[DU] Anführer von “White Lives Matter Germany” Steven Kirschstein geoutet (Update)

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Wir veröffentlichen hier erneut das Outing des Moerser Neonazi Steven Kirschstein, genannt "Colligula", geboren am 06. August, mit einigen Updates. Kirschstein ist Anführer, Organisator und derzeit einziger Admin der offen nationalsozialistischen Gruppe White Lives Matter Germany

 

In einer Nachricht an unsere Recherchegruppe gab Kirschstein an, seinen Aktivismus bei WLM beenden zu wollen, er scheint jedoch vor seinem Weggang alle Accounts an andere Teile der Gruppe übergeben zu haben, damit die Gruppe ihre wichtigsten Kanäle nicht verliert. Eine glaubhafte Distanzierung sieht anders aus. Solange Kirschstein nicht Verantwortung für seine menschenfeindliche Propaganda übernimmt und umfassend über die Strukturen und beteiligten Personen auspackt glauben wir ihm gar nichts. "White Lives Matter Germany" sucht öffentlich nach einem neuen Admin. Warum der alte Admin keinen Bock mehr hatte wird in dem Posting nicht erwähnt. Da Kirschstein inzwischen auch seinen Arbeitsplatz am Duisburger Innenhafen verloren hat, haben wir beschlossen den ehemaligen Arbeitgeber hier nicht weiter zu erwähnen.

Die derzeit siebenköpfige Kerngruppe von WLM-Deutschland ist Teil der internationalen Vernetzung "White Lives Matter", welche in letzter Zeit beispielsweise durch rassistische Laser-Projektionen in den Niederlanden und bewaffnete Angriffe auf die queere Community in Ohio aufgefallen ist.
Die Mitglieder des deutschen "Chapters" leben neben Moers unter anderem in Köln, Nidda, Immenstadt und Neubrandenburg. Die Gruppe konzentriert sich bisher auf gemeinsames Stickern, Bannerdrops und gelegentliche Teilnahme an Demonstrationen, z.B. beim "Tag der Heimattreue" in Hilchenbach oder einer faschistischen Gegendemonstration zum Christopher Street Day in Döbeln. Dort hielt Kirschstein, der vor einigen Jahren noch selbst in einer schwulen Beziehung war, ein Schild mit der Aufschrift "Schluss mit der Schwulen- und Lesben-Propaganda". Ein fast schon tragischer Lebenswandel, der uns seine heutige Queerfeindlichkeit und seinen widerwärtigen Rassismus und Antisemitismus jedoch nicht vergessen lässt.

Kirschstein hat am 3.9.22 am "Tag der Heimattreue" der neonazistischen Partei "Der 3. Weg" in Hilchenbach teilgenommen, war am 22.9. in "3. Weg" Merch gekleidet in Döbeln auf der Demo der NPD-Jugend "Junge Nationalisten" gegen den dortigen CSD und hat sich mit dem bundesweit bekannten Neonazi Tommy Frenck getroffen und vernetzt. Kirschstein war persönlich an Propagandaaktionen beteiligt u.a. in Köln, Venlo, Paderborn und wiederholt in Duisburg, wo er auch im Umfeld seiner ehemaligen Arbeitsstelle am Innenhafen regelmäßig seine rassistischen Sticker verklebt, ebenso in seinem Wohnort Moers.

Kirschstein war vermutlich auch an den Laser-Projektionen in Rotterdam beteiligt zum Jahreswechsel 22/23. Nach Veröffentlichungen des niederländischen Recherchekollektivs "Kafka" kam es zu Hausdurchsuchungen bei den führenden Mitgliedern Daniel Smirnov und John Abrossimow - der auch mit Kirschstein gemeinsam in Hilchenbach war. Zwei Tage nach den Hausdurchsuchungen beim niederländischen WLM Ableger ließ Kirschstein seine Kameraden wissen: "ich werde fuer einige Stunden abwesend sein. Wenn ich mich in 9 Stunden nicht melde. Loescht alle privaten chatverlaeufe mit mir."

Vermutlich wurde durch ihn Beweismaterial entgegengenommen um die Ermittlungen der niederländischen Behörden zu erschweren. Der verwendete Projektor konnte bei den Durchsuchungen nicht gefunden werden, wohl jedoch Waffenteile, welche mit einem 3D-Drucker produziert wurden. Ein Hobby für das sich auch Kirschstein begeistern kann, wie sein Account bei "Thingiverse" zeigt. Außerdem behauptet Kirschstein, einen Kleinen Waffenschein und eine militärische Grundausbildung zu besitzen und eine Schreckschusswaffe bei seinen Stickertouren mitzuführen.

Lieber Steven, du erfährst gerade erste Konsequenzen für deinen "Aktivismus". Das ist ein guter Tag für dich, weil du jetzt die Gelegenheit hast aufzuhören. Wir empfehlen dir ein ernsthaftes Ausstiegsprogramm, z.B. von NinA NRW. Solange das nicht nachprüfbar geschehen ist bleibt dieses Outing bestehen. Wenn du beschließen solltest weiterhin deine Nazischeisse abzuziehen werden die Probleme die du kriegst nur noch größer.

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Bilder aus Hilchenbach von Recherche Nord. Der Typ mit der Jeans und der grauen Kappe ist John Abrossimow.

Bild aus Döbeln ist ein Screenshot aus einem Video von @WeberKili auf Twitter.

In dem Bild auf der Autobahnbrücke ist Kirschstein der mit der grauen Jacke.

Mehr zum niederländischen Ableger von "White Lives Matter" findet ihr bei kafka.nl.

Für weitere Hinweise zu Kirschstein oder weiteren Mitgliedern der Nazigruppierung oder auch für Nachfragen anderer Recherchegruppen haben wir für eine kurze Zeit folgende E-Mail Adresse eingerichtet: stop-wlm [at] systemli.org (keine Anhänge, keine Links, kein PGP)

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