschistische Gruppierungen hingenommen werden. Sie zeigt offen Ablehnung gegen Diversität und Eigenständigkeit in der Meinungsbildung.

Rudersberg – Faschisten benennen und bekämpfen!

Trotz unserer Arbeit im und unserer Solidarität mit dem „Zusammen gegen Rechts“-Bündnisses, wollen wir hier noch eine punktuelle andere, antifaschistische Sicht zum Aufruf in Bezug auf die Verwendung und Akzeptanz staatlich- juristischer Begriffe darlegen.
So werden im Aufruf Neofaschisten als Kriminelle bezeichnet und dazu aufgefordert diese zu fassen, sowie zu bestrafen. Klar sind faschistische Aktivitäten zu unterbinden! Jedoch nicht auf der Grundlage, dass sie rechtswidrig sind, sondern weil sie faschistisch sind! Weiterhin ist die staatliche Justiz – die NSU-Prozesse seien als trauriges Beispiel nicht unvergessen – nicht die richtige Ansprechpartnerin und Komplizin in diesem Kampf!

Die Kundgebung an sich kann als wichtiges Zeichen des Beistands positiv verbucht werden. Leider wollten sich nicht allzu viele Anwohnende auf ein Gespräch oder eine Teilnahme einlassen. Umso wichtiger ist es jedoch das deutliche Zeichen für die Bevölkerung: der Kampf gegen Rechts ist ein gemeinsamer in Solidarität mit lokalen Progressiven und antifaschistischen Strukturen. Ebenso ist es ein Zeichen an die ermittelnden Polizeibehörden, dass sich nicht auf sie verlassen wird. In seinem Beitrag veranschaulichte Alfred Denzinger als Betroffener die Masse der Ermittlungen gegen ihm selbst im Verhältnis zu keinen vorliegenden Ergebnissen bezüglich des Angriffs auf ihn.

An dieser Stelle sei auf den Artikel der Beobachter News verwiesen: http://www.beobachternews.de/2018/12/13/solidaritaetskundgebung-in-ruder...

Zudem freuen wir uns über die solidarischen, antifaschistischen Aktionen, welche im Vorfeld der Kundgebung Ausdrücke der Solidarität nach Waiblingen (https://de.indymedia.org/node/26884), sowie Rudersberg brachten.

Wir machen weiter.
Nazis in Rudersberg keine Homezone bieten!

Stuttgart – Für eine Welt in der niemand fliehen muss

Anschließend wurde sich im Zentrum Stuttgarts zu einer Kundgebung „Gegen Aufrüstung, Rassismus und soziale Spaltung“ gesammelt. Über 700 Demonstrierende (laut Stuttgarter Zeitung) bis zu 900 (laut Veranstaltenden) zogen über zwei Stunden lang durch die Stadt.
Die Kundgebung gegen Flucht und Vertreibung fand zum zweiten Mal zur winterlichen Zeit statt und setzt gerade in der „versöhnlichen Vorweihnachtszeit“ Akzente, dass diese Wahrnehmung zwar beruhigend für manche, aber lange nicht Realität für alle Menschen ist.

Wir beteiligten uns mit einer kleinen Gruppe an Demonstration und waren nicht in die Orga involviert. Aus diesem Grund verweisen wir hier auf die Berichte der Bündnisgruppen unter: www.flucht-demo.de Ein kleiner Erlebnisbericht von uns ist auf unserem Blog zu finden.

Schön und gut für einen Tag – doch was heißt das für den Rest des Jahres?

Solche Tage der Aktion zeigen immer und immer wieder, dass in der öffentlichen Wahrnehmung viel erreicht werden kann um die wichtige Themen ins Bewusstsein der Zivilgesellschaft zu tragen. Doch dies ist nicht nur auf einzelne Tage begrenzt, sondern fordert ein konsequentes Eintreten und Engagement im Alltag. Dazu ist die Organisation in Gruppen und Bündnissen unerlässlich. Doch nur wenn diese gemeinsam an einem Strang ziehen, sind auch solche Auftritte möglich.

Support your local antifa crew, support your local artist, support your neighbours!

19.12.18.
Antifaschistische Linke [Antiautoritäre] Rems-Murr
alarm.blogsport.eu

Bilder: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen